Begegnungen

Nachdem alle Wünsche Anegins zu seiner Zufriedenheit ausgeführt waren, legte sich Elentari endlich in die warmen Pfoten ihres treuen begleiters, der sie schützte und wärmte. Unruhige Träume begleiteten sie, doch drang Adairs Stimme zu ihr durch. Natürlich hielt sie es für einen Traum, denn woher ollte er schon wissen, das sie verletzt worden war? Trotz der Träume, die sie begleiteten, nämlich von dem Angriff der Tier und dem Tod des kleinen Drachen, den sie so gern gehabt hatte, schlief sie recht ruhig. Sie hatte ihrSchicksal gefunden. Für sie gab es niemanden mehr, ausser Anegin udn Toss. Die begleiter würde ie eben so schützen, keine Frage, doch vor allen anderen wäre e Anegin, den sie mit ihrem Leben schützen und verteidigen würde. Ihr Herz schlug allein bei dem Gedanken an ihn schneller. das Schicksal ging manchmal sonderbare Wege, doch sie hatte den ihren gefunden.

Anegin lief ziellos durch die Stadt. Wie hatte das alles schon wieder in so kurzer Zeit eskalieren können? Er seufzte und fühlte sich nun schrecklich deswegen. Kay hatte ja keine Vorstellung davon, was er – der „Sklavenhalter“ - Elentari für ein Geschenk gemacht hatte. Aber es wunderte ihn auch nicht, dass er so reagierte, schließlich war er in seiner Kindheit als Sklave aufgewachsen. Erst als Anegin ihn gekauft hatte und ihm dann die Freiheit geschenkt hatte, war er als freier junger Mann bei ihm geblieben. Er hatte einige Zeit an seiner Seite gekämpft, gelacht und gelebt. Doch dann, als er fast umgekommen war, als sich Anegin um ein Problem kümmern wollte, hatte er beschlossen Kay zurückzulassen, um ihn nicht weiter in Gefahr zu bringen. Onyxia... Ein Seufzen verließ seine Lippen. Er beschloss, dass es Unsinn war, weiter nach Kay zu suchen. Immerhin würde er ihn nie finden, wenn er nicht gefunden werden wollte. Außerdem fühlte er sich auch so gar nicht in der Stimmung erneut zu Streiten.
Er lief zurück zu Elentari, die in den Pfoten ihres Begleiters eingeschlafen war. Sie lag mitten auf dem Weg und Anegin musste darüber schmunzeln. Diese Elfen. Wenn sie in den Wäldern groß geworden waren, dann hatten sie einfach keinen Sinn, für menschliche Regeln. Sie schliefen, wo es ihnen gefiel. „Kauften“ Gegenstände und Nahrung mit Blattwerk und Kräutern und scherten sich nicht darum, wie fremdartig, sie auf andere Wesen wirkten. Anegin fand es faszinierend, wie es dieses Volk geschafft hatte, den Menschen bisher aus dem Weg zu gehen.
Er ging zu Toss, der ihn aufmerksam betrachtete und hielt ihm die Hand vor die Nase, damit er erst schnüffeln konnte, ehe er seinen Kopf an seiner Hand rieb.
„Guter Junge. Was meinst du? Würde sie sich freuen, wenn wir ihre Sippe wieder finden? Sie würde sicherlich nicht verstoßen werden...“ Nein, sie hatte sich an einen Drachen gebunden. Ihr war große Ehre zuteil geworden und die anderen Elfen würden ihr selbige auch entgegen bringen. Sie würde irgendwann zurück kehren dürfen und Anegin würde sie jedes Mal aufs neue begleiten. Bis Elentari starb. Oder eben er. Jedoch bedeutete es für eine Elfe, die ihren Drachen verlor Schimpf und Schande. „Ich werde mir Mühe geben...“
Toss merkte irgendwie, dass mit ihm was nicht stimmte, aber das war ja auch kein Wunder, nachdem er so viel Tod und Verderben in sich aufgenommen hatte, musste seine Seele und auch sein Körper erst mal damit klar kommen. Er kniete sich hinab zu Elentari und wartete einfach. Die anderen mussten ja bald mal fertig sein, sodass sie endlich weiter konnten.

Kay war in eine Kneipe gegangen und hatte Bier vor sich stehen. Er dachte darüber nach, was er eben zu Anegin gesagt hatte und es schmerzte ihn ein wenig. Warum war dieser Kerl auch so... ahh... Es machte ihn wahnsinnig. Er konnte nicht glauben, wie man jemanden gleichzeitig hassen und lieben konnte. Das war doch absurd! Er schlug mit der Faust auf den Tresen und kippte das Bier hinter. Er bestellte sich gleich noch eins.

Artair verabschiedete sich von Cina und wanderte eine Weile durch den Ort. Sie hatten das meiste bereits geräumt und mit dem Wiederaufbau zerstörter Gebäude begonnen. Artair war kein Schreiner und kein Zimmermann, weswegen er hierbei nicht mehr viel helfen konnte. Ausser natürlich beim Tragen von Materialien, doch da ihre Abreise kurz bevor stand, verzichtete Artair darauf zu helfen und machte sich auf den Weg zurück zu seiner Gruppe.

Adair und Reuen kehrten zu den anderen zurück. Unterwegs sahen sie noch Kay, der aufgebracht davon gestampft war.

Elentari erwachte, nachdem sie von diesem schrecklichen Angriff geträumt hatte. Sie konnte nicht einfach zu den Ältesten der Elfen gehen. Sie musste bei Anegin bleiben. Er war ihr Lebensinhalt. Sein Schutz, seine Nähe, er selbst. Es war die wohl größte Ehre, die ihr hatte zu Teil werden können, das sie einem so hochrangigen Drachen dienen durfte. Denn noch ... sie verspürte keinen Wunsch mehr zu ihrer Sippe zurück zu kehren, denn es bedeutete nur einen weiteren Abschied. So lange war sie nun von ihnen weg, das sie nicht mal mehr zu hoffen wagte, sie zu finden. Es war schon ein großes Ereignis, überhaupt auf Adair getroffen zu sein. Als sie die Augen öffnete, sah sie direkt Anegin. Er sah nicht gut aus. Das, was er am mittag vollbracht hatte, war einfach zu mächtig gewesen. Sie konnte ihm das nicht ab nehmen, konnte ihm diese Dunkelheit nicht aus dem Körper ziehen, doch ... villeicht .. sie könnte es versuchen, aber er würde es sie ohnehin nicht tun lassen. Kay war noch nicht wieder da. Es schien Anegin ganz schön mit zu nehmen, das sie sich so gestritten haben. Elentari sah ihn besorgt an. Adair und Reuen waren ebenfalls bereits da. Hatte sie so lange geschlafen? Warum hatte sie denn niemand geweckt? "Soll ich mit ihm reden?" fragte sie schließlich.Adair hatte es bereits gespürt, da konnte sie Wetten drauf abschließen, doch sie durfte sich nun nicht verraten. Sie würde ihm danken, wenn sie ihn allein erwischen würde. Sie wartete Anegins Antwort nicht ab. Statt dessen stand sie schließlich auf. "Toss ... pass auf ihn auf." Sofort machte sie sich auf den Weg. Menschen waren sonderbar. Wenn sie etwas verkraften wollten, gingen sie meist irgendwo hin, wo es Alkohol gab. Genau da traf sie Kay schließlich auf. "Kay? Ich möchte mit dir reden. ich möchte es dir erklären. ich weiß ... das du wütend auf Anegin bist ... aber das hat er nicht verdient." Es ging dabei nicht nur um das Thema Sklavin. "Er weiß was er tut udn will niemanden in Schwierigkeiten wissen. Er tut dir doch nicht absichtlich weh." Sie hatte zumidnest das Gefühl, das es darum ging. "Was deine Befürchtung an geht, ich sei seine Leibeigene ... das ist nicht richtig. Er erweist mir udn meinem Stamm eine große Ehre, indem er mich ihn beschützen lässt. Das ich ihm ab und zu zu diensten bin, ist freiwillig. Er zwingt mich nicht dazu. Es gehört zu meinem Stamm, zu meinen Traditionen. Ich bin frei zu tun, was ich für richtig halte und doch gebunden an ihn, um sein Leben zu schützen." Ob er das verstand? Er war schon ein richtiger Rabauke. Wirklich mit ihm gesprochen hate sie zuvor mit ihm nicht, weil er eben so aufbrausend war.

Anegin erwartete sie bereits, als sie aus dem Reich der Träume zurück kehrte. Sie sah ihn verschlafen an und er lächelte. Sie war so ein wunderschönes Geschöpf und Anegin verlor sich gerne beim Betrachten der schönen Art. Elfen sagte man ja sowieso nach, dass sie sehr schön waren und obwohl Anegin sie schon zu tausenden gesehen hatte, faszinierte es ihn jedes Mal aufs neue. Ohne es zu wissen, gab sie seiner Welt wieder etwas mehr Farbe. Er begrüßte sie als sie aufwachte: „Guten Abend.“ Er lächelte und schon fragte sie ihn, ob sie mit Kay reden sollte. Sofort schlichen sich wieder Sorgen auf sein Gesicht, aber er konnte sie wohl kaum aufhalten oder ihr verbieten mit ihm zu reden. Toss... pass auf ihn auf. er musste darüber schmunzeln. Sah er denn so verletzlich aus? Wohl eher das Gegenteil nicht?

Kay saß in der Kneipe, als die Elfe herein kam. Er murmelte etwas vor sich hin, als sie auch schon direkt zu ihm kam und ihm ein Gespräch auf zwängte. Er sah sie nur an, was er doch recht abfällig tat und hörte ihr zu. Er wusste ja, dass er überreagierte, aber... Es regte ihn trotzdem auf.
„Du kennst ihn nicht. Du weißt doch gar nicht, was er verdient hat und was nicht. Ich kenne ihn seit meiner Kindheit und ich hasse diese Art von ihm. Du weißt doch selbst dass er ein Drache ist. Einer der höchsten. Ein solch reines Geschöpf, dass man vor demut weinen möchte! Wieso tut er dann immer solche Sachen! Er wäre beinahe gestorben und das nur, für ein paar unbedeutende Menschen! Er reist zusammen mit Drachentötern! Wieso begibt er sich denn nur in solche gefahren!?“ Kay schien es sogar fast egal zu sein, wieso er den Bund mit Elentari geschlossen hatte. „Iuch weiß ja auch, dass es zu deinen Traditionen gehört... Das... Tut mir leid, aber ich ertrage es snciht länger, wie er sich selbst schadet. Dieser verdammte Narr. Irgendwann wird er durch seine Nächstenliebe zugrunde gehen...“ Kay rieb sich über die Augen und bezahlte sein Bier. „Elentari?“ Er sah sie mit geröteten Augen an. „Es ist gut, dass du für ihn da bist. Du würdest dein leben für ihn lassen... und niemand wird dich aufhalten können. Aber auch ich will ihn beschützen. Er hat es nicht verdient, dass man ihn töten will. Er ist doch so rein und liebevoll.“ Kay wandte den Blick ab. Er würde sich entschuldigen. Anegin bedeutete ihm so viel. Er hätte ihm nicht sagen dürfen, dass er ihm den Tod wünschte. Wenn ihm wirklich was passiert wäre... er hätte es sich nie vergeben, dass ausgerechnet DAS das letzte war, was er zu ihm gesagt hätte.
Gemeinsam gingen sie zurück.

„Da seid ihr ja.“, sagte Anegin. „Elentari und Kay sollten auch gleich kommen... Oder nur Elentari. Ich weiß nicht. Ich habe Kay verärgert.“ Er schien das wirklich zu bedauern und ein wenig geknickt deswegen. Irgendwie passte es nicht zu ihm, nicht fröhlich zu sein. Das war... als würde Reuen plötzlich herumspringen und lachen. Das passte nämlich genauso wenig. Die beiden anderen kamen dann auch zurück und Kay warf sich ihm vor die Füße. „Es tut mir leid Anegin.“ Der sah ihn nunr verwundert an und wollte eigentlich nur, dass er aufstand. Niemand musste vor ihm knien. „Es ist nur... Du musst vorsichtiger sein. Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustoßen sollte! Ich bitte dich!“
„Was soll das?“, fragte er verwundert, aber sanft. „Erhebe dich. Das ist ja nicht mit anzusehen... Kay... Alles geschieht aus einem Grund und wenn meine Zeit gekommen ist, wird das eben so sein.“
„Nein! Das lasse ich aber nicht zu!“ Und wie wollte er das verhindern? Er hatte es ja auch eben nicht verhindert. Nun er hätte den Zauber stören können.
„Steh auf Kay. Ich werde vorsichtig sein. Versprochen.“ Anegin war nur froh, dass sein Freund nicht mehr böse auf ihn war. Was für ein Glück. Dann konnte es ja los gehen. Immer ncoh war jedoch nicht ganz klar wohin die Reise gehen sollte. "Wir brauchen Informationen über diese Bestie, die den kleinen weißen Drachen getötet hat." Verkündete er und die Stadt, die die Größte Bibliothek der bekannten hatte, war Sangia. Sie hatte eine furchtbar blutige Geschichte, aber heute war sie sicher und war ein Ort der Stille und Sammlung. Gerade für Anegin ein Ort des Friedens.

Die Zwillinge verstörte es etwas, wie sich Elentari und Kay in Anwesenheit von Anegin benahmen. Fast schon so als wäre er ein adliger, ein König oder gar ein Gott.
Reuen verzog das Gesicht leicht skeptisch und sah sich die drei genauer an.
"Wollt ihr uns nicht endlich sagen, was zwischen euch drei vor sich geht? Ihr benehmt euch seltsam, ganz eigenartig. Und dann du - Anegin. Du scheinst etwas vor uns verbergen. Zuerst dein seltsames Herz und jetzt hast du auch noch die Seuche geheilt", ihre Augen verengten sich. "Was bist du?"
In diesem Moment trat Adair einen Schritt zwischen die beiden und mit gesenkten Blick sagte er:"Ich glaube es ist nun an der Zeit, dass Ihr den beiden sagt, wer ihr wirklich seid, draconigena."
Alle Kraft aus Reuens Muskeln wich. Ihr Gesicht, welches eben noch leicht verwirrt und zornig blickte, erschlaffte zu einer nichts sagenden Maske. Tausende Bilder blitzten vor ihrem inneren Auge auf. Ihre Knie wurden weich und sie drohte um zu kippen. Fast schon instinktiv versuchte sie nach ihren Waffen zu greifen, doch ihre Finger glitten ins Leere. Dann fiel sie rückwärts ihrem Bruder Artair in die Arme. Artair hob sie hoch, sein Blick war distanziert und ganz anders als sonst. Weniger freundlich, eher enttäuscht.
"Ich hege keinen Gräul gegen dich, Anegin. Doch wir wurden erschaffen, um dich zu töten. Als Zeichen meiner Freundschaft, werden wir dich in Ruhe lassen und verschwinden. Doch wenn wir uns wieder sehen sollten, kann ich für nichts garantieren."
Artair kehrte den anderen den Rücken zu, ging zu seiner und Reuens Ausrüstung und seinen Schild, warf sich alles über die Schultern und ging dann ohne zurück zu blicken von den anderen fort.

Na wundervoll. Adair musste es also ausplaudern. Ganz wundervoll. Elentari hätte sich vor Anegin geworfen, wenn die Geschwister ihn angegriffen hätten, doch das taten sie nicht. Sie gingen. Was sollte das denn nun? Sicher war es nicht in Ordnung etwas zu verheimlichen, was gerade sie wusste, doch sie diente dem Drachen und würde ihren Schwur nicht brechen, abgesehen davon, das sie ohnehin kein Recht dazu hatte ihn aufzufordern die Alben zu finden. Erbost sah sie zu Adair. "War das nötig? Musstest du es ihnen sagen? Er hätte es ihnen gesagt, wenn er geglaubt hätte, das die Zeit da wäre. Wenn wir wieder auf sie treffen, werden Freunde zu Feinden." Sie legte keinen Wert darauf, einen der Beiden zu töten, aber wenn es nicht anders ginge, würde sie das leben der Beiden nehmen, um Anegins zu retten. Kay verstand sie inzwischen auch besser. Er libte Anegin auf eine besondere Art und Weise. Er würde es eben so wenig ertragen ihn sterben zu sehen, wie sie selbst. Sie hätte ihm gern erklärt, warum Anegind as tat, was er tat, schwieg dann aber doch. Das er die Leben der Menschen als Wertlos bezeichnet hatte, verstand sie sogar, doch es waren eben so Lebewesen wie der Drache selbst, wenn gleich sie weniger erhaben udn mitfühlend waren wie er. Auch für sie wäre das Leben des Drachen detlich mehr Wert, doch wusste sie auch, wie Anegin darüber dachte. Er litt, wenn jemand starb, eben so wie sie, wenn der Wald, ein Tier oder ein Drache litt. "Was nun? Sie sind fort ..."

Anegin sah Reuen an, als sie ihn zur rede stellte. Sie fragte ihn was er sei und sprach ihn auf sein Drachenherz an und darauf, wie er die Natur in Einklang gebracht hatte. Nun, so musste es ja kommen, er hatte es mal wieder auf die Spitze getrieben. Kay stand auf und seine Hand ging schon zu seiner Waffe, als Anegin die Hand hob und ihn damit zurück hielt etwas dummes zu tun. Anegin wollte Reuen gerade antworten, als Adair ihm zuvor kam. Drachengeborener hallte es einen Moment wieder. Anegin schloss die Augen und sein Gesicht, wandte sich gen Erdboden. Er hatte es gesagt und Reuen hatte das Wort verstanden, er wusste, sie konnte die Sprache der Drachen verstehen, sie hatte ihn darauf angesprochen, woher er diese Sprach konnte. Das war... nun nicht so geplant gewesen. Aber früher oder später musste es ja so weit kommen. Hätte Adair es nun nicht heraus posaunt, er hätte es ihnen selbst gesagt, schließlich konnte er nicht lügen. Kay wollte Adair am liebsten vierteilen, dass er den Drachen nun so in Gefahr gebracht hatte. Artair drohte ihm nicht direkt, sprach aber eine Warnung aus. „Dann sorge ich dafür, dass wir uns nicht erneut begegnen... mein Freund.“, sagte er niedergeschlagen und sah dann zu Kay. „Beruhige dich.“ Dann zu Elentari. „Schon gut, verurteilt ihn nicht. Ist wohl besser so.“ Er hatte es ihm gesagt... Hatte ihm gesagt, er solle es den beiden Kindern nicht sagen, warum hatte er es doch getan? Weil Reuen gefragt hatte. Er verurteilte ihn nicht. Ein Chaoself... Anegin lächelte ironisch darüber.
Kay kochte innerlich vor Zorn und wenn Anegin ihn nicht zurückgehalten hätte, wäre er auf ihn losgegangen. Wie konnte er das tun? Kay hatte geglaubt, er sei auf ihrer Seite, aber offensichtlich hatte er sich getäuscht.
„Es tut mir leid.“, sagte Anegin schließlich an den Elf gewandt und Kay vergaß seinen Zorn, weil er viel zu geschockt war, dass sich Anegin nun entschuldigte. „Ich hätte nicht verlangen dürfen, dass du schweigst, Adair.“ Kay verstand gar nichts mehr. Anegin lächelte nun und sagte: „Du willst nach hause. Sangia liegt auf dem Weg nach Amoreth willst du uns vielleicht noch ein Weilchen begleiten? Ich mag deine Musik.“ Es sah fast so aus, als sei ihm eigentlich egal, was gerade geschehen war und Kay bekam den Mund nicht mehr zu. In Wirklichkeit schlug Anegins Herz schwerfällig über den Verlust seiner beiden Reisegefährten. Warum wollten sie die Drachen unbedingt töten? Nun ja. Er konnte es nicht ändern. Jetzt konnte er nur noch vermeiden, dass sie sich erneut begegneten, denn wenn es zum Kampf käme, würde er seine Haut teuer verkaufen. Er hatte noch keine Lust zu sterben und er fühlte sich den beiden gewachsen. Ganz sicher, würde er die beiden töten... Das machte ihm Sorgen, aber nun, war ncith die zeit dafür über das „Was wäre wenn“ nachzudenken.
„Gehen wir, wir haben hier nichts mehr verloren.“

Adair war klar, dass er sich nicht gerade beliebt gemacht hatte mit seiner Aktion, dennoch schaute er die anderen wie ein kleines Kind an, dass gerade etwas unschuldig peinliches ausgeplappert hatte. Er fühlte sich nicht schuldig, schließlich wusste er, dass es so besser für die Zwillinge war.
Er grinste noch einmal in die Runde, legte seinen Kopf leicht zur Seite und antwortete nur auf Anegins eine Frage: "Gerne würde ich euch noch ein Weilchen begleiten."
Dabei überging er bewusst die anderen unbeantworteten Fragen, denn für ihn bedarf es keiner Erklärung. Schließlich war das Chaos schon angerichtet.

Elentari war zwar für den Moment wirklich böse auf Adair, doch dieser Blick, dieses getue ... wie kontne man denn da böse sein? Abgesehen davon war er eben was er war. Ein Chaoself. Wie sollte er da anders handeln? Anegin wollte weiter ziehen. Er hatte recht. Sie hatten hier nichts mehr zu suchen, also würden sie einfach weiter ziehen und sehen, das sie eben jenes Wesen fänden, welches den kleinen Drachen getötet hatte, um ihn dann für seine Zwecke zu missbrauchen. Das Bisschen, was sie mit sich trugen, war schnell zusammen gepackt. Elentari ließ es ihren Freund Toss tragen, der es offensichtlich nicht einmal als Last an sah. "Haben wir alles, was wir brauchen?" fragte sie noch einmal nach und sah nach, ob auch wirklich nichts vergessen wurde. Ihrn Dolch trug sie bei sich. Den würde sie ums Verrecken nicht her geben.

Tja. Nun denn. So würde ihre Reise nun endlich weiter gehen. Kay ließ den Elf nicht aus den Augen und lief am Schluss der Gruppe, während Anegin die Führung übernommen hatte. Elentari lief ihm natürlich hinterher und behielt die Umgebung im Auge, während Anegin eher verträumt durch die Welt lief, hatte Elfen eben eine Besondere Auffassungsgabe. Sie stellten schnell fest, wenn etwas nicht stimmte und reagierten passend darauf. Er jedoch war ein Träumer und Schöngeist. Er konnte sich an manchen tagen einfach an der simplen Schönheit, einer Blume erfreuen. Nun ja.
„Hört auf so ein Gesicht zu ziehen.“, sagte Anegin schließlich. „Es ist nicht schön was passiert ist, aber so war es das Beste.“ Er wandte sich an Adair. „Hast du eine Ahnung, warum sie unbedingt Drachen töten müssen? Ich habe noch nie von diesen Wesen gehört, bis ich sie traf.“
Offenbar gingen ihm die beiden doch nicht mehr aus dem Kopf er seufzte und stellte fest, dass er sie nun auch nicht mehr vor den Attentätern beschützen konnte. Wie bedauerlich. Hoffentlich würden die beiden noch eine Weile in der Welt wandeln, denn er hatte sie trotz allem gemocht. Vermutlich war Elentari jedoch ganz froh, dass sie weg waren, schließlich klebte das Blut unzähliger Drachen an ihren Händen. Wie dem auch sei...
Sie liefen bis zum Abend und Kay sagte, als sie gerade rasteten. „Sag mal, kannst du uns nicht einfach zu dieser Stadt fliegen?“ Anegin sah ihn nur an und grinste dann: „Ich liebe das Reisen. Würde ich fliegen, wäre die Reise doch sehr kurz.“
„Das ist alles? Ich werde dich nie verstehen...“

Adair kniff die Augen zusammen und funkelte Anegin skeptisch an, so als würde er ihm eine Unwahrheit unterstellen.
"Ihr müsst wohl die letzten Jahrzehnte geschlafen haben oder die Augen verschlossen, wenn ihr die unzähligen Übergriffe der Drachen auf zivilie Ortschaften nicht mitbekommen habt. Vor fast 50 Jahren hatte es angefangen. Damals waren es noch einige wenige Angriffe pro Jahr, doch mit der Zeit wurden es immer mehr. Hätte es die Drachenjäger in den letzten 50 Jahren nicht gegeben, wer weiß ob wir heute noch so freizügich durch die Wälder streifen würden. Und bevor ihr fragt: Nein, es ist nicht die Schuld des Schwarzen, oder irgendeine Krankheit. Auch die Sterblichen hatten den Drachen ihren Freiraum gelassen und sogar ihre Wohnorte als verbotene Zonen in Betracht gezogen. Es gibt also keinen besonderen Grund führ ihre Übergriffe, ausser dass sie sich zu schnell vermehrt hatten und auf der Suche nach Nahrung die Dörfer und Städte attackierten. Es gab schon damals Jäger und tollkühne Ritter, die sich mit der Jagd auf die Drachen beschäftigten. Erst die Drachenjäger sorgten dafür, dass sich die Sterblichen wieder sicher fühlen konnten. Wer weiß wie viele tausende Leben die Zwillinge und ihre Geschwister gerettet haben."

Elentari hatte nicht vor, sich von einem Übergriff überraschen zu lassen, weshalb sie die Umgebung wirklich scharf im Auge behielt. Toss war ihr dabei eine große Hilfe. Für ein Katzentier hatte er einen unglaublichen Geruchssinn. Adair und Anegin unterhielten sich an ihr vorbei. Leider wuste selbst sie, die so versteckt in den Wäldern lebte, davon. Es waren nicht die hohen Drachen, sondern viel mehr die unteren Rassen, die sich so sagenhaft ausgebreitet hatten. Die Nahrung wurde knapp udn das wieder führte wohl zu den Übergriffen. Die Jäger waren, so bitter dei Wahrheit für Elentari war, nötig gewesen. Keine anderen natürlichen Feinde waren vorhanden, also musste eine der Rassen die Jäger hervorbringen. In ihrem Wald, waren kaum Drachen gewesen. Wenn eher kleine Rassen, die eher wie wilde Hunde waren oder eben andere wilde Tiere. Anegin war er erste und einer der wenigen höchsten Drachen udn sie verehrte ihn nicht einfach nur. Sein ganzes Wesen ... er war unglaublich liebevoll und sensibel. Er war für sie das beste Beispiel für die Geschichte ihres Volkes und sie hatte die große Ehre ihm dienen zu dürfen, ihn schützen zu dürfen, sein Schild zu sein.

Anegin hörte Adairs Worte und als ihm so richtig bewusst wurde, was er da sagte, wurde er kreidebleich. Er blieb einfach wie angewurzelt stehen und Kay sagte: „Fein... Hättest du es ihm nicht schonender beibringen können?“
Anegin fasst sich an die Brust, als wolle er sein Herz daran hindern herauszukommen. Er konnte es nicht fassen. Er sah Adair einfach nur geschockt an und dann fragte er: „Ist das... wahr?“ Er konnte keine Lüge aus,achen und die Frage war auch nicht wirklich ernst gemeint. Sie griffen die Menschen an, weil es ihnen an Fressen mangelt. Anegin verstand die beiden Drachentöter, aber war es nun nicht so, dass es kaum noch Drachen gab? Warum mordeten sie denn dann weiter durch die Reihen, seiner niederen Artgenossen. Fressen oder gefressen werden, der natürliche Sinn... Aber sie zogen ja aus, um sie einfach umzubringen, auch wenn sie niemandem was böses tun wollten. Warum wollten sie dann IHN töten? Er sah in den Himmel und stellte die frage noch ein Mal laut: „Warum... wollen sie dann MICH töten? Habe ich ihnen Anlass gegeben, dass ich für Menschen gefährlich sein könnte?“

"Ja, wieso sollten sie dich töten?", fragte Adair Anegin, so als müsste er einen Grund wissen. Schließlich hatten sie ihm diesen auch nicht genannt.


Reuen & Artair

Reuen öffnete die Augen und schreckte auf. Ihr Bruder hatte sie unter einen kleinen Überhang getragen und ein kleines, raucharmes Feuer gemacht.
"Sie sind weg", sagte er einfach nur ohne von seinem kleinen Kochtopf auf zu sehen.
Reuen ballte die Fäuste.
"Danke", flüsterte sie nur, woraufhin ihr Bruder leise zustimmend brummte.


Adair

"Woher wisst ihr von der Bibliothek? Ich dachte sie wäre schon vor Jahren geschlossen worden."

Elentari konnte das Leid Anegins förmlich spüren. Sie trat sofort zu ihm, umarmte ihn, um ihn zu trösten. "Sie sind ... offensichtlich .. dazu ausgebildet und wissen nicht, das es auch solche wie dich gibt. In ihrer Welt sind alle Drachen schlecht und nur gut wenn sie tot sind. Du hast ihnen keinen Anlass dazu gegeben ... sie folgen eben so ihrer Bestimmung, wie ich der meinen." Dafür das sie Drachenjäger nicht ausstehen konnte, war sie wirklich in diesem Moment sehr verständnisvoll. Natürlich war sie froh, das die größte Gefahr, die sie um sich hatten, fort waren. Vorsichtig löste sie sich von ihm, jedoch nicht die Berührung. "Ich denke ... das sie noch immer nicht begreifen können, trotzdem sie gesehen haben, wie gütig und liebevoll, wie gerecht und sensibel du bist, es eben auch Drachen gibt, die nicht boshaft sind." Sie sah Anegin direkt an, eine Hand an seiner Wange gelegt. "Sie werden es erst verstehen müssen, ehe sie dir wirklich als Freunde gegenüber treten können." Ob sie es allerdings jemals tun würden, war eine andere Frage.

Es war ja nicht so, als habe er sich das nicht selbst gefragt, warum fragte Adair es ihn nun noch mal? Warum wollten sie jeden Drachen auf dieser Welt vernichten? Elentari brachte einen Lösungsvorschlag. Nicht jedoch ohne ihn vorher in die Arme zu schließen und ihn zu trösten. Sie legte ihm ihre Hand auf die Wange. Es tat gut mal zu hören, dass man gemocht wurde, es nicht nur anzunehmen, sondern tatsächlich zu hören. Er schloss die Augen und ließ sich gerne an der Wange streicheln. Sein Herz hämmerte gegen den Brustpanzer und er wollte am liebsten weinen, tat es aber nicht. Anegin versuchte sich zusammenzureißen und Kay beobachtete unter dessen die Umgebung. Er wollte nicht, dass die Gruppe ungeschützt herum stand. Und dass Anegin so sensibel war, regte ihn maßlos auf. Aber da konnte er wohl nichts für, hm? Kay seufzte. Dieser Kerl... Er würde ihn noch ins Grab bringen.
„Die Zwillinge, werden nicht zögern mich zu töten. Egal ob sie es verstehen oder nicht. Ich glaube, sie sind einfach so... gemacht worden.“ Artair hatte gesagt, er sei erschaffen worden. Wurden sie denn nicht normal geboren? Anegin war das alles ein Rätsel. Auch wenn er Rätsel liebte... so machte ihm dieses eine gar keinen Spaß.
Dann wurde Anegin wieder auf den Chaoselfen aufmerksam. Die Bibliothek war geschlossen? Wie viel Unglück konnte man eigentlich haben? Das Schicksal meinte es offenbar nicht gut mit ihm. Immerhin hatte er dem Schicksal aber auch schon so manches Schnippchen geschlagen. Er mischte sich dauernd in den Lauf der Welt ein und nun, vergalt man es ihm tausendfach? Nein, nein. Nur Zufall.
„Wir werden sehen.“, sagte er nur. Der Mond stand schon hoch am Himmel und Anegin sah hinauf. „Bleiben wir heute Nacht hier. Dieser Ort ist genauso gut, wie jeder andere...“ Er ließ sich nieder. Elentari schickte er los Holz zu sammeln. Er war erledigt und hatte keine Lust zu gar nichts und er war sich sicher, sie übernahm diese Aufgabe gern, denn sie übernahm jede Aufgabe voller Hingabe, die er ihr gab. Sie schien regelrecht darauf zu warten, etwas für ihn tun zu können, damit er es angenehm hatte.
„Ich weiß von der Bibliothek, weil ich schon dort war... Es ist lange her. Für jemanden, der ewig lebt, spielt die Zeit keine Rolle. Man wird ihrer überdrüssig und misst ihr keine Bedeutung zu.“ Er klang dabei niedergeschlagen und Bilder von der Zeit, die war, bevor er sich und Kay gerettet hatte, schlichen sich vor sein inneres Auge. Im Gegensatz zu Kay, trug er keine Narben. Nein seine haut war makellos und glatt wie Seide. Doch seine Seele... Sie würde lange brauchen, ehe sie wieder komplett geheilt sein würde.

Nachdem sie ihr provisorisches Lager errichtet hatten, lehnte sich Adair gegen einen Baumstamm und döste vor sich hin. Nach etwa einer Stunde, nachdem Elentari wieder zurück gekehrt war, erwachte er langsam aus seinem leicht schnarchendem Schlaf und rieb sich verträumt die Augen.
Etwas irritiert blickte er um sich und als er Elentari und Anegin wieder erkannte, strahlte sein Gesicht auf.
"Ah, jetzt ein schönes Bad. Was haltet ihr davon?"

Adair stand auf und ging tiefer in den Wald hinein. Der Weg durch das Gehölz dauerte eine ganze Weile. Und schließlich, in einem besonders dichten Teil des Waldes, erreichte er eine kleine, idyllische Lichtung. In mitten der Lichtung lag eine kleine türkis schimmernde Quelle. Schmetterlinge und kleine wilde Feen flogen zwischen den bunten Blumen und dem kristallklaren Wasser umher und ein einsames aber stolzes Einhorn, welches aus dem kühlen Wasser getrunken ahtte, reckte seinen Kopf und blickte die Eindringlinge an. Dann stürmte es aufgeschreckt in den Wald davon.

Adair hatte sich schon seiner Kleidung entledigt und sprang laut kreischend zu einer kleinen Kugel zusammen gerollt ins Wasser, sodass eine große Fontäne nach oben schoss.

Natürlich würde sie jedeAufgaabe, die ihr der große wudnervolle Drache auf gab, mit freuden erledigen. Feuerholz zu sammeln fiel wohl kaum schwer, zumal sie ja auch Toss noch bei sich hatte, der immerhin auch ein wenig was tragen konnte. Als sie zurück kam, wurde Adair gerade wach. Sie häufte das Holz zu einem schönen Haufen, der perfekt brennen würde. "Ein Bad?" Nun ihm zu folgen war wohl kaum eine schlechte Idee. Nach dem Kampf, wäre auch sie nicht abgeneigt ins Wasser zu springen. Es dauerte zwar eine ganze Weile, aber schließlich kamen sie an einer Quelle an. Ein Einhorn ... Elentari wusste nicht, ob sie bei dem Anblick fröhlich oder traurig sein sollte, denn auf eine Art liebte sie diese Wesen, doch allein der Anblick dieses reinen und sanften Wesens, schmerzte so sehr, das sie es kaum beschreiben konnte. Es stürmte davon. Adair schien sich wirklich einen Spaß daraus zu machen, so laut zu schreien und direkt ins Wasser zu springen. Elentari zog sich aus, ließ die Sachen am Ufer liegen und ließ ihr langes Haar nun offen über den Rücken wallen. Es störte sie nicht,d as nun beide sie nackt sahen, denn was htte sie schon groß zu verbergen? Lächelnd sah sie zu Anegin, wärnd sie so elegant und sanft ins Wasser ging, als wäre sie schon imemr in diesem Element zuhause geweesen. "Es ist wirklich schön hier." Sie hätten ihr Lager hier aufbauen sollen, anstatt so nah am Weg, doch Anegins Wunsch war ihr Befehl.

Auch Kay und Anegin folgten Adair zur Quelle. Aneigin schloss die Augen, als sie die Lichtung betraten und das Einhorn ins Unterholz schlüpfte. Alleine die Luft war für seine Sinne wie Balsam. Er spürte regelrecht, wie dieser Ort vor Macht pulsierte und es ließ ihn sich frei und ungezwungen fühlen. Kay sah ihn nur misstrauisch an, dann platschte es und Adair war schon im Wasser. Als nächstes fiel sein blick auf die nackte Elfe und ihr Anblick brannte sich förmlich in seine Iris. Er hatte den Mund so weit offen, dass man glauben könnte, er habe keine Kiefermuskeln mehr. Anegin lächelte still, als er plötzlich von Kay gepackt wurde.
„Sag ihr gefälligst, dass sie sich anziehen soll!“
„Ich bin nicht ihr Skalventreiber.“, konterte er und grinste nun irgendwie zufrieden. „D-Das... Aber...“ Anegin lachte leise und dann lauter. Kay sah aus wie ein Teekessel und Anegin schien das so sehr zu amüsieren, dass er sich die Hand vor den Mund nahm und sich den Bauch hielt, so sehr lachte er. Kay hingegen war ganz rot im Gesicht, doch dann lächelte auch er. Seit sie aufgebrochen waren und seit Anegin die Geschichte seiner Brüder gehört hatte, war er ungewöhnlich still gewesen und nun lachte er. Aus diesem Grund konnte Kay ihm gar nicht böse sein.
„Ich... ich warte hier draußen und beobachte die Umgebung.“ Anegin kam lachend zur Quelle und dann machte er seine Rüstung ab. Kay erhaschte einen Blick auf das goldene pulsierende Drachenherz, was viele Leute am liebsten einfach heraus schneiden würden. Wieso eigentlich? Wie konnte man einem derartigen Geschöpf so etwas an tun? Er verstand Artair und Reuen nicht. Würde es nie tun.
Anegin stieg in die Fluten, ein seufzen der Überraschung und des Wohlbefindens verließ seine Lippen und er tauchte einfach komplett ab. Er ließ sich treiben und nur sein Fingerspitzen bewegten sich leicht, um den Einklang in diesem Wasser zu befühlen. Er öffnete die Augen und seine wunderschöne grüne Iris leuchtete ganz schwach in jedem Auge. Dieser Ort war ein Quell der Magie Eine Quelle urzeitlicher Macht und genau das, was er gebraucht hatte.
So viel zum Thema Pech. Nun wurde ihm das ganze Unglück mit diesem Herrlichen Bad vergolten und Anegin trank das Wasser, als er noch unter seiner Oberfläche war. Während er das tat begann sein Herz noch viel mehr zu leuchten. Der Herzschlag beschleunigte sich und dann schimmerte sein ganzer Körper ganz leicht. Selbst sein Haarspitzen sammelten die Magie, die ihn umgab auf und gaben ihm neue Kraft.
Dann tauchte er mit einem Mal auf und öffnete die Augen erneut, die immer noch leuchteten. Er badete förmlich in Licht und nicht in Wasser. Und dann hörte es langsam auf. Das einzige, was blieb waren diese funkelnden Smaragdgrünen Augen. Anegins Welt war wieder voller Farben, voller Leben und voll von unerschöpflicher Schönheit. Er sah sich um, als sei er gerade erst aus einem langen Schlaf erwacht und ein sehr aufrichtiges Lächeln zierte seine Lippen. Er war überwältigt von dieser ganzen Zuversicht und Schönheit und war nicht mal fähig zu sprechen. Er seufzte nur einmal langgezogen und schien für alle Anwesenden gesund, munter und stark wie nie zuvor zu sein.

Adair gab seinen Begleitern genügend Zeit, um das Bad in purer Magie zu genießen. Er ahnte schon, dass die Energie Anegin neues Leben einhauchen würde und auch dass es Elentari von ihren Schmerzen erlösen würde. Zumindest vorübergehend.
Als die Dämmerung anfing blickte er aus dem Wasser zum Ufer und stellte überrascht fest:
"Hey, unsere Sachen sind weg!"

Tatsächlich tat es gut in diesem Wasser zu schwimmen. Es war einfach nur herrlich und nimand von ihnen achtete wirklich darauf, was da ausserhalb des Wassers geschah. Anegin war so unglaublich schön an zu sehen. Sie war völlig verzaubert von seinem Anblick. Adair hingegen, bespritzte sie vergnügt juchzend mit Wasser. Natürlich ließ sie Anegin daran ebenfalls teil haben. Eine Weile ließ sie sich einfach auf dem Wasser treiben und genoss die Schönheit dieses Ortes. Es war einfach zu herlich, als das sie bemerkte, was da ausserhalb vor sich ging. "Und? Dann gehen wir eben so weiter. Wo ist das Problem?" Zumindest hatte sie keines damit. "Vielleicht hat Kay ja gesehen, wer sie gestohlen hat." Ihr fiel das leuchtende Herz Anegins ein und schlagartig wurde ihr bewust, das er ganz bestimmt nicht so gehen konnte. Für ihn bräuchten sie auf jeden Fall seine Rüstung wieder, wenn er sich weiterhin unbemerkt fort bewegen wollte. Erschrocken sah sie zu ihm. "Verzeih mir ... ich hab ... euer herz nicht bedacht," erklärte sie schockiert.

Anegin genoss das Wasser ebenso oder vielleicht noch mehr, als die anderen. Er ließ sich auch dazu hinreißen, sich and er Wasserschlacht zu beteiligen. Er lachte viel und dann entspannte er sich wieder, indem Er sich einfach im Wasser treiben ließ. Das war doch mal ein schöner Ausklang des Tages.
Schon im nächsten Moment jedoch bemerkte Adair, dass alle Sachen weg zu sein schienen. Auch Kay war verschwunden. Hatte er sich etwa einen Spaß erlaubt? Anegin sah hinüber zu Elentari, die scheinbar kein Problem damit hatte nackt herumzulaufen. Nun ja. Sie war ein Elfe. Anegin amüsierte die Vorstellung. Wer war denn bitte auch so dreist und stahl eine Drachenschuppenrüstung? Also wirklich. Derjenige musste ja wohl damit rechnen, dass der Besitzer des Panzers doch wohl einiges auf dem Kasten hatte. .
„Elentari. In der heutigen Zeit kann man nicht einfach herum laufen, wie es einem passt. Menschen sind da nicht so offen wie unser eins. Sie sind da eher... prüde.“ Wie sie sich nun bei ihm entschuldigte. Sie war ja wirklich ein Goldstück. Anegin schwamm zum Rand des Sees und sah sich um. Dann stieg er aus den Fluten. Er hatte kein Problem damit für den Augenblick nackt zu sein, aber eigentlich hatte er keine Lust ohne seine Rüstung herumzulaufen. Denn sie war der einzige Schutz, den er hatte, wenn er nicht Drachenjägern zum Opfer fallen wollte. Vielleicht waren nicht alle Drachentöter so ausgebildet, wie Reuen und Artair und erkannten es sofort. Anegin seufzte.
„Kay!“ Keine Antwort. Was war denn hier nur los? Konnten sie nicht ein Mal Frieden finden? Er drehte sich zu den beiden anderen um und zuckte mit den Achseln. Dabei grinste er ein wenig belustigt. „Also... Entweder hat Kay unsere Sachen gestohlen, oder er ist dem gemeinen Kleiderdieb gefolgt.“

Das Geäst knackte unter dem hunderte Kilo schweren Gewicht. Langsam watschelte Silver auf allen Vieren über Stock und Stein. Der Geruch der Magie hing schwer an den Sachen, die er in seinem kräftigen Maul hielt. Silver war glücklich. Also hob er den Kopf nach oben und stolzierte wie ein Hahn zurück zu seinem Meister.

Adair nahm sofort wie Fährte auf und folgte der Spur weiter weg vom Nachtlager. Etwas großes, so fiel ihm auf, hatte sich hier durch gekämpft. Sowohl hin, als auch wieder zürück. Adair informierte die anderen, dass es sich vermutlich um eine Echse handeln könnte, wobei er bemerkte, dass sie mindestens so groß sein müsste wie ein großer Bär. Schließlich zählte er eins und eins zusammen:
"Es sieht nach einem kleinen Drachen aus."

Silver beschleunigte aufgeregt seine Schritte und schlug dabei immer weiter mit seinem Schwanz aus. Einige Schritte später rannte er aus dem Wald auf eine kleine freie Wiese. Ein Mensch stand dort, gebückt über ein Lagerfeuer.
Silver fixierte die Person und beschleunigte seinen Schritt. Plötzlich richtete sich die Person erschrocken auf und wandte sich zu Silver um. Silver sprang und warf den Menschen um.

"Au, du Idiot!", fauchte die Stimme eines jungen Mädchen. Sie lag auf dem Rücken und strampelte mit den Füssen. "Runter mit dir du Rindvieh!", kreischte sie und versuchte Silver von sich weg zu schieben.
Silver knurrte, machte einen Satz zur Seite und sprang um das Mädchen herum, während sie sich aufrappelte. Während sie sich den Staub vom Umhang klopfte, überlegte sie sich schon einmal einen Zauber um die Bestie zu bestrafen. Da fiel ihr ein Bündel in seinem Maul auf. Zuerst hielt sie es für ein Beutetier, doch dann merkte sie die verschiedenen Färbungen.
"Was hast du jetzt schon wieder angestellt?", fauchte sie ihn an und gab ihm einen Klaps auf seine Schnauze. Silver schnaufte, lies von den Sachen ab und fauchte sie an. Ein kleiner Glimmer sammelte sich in seinem Rachen und kleine Flammen sprangen aus seinen Nüstern.
"Wage es!", schimpfte sie ihn an und hielt ihm den Zeigefinger vor die Schnauze.
Silver jaulte leise, senkte den Kopf und bat sie um Entschuldigung. Dann wandte er sich ab und trottete beleidigt ab. Er lies sich gegen einen alten Baumstamm fallen und entwurzelte diesen beinahe. Dann legte er sich den Flügel über die Schnauze und tat als würde er schlafen.

Neugierig kniete sich das Mädchen nieder und hob die Kleidungsstücke nacheinander auf. Dann erblickte sie einige seltsame Drachenschuppen und betrachtete diese genauer.

Anegin erklärte. das die Menschen prüde waren. Sie duldeten es also nicht, wenn man nackt herum lief? Das verstand sie nicht ... Immerhin kam man doch auch ohne Kleidung auf die Welt. Nun ... wenn dem eben so war, war dem so. Das war wohl leider nicht zu ändern. Elentari schwamm ebenfalls zum Rand des wundervollen Sees. Adair hatte die Spur bereits aufgenommen. "Ein kleiner Drache? Ok ... dann sollten wir dem Nesträuber wirklich folgen. Vielleicht bekommen wir unsere Sachn von ihm ja zurück?" Sie sah zu Anegin. "Ihr halteteuch bitte zurück. Euer Herz ... es ist eine perfekte Zielscheibe, so wie es leuchtet und ich möchte euch nicht ..." Ihr Blick wirkte eher schüchtern. "Ich möchte nicht versagen," erklärte sie schließlich und wandte sich von ihm ab, um Adair zu folgen. "Hast du die Spur noch?" fragte sie ihn schließlich, als sie so barfuß durch den Wald sprang, als würde ihr der Boden nie etwas in den Weg legen wollen.