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 Wüstendämmerung

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Saladin

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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Di März 22, 2016 12:44 pm

"Dich bedrückt doch etwas, oder Zel? Ist es wegen deiner Mutter? Diese Frau, dieser Schatten. Sie ist doch deine Mutter, oder? Oder zumindest das, was für euch Schatten einer Mutter nahe kommt. Du musst dir keine Schuld geben, schließlich hatte ich dich darum gebeten meinen Vater zu töten. Wenn überhaupt, dann bin ich an seinem Tod schuldig. Du warst nur mein Werkzeug."
Saladin überlegte einige Zeit.
"Ich möchte ... nein, dies ist kein Befehl. Dies ist nur ein Ratschlag unter Freunden. Geh heute Nacht zu ihr und rede mit ihr."

"Du hast mich richtig gehört, Amira", sagte Mina zu ihrem Schatten. "Dich quält etwas, schon seit langer Zeit. Ich kenne dich und weiß wenn dich etwas bedrückt. Und ich kann es nicht riskieren, dass du einen Fehler machst, weil du mit deinen Gedanken wo anders bist."
Mina hob ihre Hand um Amira zum Schweigen zu bringen. "Ich weiß, dass du dir einen solchen Fehler niemals erlauben würdest, aber ich werde kein Risiko eingehen. Du wirst dich noch heute Nacht mit deinem Sohn aussprechen, ehe wir morgen wieder abreisen."
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Di März 22, 2016 12:57 pm

Saladin sprach mit ihm. Zunächst sah er nur auf, um ihn nicht zu unterbrechen. Es überraschte ihn, was er sagte. Er wollte eigentlich gern richtig stellen, dass er ihm nicht die Schuld gab. Nun streng genommen, war es so, aber Zel sah Saladin hierbei nicht als den Bösen. Dass sein Vater sterben musste, war nur ein unangenehmer Nebeneffekt, von seinem eigentlichen Auftrag. Ein Nebeneffekt… Mehr hatte er für Aziz nie empfunden. Vor seinem inneren Auge erschein wieder dieses entstellte Gesicht, wovon er noch lange nach der Tat schweißgebadet aufwachte. Saladin hatte einige Zeit geschwiegen und dann empfahl er ihm, seine Mutter zu besuchen. Mit ihr zu reden, wäre für ihn eine schwierige Aufgabe und eigentlich wollte er ganz und gar nicht. Zel nickte lediglich. Er wusste auch nicht, was er anders dazu sagen sollte. Jedoch wagte er sich etwas näher und setzte sich sogar weit genug neben Saladin, dass es nicht unhöflich war. Er saß auch etwas schräg hinter ihm. Er sagte nur: „Danke.“

Amira stand Mina gegenüber. Sie hatte ihr gesagt, Zel zu besuchen. Ihren kleinen Jungen. Ihren Augenstern, der ihrem Mann das Leben genommen hatte. Sie wollte eben erklären, dass dies nichts mit ihrer Auffassungsgabe zu tun hatte, als ihr auch schon aller Wind aus den Segeln genommen wurde. Es war ein direkter Befehl und aus ihrer anfänglichen Skepsis entwickelte sich doch ein bisschen Erleichterung. Eigentlich… Ja, sie wollte mit ihm reden. „Ja… Herrin.“
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Di März 22, 2016 1:13 pm

Saladin wurde vom Sultan zu sich gerufen.
In einem Zimmer hinter dem Thronsaal saßen Emir und ihre Tante Mina an einem großen Tisch und warteten bereits auf ihn.
"Komm, setz dich", forderte Emir und zeigte auf einen Stuhl. "Unsere Tante hat mich überzeugt ihren Vorschlag zu überdenken."
Saladin schaute die beiden verwirrt an.

"Wir stehen im Krieg gegen die Wilden im Norden", sagte die Tante. "Die Barbaren sind uns zahlenmäßig weit überlegen. Auf hundert von meinen Männern, kommen tausend von ihren Reitern."

Saladin sah seinen Bruder an.
"Ich bin bereit. Ich werde in den Krieg ziehen!"
Er klang mutig und selbstbewusst. Er würde bereit sein für sein Volk zu kämpfen.

Emir schüttelte den Kopf.
"Nein, wir haben etwas anderes für dich vorgesehen."

"Ich verstehe nicht."

Emir schluckte, holte tief Luft und rieb sich die Augen.
"Wir wollen dich mit der Tochter des Kaisers ehelichen."
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Di März 22, 2016 1:27 pm

Saladin wurde gerufen und Da die Sitzung privat war, sollten die Schatten draußen bleiben. Zel stand neben der Tür und bewachte sie förmlich. Er hatte den Blick starr geradeaus gerichtet, um seine Mutter nicht ansehen zu müssen, die etwas weiter von ihm weg stand, ihn aber beobachtete. Zel fühlte sich unbehaglich. Und das war auch noch gar kein Ausdruck. Von Cem war nichts zu sehen, wer wusste schon, wo er sich herum trieb.
Zel sah irgendwann zu seiner Mutter, die ihn weiter anschaute und irgendwann sagte er: „Ich hatte keine Wahl.“
„Heute Nacht im Garten am vorderen Brunnen. Nicht hier. Nicht jetzt.“, antwortete sie nur und Zel schluckte. Er sah sie weiter an, als sie seine Augen weiteten. Saladins Herzschlag beschleunigte sich. Irgendwas stimmte da doch nicht. Er wollte eben einen Schattensprung machen, als er ganz plötzlich gepackt und auf den Boden gedrückt wurde. Was war denn jetzt?! Hatte sie nicht eben noch gesagt draußen heute Nacht? Wieso griff sie ihn an? Amira war auf ihm und flüsterte: „Wenn du jetzt da rein gehst, wirst du ihm mehr Schande bereiten, als du dir vorstellen kannst.“ Zel löste sich in Schatten auf und schlüpfte aus einem anderen in der Nähe. Er sah zornig zu seiner Mutter, die sich wieder aufrichtete und dann zu der Tür, die sie bewachten.
„Was sie besprechen geht uns nichts an.“ Sagte sie mit kühler Stimme. Zel überlegte noch einen Moment und dann sah er ein, dass sie womöglich Recht hatte. Es war eine andere Art von Aufregung, die Saladin verspürte. Und er konnte keine Kampfgeräusche hören. Außerdem schien seine Mutter auch viel zu ruhig… Zel konnte in ihrer Gegenwart nicht klar denken.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Di März 22, 2016 10:39 pm

Saladin hatte das Zimmer aufgebracht verlassen. Er verschwand in das Vergnügungsviertel und ließ sich dort von den Damen den Stress abbauen. Sollte er tatsächlich heiraten müssen, so würde er vermutlich den Frauen entsagen müssen.

Erst spät in der Nacht kam er zurück in den Palast. Sein Bruder hatte bereits auf ihn gewartet und suchte das Gespräch mit ihm.

Erschöpft ließ sich Saladin in sein Bett fallen.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Mi März 23, 2016 3:35 am

Zel wartete geduldig darauf, dass Saladin fertig werden würde und bewachte weiterhin die Tür. Als er dann jedoch endlich heraus kam, hatte er nichts Besseres zu tun, als erst einmal in die Stadt zu gehen und sich dort zu vergnügen. Zel wusste genau, dass er das nur tat, um das geschehene zu verarbeiten oder vielleicht um sich abzulenken. Auch hier blieb Zel geduldig in seiner Nähe und passte auf ihn auf. Natürlich zog er sich von den intimen Stunden, die er hatte zurück und kam erst danach wieder in seine Nähe.
Nach seinem Ausflug unterhielt er sich noch mal mit seinem Bruder, wobei auch Zel dieses Gespräch scheinbar nichts für seine Ohren war. Erst am späten Abend begab sich Saldain schließlich in seine Vier Wände und wirkte erschöpft. Zel wollte ihn fragen, was los war, wollte ihm erklären, dass er für ihn da war, aber er wollte ihn auch nicht stören und er hatte die Bitte erhalten, sich mit seiner Mutter zu treffen. Einen Augenblick zögerte er, dann entschied er sich, sich neben Saladins Bett auf einen Hocker zu setzen. Er war dichter als sonst und signalisierte damit, dass er ihm zuhören würde, wenn er etwas zu sagen hatte. Schließlich sagte er aber: „Ich beschütze euch.“ Dass er ihn DAVOR nicht beschützen könnte, war ihm ja nicht klar. Außer vielleicht mit Flucht oder einem weiteren Mord…
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Mi März 23, 2016 8:04 am

"Ich weiß", sagte Saladin. "Das hast du immer."
Ohne dass es ihm bewusst war, ging er in dieser Nacht früh zu Bett.

Die Familie der Haidar lebt seit nunmehr fast 10 Generationen im Schutze ihrer Schatten. Nur wenige Attentate ihrer Feinde waren geglückt und meist auf schwache Schatten, oder Verrat in der eigenen Familie zurückzuführen.
Nur noch selten versuchte man die Haidar mit verborgenen Attentaten anzugreifen, und dennoch schlich sich in dieser Nacht eine kleine Gruppe von Assassinen in den Palast.

Kalter, dichter Nebel war überraschend in der Nacht aufgezogen, während ein Dutzend vermummter Gestalten über die hohen Mauern kletterte. Sie schienen sich der Gefahr durch die Schatten bewusst und vermieden es allzu lange in ihnen zu verweilen, oder nur im Schutze des Nebels. Als wüssten sie genau wohin sie gehen müssen, kletterte eine Hälfte auf die Dächer des Wohnhauses, während die anderen sechs sich in den Kern des Palastes begaben.

Mina war auf dem Weg zurück von einer weiteren Besprechung mit ihrem Neffen und wollte es noch einmal versuchen Saladin von der Hochzeit zu überzeugen, als sie den dichten Nebel bemerkte. Aus dem Nebel sprang ihr eine dunkle Silhouette entgegen.

Thalia saß auf ihrem Fensterbogen und hatte zum Mond hinauf geblickt. Den Nebel hatte sie erst spät bemerkt.

Saladin lag schlafend in seinem Bett, als einer der Assassinen in sein Schlafgemach schlich. Der Assassine beugte sich über seinen ruhenden Körper und hielt die blitzende Klinge seines Dolches über seinen Hals.

Auch Darius hatte in seinem Bett gelegen als die Assassinen angegriffen hatten.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Mi März 23, 2016 8:46 am

Saladin antwortete ihm mit für ihn wunderschönen Worten. Er war immer sehr glücklich, wenn Saladin so zu ihm sprach. Später war sein Licht eingeschlafen und so begab er sich nun doch zu dem verabredeten Platz. Nicht jedoch einfach so. Er war vorsichtig. Er hatte seine Waffen in Bereitschaft und seine Sinne geschärft. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt, aber er blieb ganz ruhig. Er hatte sich natürlich gefragt, ob seine Mutter ihn nicht einfach töten würde, für das was er getan hatte und nun musste er vielleicht gegen sie antreten. Es gefiel ihm nicht.

Er verbarg sich in einem Schatten und betrachtete den Brunnen. Er war nicht eins mit den Schatten sondern stand nur in jenem. Seine Mutter saß auf dem Rand des Brunnens und ließ die Hand sacht durchs Wasser gleiten. Wie lange mochte sie dort schon sitzen? Sie trug keine Waffe bei sich. Zumindest keine Sichtbare, aber auch das hatte ja bei einem Schatten nichts zu sagen… Zel trat nun ins Mondlicht, das von einem großen runden Mond auf die Erde fiel. Amira hob nun bedächtig den Blick. Zel trat ein bisschen näher und sie legte die Hände auf ihren Schoß. Eine ganze Weile schwiegen sich die beiden an, als Zel nun vor ihr stand. Er hatte demonstrativ die Hand an seiner Waffe und schließlich fragte Amira: „Was willst du machen? Mich ebenso töten?“
„Wenn ich muss.“, sagte er nur. Amira blickte ihn an und Zel erkannte, dass er ihr eben wirklich wehgetan hatte, jedoch trug sie es mit Fassung. Sie fragte, als sie wieder ins Wasser schaute und mit den Fingerspitzen über eben jenes fuhr: „Und du glaubst, DAMIT könntest du mich bezwingen?“
„Vielleicht. Ich will dich nicht verletzen, aber wenn ich müsste… würde ich alles daran setzen zu überleben.“
„Ich werde dich nicht angreifen, mein Sohn.“ Zel schluckte. Sie nannte ihn immer noch so, obwohl sie ihn doch wirklich hassen musste. „Du hast deinem Vater aus den falschen Gründen den Tod gewünscht.“ „Ich habe ihm den Tod nicht gewünscht.“ Er dachte zurück. Nein er wollte einfach nur, dass er aus seinem Weg war, um den Sultan zu ermorden. Amira fand es nicht fair, dass Zel nicht wusste, wie sein Vater für ihn empfunden hatte. Doch würde sie es ihm erzählen, würde es ihm nur noch mehr Unglück bescheren. Amira sagte schließlich: „Erzähl mir… von seinen letzten Momenten.“ Zel ballte die Fäuste. „Was soll das?“ Er sah sie zornig an. „Wieso treffen wir uns hier und lassen diese Kamellen aufleben? Asim hat ihn getötet, ich war nur zur falschen Zeit am falschen Ort!“ Sie wusste es besser, was auch er wusste, aber man konnte doch hier nicht so offen darüber reden! Wer wusste schon, wer hier mit hörte?! Amira stiegen die Tränen in die Augen. „Ich habe ihn geliebt, so wie ich dich liebe, Mein Sohn… Aber deine Art die Dinge zu sehen, lässt mich erfrieren.“
„Und wieso siehst du mich an, als wollest du mich töten? An des Sultans Beerdigung an der Krönung des Neuen!?“
„Du bist ihm so ähnlich.“ Zels Augen weiteten sich. „So voller Stolz und Pflichtgefühl.“ Zel wollte dieses Gespräch nicht weiter führen. Er hatte sich damit abgefunden, sich von seiner Mutter zu trennen und nun fing sie an solchen Müll zu quatschen! Fünf Jahre! Er hatte fünf Jahre gehabt, um sich damit abzufinden und jetzt das! Amira erhob sich und blitzschnell streckte er ihr die Klinge entgegen. Sie hielt inne. Er fühlte sich in die Ecke gedrängt.
„Was wolltest du mir sagen? Ich habe nicht die ganze Nacht Zeit.“ Amira sah ihn etwas bedauernd an. „Dein Vater hat dich sehr geliebt“ Innerhalb von einem Augenblick hatte diese Frau es geschafft, seine Seele zu verbrennen. Wie konnte sie das sagen?! Wie konnte sie ihm DAS ins Gesicht sagen?! Sie war eine Hexe! „Blödsinn!“ „Es ist wahr und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, weißt du es auch.“
„Selbst wenn das der Wahrheit entspräche… er ist nicht mehr. Seine Liebe ist bedeutungslos.“ Innerlich schrie er auf. Er windete sich seiner eigenen Schuldgefühle wegen und brannte förmlich aus. „Du kannst unmöglich so kalt sein, wie du tust, Zel. Ich habe dich anders erzogen.“ Nun fand seine Klinge blitzschnell seinen Weg zu ihrer Kehle. Er hatte sich so gewünscht sie würde ihn wieder lieben. Hatte sich so gewünscht, dass sie ihm verzieh, doch nun war ihm eines klar geworden. Jetzt, wo sie hier vor ihm stand und ihm all diese Worte sagte empfand er roten Zorn ihr gegenüber. „Würdest du ihn so geliebt haben, könntest du mir unmöglich verzeihen! Ist deine Liebe zu mir ebenso geheuchelt?“ War es Trotz? War es Selbstschutz? Vielleicht ein wenig von beidem? Wieso nahm er seine Mutter nicht einfach in die Arme und akzeptierte ihre Entscheidung?
Amira jedenfalls war zunächst erschrocken über seine Worte, denn die Klinge hatte sie kommen sehen und dann zogen sich ihre Brauen zusammen, seine Klinge würde wie aus dem nichts – so schnell war sie – durch den Garten geschmettert, während er das Gefühl hatte, dass sie ihm die Hand brechen würde. Sie packte ihn und drückte ihn an der Kehle auf den Boden. „Ich verzeihe dir, weil er es auch gekonnt hätte und ich will dass du aufhörst, sein Andenken zu beflecken! Bilde dir nur weiter ein, was du zu wissen glaubst, aber ich weiß es besser. Ich werde nie aufhören dich zu lieben Zel, vergiss das nie… Eine Mutter überwindet jeden Schmerz. Selbst deine Arroganz, werde ich ertragen und…“ Sie hielt inne. Sie schien tüchtig zu erschrecken augenblicklich ließ sie Zel los und verschwand vor Zels Augen. Er wusste nicht wieso, aber er kombinierte schnell. Etwas war mit ihrem Licht und wenn das der Fall war, sollte er schleunigst zurück zu Saladin. Er sprang in den Schatten und tauchte bei seinem Schützling auf. Eben als die Klinge des Assassinen hernieder ging packte er die Klinge einfach mit seiner Hand und lenkte sie so, dass sie im Holz des Bettes über dem Kopfende stecken blieb. Dann folgte ein harter Schlag seiner Handkante gegen den Kehlkopf, des Assassinen Zel postierte sich, während der kurzen Zeit, die sich der Angreifer sammeln musste. Zel musterte ihn kühl.

Amira tauchte auch bei ihrer Herrin auf, als diese dem Ersten Angriff schon ausgewichen war. Sie schleuderte Schattendolche auf den Angreifer und stand kurz zwischen Mina und dem Attentäter. Mina war unbewaffnet, deshalb musste sie sie schützen. Sonst bestritt die stolze Kriegerin ihre Kämpfe jedoch selbst.

Shawkat stellte sich den Angreifern mit seiner puren Größe. Er hielt nicht viel von der Schattenmagie und beherrschte sie auch nicht so gut, aber er konnte kämpfen und zog zwei große Krummschwerter vor denen man alleine des Anblicks wegen Respekt bekam. Die Klingen waren scharf und schwer und er stürzte sich auf den ersten Angreifer um ihn einfach zu zerhacken.

Riah sah ebenfalls hinaus. Sie ärgerte sich darüber, das Zel sie angelogen hatte. Sie hatte ihn gesehen, wie er sich mit seiner Mutter getroffen hatte. Nun ja… sie war ihm wohl auch wichtig, nicht? Sie stieß die Luft aus und dann bemerkte sie einen unnatürlichen Nebel, anschließend auch die Angreifer, die sich näherten. „Bitte meidet das Fenster!“, sagte sie zu ihrem Licht. Sie verschaffte sich schnell einen Überblick, indem sie durch die Schatten huschte und wie der Wind durch diese hindurch fegte. Dann stellte sie einem der Attentäter ein Bein, sodass er einem anderen in die Beine fiel. Sie bewachte Thalias Zimmer und blieb beim Fenster um auch die Tür im Blick zu haben. Sie wartete auf die Eindringlinge. Sie selbst war versteckt und der Raum war vorher in Windeseile von dünnen Schattenfäden durchzogen worden, die sie in den Händen hielt.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Mi März 23, 2016 9:43 am

Thalia hechtete unter das Bett.
Der Assassine schlich in das Zimmer und begab sich in die ungewöhnliche Falle.

Der zweite Assassine wehrte die Wurfdolche mit zwei langen Klingen ab. Mina schnappte sich eine der Dolche aus der Luft und ging damit in den Nahkampf. Sie trug zwar nicht mehr ihre Kampfrüstung oder hatte ihre Waffe dabei, dennoch war sie fähig sich zur Wehr zu setzen.

Der dritte Assassine wich den schweren Säbeln seines Angreifers geschickt aus. Er selber attackierte den Hünen mit mit schnellen und präzisen Schlägen und Tritten gegen Kopf, Hals, Solarplexus oder seine Gelenke und lenkte in einer Bewegung dessen Angriffe von sich ab.

Saladin schreckte auf, unterdrückte ein Geräusch und rollte sich augenblicklich von dem Angreifer weg und aus dem Bett. Der vierte Assassine attackierte Zel mit einem langen Kampfstab.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Mi März 23, 2016 9:53 pm

Riah beobachtete, wie sich der Angreifer durch den Raum bewegte. Leise wie eine Katze. Sie kicherte innerlich und dachte sich, dass die ganz schön unvorsichtig waren. Wussten sie nicht, dass die Haidar von ihresgleichen beschützt wurden? Es war absolut lächerlich ein Attentat ausführen zu wollen. Sie ließ ihn durch die Schattenfädengleiten und dann endlich zog sie daran. Die weichen nicht spürbaren Fäden zogen sich scharf zusammen und schnitten sich grausam in das Fleisch des Assassinen.

Mina nutzte ihre Schattendolche um sich selbst zu verteidigen. Amira nutzte die Gelegenheit und flutschte hinter den Assassinen um ihm eine Klinge ins Genick zu rammen, gleichzeitig drehte sie sich aber zum Nebel und wich vor diesem zurück. Ungern wollte sie erfahren, was es damit auf sich hatte. Zumindest, was es betraf, dies am eigenen Leib zu spüren.

Bei Darius‘ Schatten schien der Angreifer kaum Probleme zu haben, auszuweichen und den Schatten mit Schlägen und Tritten einzudecken. Jedoch richteten diese Manöver gelinde gesagt kaum Schaden an. Selbst der Schlag in den Solarplexus wurde nur von einem kurzen Husten quittiert, ehe sich der mächtige Krieger wieder auf ihn stürzte. Der Assassine war glitschig, wie ein Fisch. Zumindest hatte es den Anschein und Shawkat fand, dass der Mann gute Reflexe hatte, aber er würde auch müde werden, so wie der rumhampelte. Shawkat versuchte ihn plötzlich mit einer Geschwindigkeit, die man ihm nicht zugetraut hatte zu packen, wobei er eines seiner mächtigen Schwerter fallen ließ.

Zel hatte es sich abgewöhnt, seine Gegner zu unterschätzen. Er betrachtete den Mann mit seinem kühlen und gelassenen Blick. Wäre ja zu schön, zu erfahren, wer diese Männer geschickt hatte und wie viele noch anwesend waren. Jetzt aber musste er auf diesen hier achten, wenngleich er auch versuchte zu entdecken, ob noch ein weiterer Angreifer diesen Raum betreten würde. Der Kampfstab würde ihn auf Distanz halten können, wenn er normal angreifen wurde, aber wenn er die Schatten benutzte, könnte er nah genug heran kommen. Jedoch stand er direkt im Mondlicht und in einer Flucht zu Fenster, Saladin und dem Angreifer. Er würde also hinter dem Assassinen herauskommen, was er als schlecht empfand. Er zog seine Waffen und entschied sich nun direkt anzugreifen, wich dem Stock aus und griff erneut an, kurz bevor er wieder getroffen wurde, tauchte er im Schatten das Assassinen auf um ihm den Dolch in den Leib zu rammen. Nach diesem Manöver erschien er wieder im Schatten des Bettes und hatte sich so wieder zwischen den Angreifer und Saladin gebracht.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Do März 24, 2016 1:00 am

Hellblaue Eiskristalle bildeten sich an den offenen Wunden des Assassinen und breiteten sich über die dünnen schwarzen Fäden aus. Der Assassine rollte sich aus der Falle. Peitschen mit blauem Nebel schnellten aus seinen Unterarmen heraus und schlugen neben Riah ein. Kleine Eissplitter schossen aus den Einschlagstellen.

Ein zweiter Assassine kam herein und hielt Minas Schatten in Schacht, während der andere sich um Mina kümmerte.

Shawkat bekam den Assassinen zu greifen. Dieser röchelte, strampelte mit den Füßen und versuchte nach dessen Gesicht zu packen. Er fasste nach dem kräftigen Arm und ein blauer Dunst breitete sich über seine Hände aus und bildete blaue Kristalle auf Shawkats Haut.

Der Assassine hielt sich die blutende Wunde und ließ sie mit einem dünnen Eisfilm verschließen. Mit dem Kampfstab hielt er sich den Schatten auf Abstand.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Do März 24, 2016 10:36 am

Riah ließ die Schattenfäden los, die sich mit dem Eis überzogen und sie wich den Peitschen aus, aber rechnete nicht damit, dass sie explodieren würden. Sie manifestierte neue Schatten und wehte das Eis ab, was das Bett getroffen hätte. Sie zog an weiteren Fäden und die Stränge spannten erneut durch den Raum und schleuderten den Angreifer zurück. Blitzschnell war sie hinter dem Assassinen und versuchte Schattenklauen an ihren Händen in sein Fleisch zu versenken.

Mina wehrte den zweiten Assassinen ab und schleuderte erneut Dolche, auf den neuen. In ihrer Hand behielt sie eine Echte Klinge und versuchte sie durch die Kehle des Assassinen zu ziehen. Mit der anderen Hand erschuf sie ein Schattenschwert, zu Minas Rechter, auf dass sie es ziehen könnte.

Der mächtige Schatten Darius‘ versuchte den Assassinen unter Kontrolle zu bringen und zog ihm den Arm zurück, der sein Gesicht packen wollte. Zeitgleich bildete sich Eis auf seiner Haut. Den Schmerz hieß er willkommen und vertiefte seine Wut und mündete in einer Art Kampfrausch. Er versuchte seinerseits nun den Kopf zu packen, um mit seiner Gewaltigen Kraft das Genick des Assassinen zu brechen.

Zel hingegen beobachtet, wie sich die blutenden Wunden mit Eis überzogen und er weiter auf Abstand gehalten werden sollte. Immer wieder griff er an und immer wieder zog sich der Angreifer zurück. Zel blieb konzentriert, ließ keinen Zorn zu und versuchte sich zu erinnern. Er versuchte den Feind zu analysieren einen Schwachpunkt zu entdecken. Nach einer kurzen Zeit. Riss er sich das Leder vom linken Arm und ließ sich vom Stab treffen, den er mit der rechten Hand jedoch weitestgehend aufhielt um mit den scharfen Krallen seiner linken Hand die Kehle des Mannes aufzureißen, oder ihm gar den Kopf abzuschlagen…
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Do März 24, 2016 11:44 am

Der Assassine sah die Klauenhand auf sich zukommen und wich mit dem Oberkörper zurück. Die Krallen erwischten ihn jedoch und rissen ihm die Maske vom Kopf.
Langes, platinblondes Haar fielen auf die dünnen Schultern. Eisblaue Augen starrten Zel wütend an. Eine junge Frau mit einem attraktiven Gesicht.
Sie fuhr mit Zeige- und Mittelfinger über den Schaft ihres Kampfstabs und eingeritzte Runen leuchteten Blau auf.


Shawkats Arm lief schwarz an, als das Blut in den Arterien und Venen gefror. Würde er nicht bald handeln, könnte er seinen Arm verlieren.


Cem löste den Schattenvorhang und er trat gemeinsam mit Emir aus den Schatten. Die fünf Assassinen, welche in Emirs Zimmer gekommen waren lagen tot auf dem Boden. Ein sechster kniete noch am Boden, während drei vermummte Schatten um ihn herum standen.
»Wer schickte euch?«, fragte Cem in einer ausländischen Sprache. »War es die Zarin?«

Der Assassine sah auf. Seine blauen Augen strahlten Kälte und Wut aus.
"Fahr' zur Hölle, призрак!"
Der Assassine zog einen Dolch aus seinem Stiefel und erstach sich selbst in die Brust.

Eisiger Nebel breitete sich aus den Leichen aus und bedeckte alles mit einer dicken Eisschicht.
Cem griff Emir an die Schulter und sprang mit ihm durch die Schatten.


Der blaue Nebel war das Zeichen und die anderen Assassinen zogen sich so schnell wie möglich in diesen zurück.
»Wie ist es gelaufen, Boris?«, wollte die hübsche Frau von einem von ihnen wissen.
»Sasha und die anderen sind tot, aber ich habe weswegen wir hier waren, Elja.«
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Fr März 25, 2016 1:39 am

Weder war Zel überrascht, dass der Krieger eine Frau war, noch kümmerte es ihn, wie sie aussah. Das einzige, was er registrierte, war die Tatsache, dass sie irgendwas mit dem Stab machte, den er schnell wieder los ließ, um nicht Opfer einer Attacke zu werden. Es dauerte danach kaum einen Moment, als die wütende junge Frau verschwand. In einer Art Nebel, dem Zel lieber nicht zu nahe kam. Zel lief Augenblicklich zu Saladin und kniete sich zu ihm herab, wobei er ihm direkt in die Augen sah. Sein linker Arm hing neben ihm und sein rechter auf seinem einen aufgestellten Knie.

Shawkat wollte diesen Eindringling töten, aber letztlich musste er einsehen, dass es ihn beide Arme kosten würde, wenn er ihn nicht los ließ. Er tat es schließlich und der Feigling floh in eine Art Nebel! „Hiergeblieben!“ Doch es war zu spät, sein Schwert flog in den Nebel und er hoffte, noch irgendwas zu treffen. Er blickte auf seinen Arm und fluchte gereizt.

Riahs Angreifer gefror erneut alles zu Eis, was ihn berührte und zu allem Überfluss wehrte er auch noch ihre Klauen ab. Dann kam dieser Nebel er war so kalt Riah wich ihm aus und ließ vom Angreifer ab, wobei sie sich zu ihrem Licht begab.

Auch Amira schleuderte noch Wurfmesser in den Nebel in der Hoffnung, irgendwen oder was zu treffen. Sie sah unwillkürlich in die Richtung, wo der Sultan sein müsste. Sein Schatten… Er würde sicherlich die Eindringlinge aufgehalten haben können. Sie sah in die andere Richtung, wo Saladin sein müsste. Mina ging es gut, aber sie würde nun nicht von ihrer Seite weichen.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Fr März 25, 2016 11:42 pm

Cem schickte seine Agenten umgehend aus um nach weiteren Angreifern oder Verletzten zu suchen.


Saladin kam aus seinem Versteck heraus und schaute Zel beunruhigt an.
"Was ist mit deinem Arm passiert? Hat sie dir das etwa angetan?"

Ein Schattenagent tauchte im Raum auf und erkundigte sich über den Zustand.


Thalia kam unter dem Bett hervor.
"Das war ein cooler Kampf!", lobte sie Riah. "Aber das nächste Mal könntest du mir ruhig einen Finger oder ein Ohr mitbringen."

Auch bei ihr erschien ein Schattenagent und erkundigte sich über ihren Zustand.


Dario schaute Shawkats Arme an.
"Wieso hast du ihn nicht einfach mit deinen Schattenkräften getötet?"

Der Schattenagent betrat den Raum durch die Schatten.


Die Schattenagenten von Cem säuberten den Palast und versorgten die Wunden der Verletzten.

Mina hatte ihren Neffen Emir aufgesucht und betrat sein Zimmer.
"Geht es euch gut, mein Sultan? Wurdet ihr verletzt?"

Emir schüttelte den Kopf.
"Cem hat rechtzeitig reagiert. Wissen wir schon, was die von uns wollten?"

Cem schien einen kurzen Augenblick abwesend zu sein, dann antwortete er.
"Der Angriff auf Euch und eure Familie war nur ein Ablenkungsmanöver. Einer der Assassine ist in die Schatzkammer eingedrungen. Nach ersten Berichten wurden 15 Wächter bei dem Angriff getötet."

"Dieser Nebel", sagte Mina. "War das auch deren Werk?"

"Nein", sagte Cem. "Dafür bräuchten sie einen mächtigen Magier. Das bestätigt jedoch meine Vermutung, dass es sich bei den Angreifern um Assassinen des Zarenreich gehandelt haben muss."

"Keine falschen Anschuldigungen, solange wir keine wasserdichten Beweise haben. Ich rechne zwar nicht mehr mit einem weiteren Angriff heute Nacht, aber ich möchte kein Risiko eingehen. Schickt die Verletzten über Nacht in die Spitale. Cem, informiere die Wachen, sie sollen Ausschau nach weiteren Nebel halten. Schick einige deiner besten Agenten los um die Assassinen aufzuspüren. Ich werde derweil mit meinem Bruder in der Schatzkammer nachsehen, was sie da unten gesucht haben."
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1So März 27, 2016 12:04 pm

Zel musterte Saladin. Es schien alles in Ordnung zu sein. Er hatte nicht darauf geachtet, dass er das Leder um seinen Arm zerrissen hatte, aber nun die Frage, erinnerte ihn daran zurück. Instinktiv versteckte er den Arm hinter seinem Rücken und Schatten sammelten sich um die Klaue. Er senkte den Blick, als er sagte: „Nein… Das war vor 5 Jahren.“  Bevor Saladin weiter fragen konnte, kam ein Schatten-Agent, der sich nach der Lage erkundigte. „Alles unter Kontrolle.“, sagte er leise und erhob sich, wobei er Saladin die Hand reichte, um ihm aufzuhelfen.

Riah trat zu ihrem Licht, die einräumte, dass der Kampf wohl zufriedenstellend war und Riah grinste verwegen. „Das nächste Mal.“ Sie musterte ihre Herrin und sah sich im Raum um. Der Rest ihrer Schatten, löste sich auf und sie warf den Kopf nach links und rechts und kreiste die Schultern. Der Schattenagent kam und Riah betrachtete ihn von der Seite. „Der Kerl scheint Angst bekommen zu haben. Ist abgehauen.“

Shawkat betrachtete seinen dunkel verfärbten Arm, den er nicht so wirklich bewegen konnte, oder besser wollte. Er fürchtete, dass sein Gewbe einfach zerbrechen könnte. Noch nie, hatte er so eine Kälte gespürt, die selbst die Hitze seines Zorns besiegte. Er sah zu Darius und dann sagte er: „Hab es vergessen.“

Amira stand nachdenklich im Schatten, sie folgte ihrem Licht, als diese sich zu Emir begab und verfolgte das Gespräch distanziert. Sie machte sich ihre eigenen Gedanken zu diesem Angriff. Die Schatzkammer also. Was konnten die Angreifer gesucht haben? Gewiss kein Gold oder dergleichen. Nein, die Ablenkung jedenfalls war geglückt und Amira biss sich auf die Unterlippe. Sehr leichtsinnig. Das Gespräch ging weiter und Cem räumte ein, dass sie Hilfe von einem mächtigen Magier hatten. Klang logisch. Dieser Nebel war alles andere als normal gewesen. Sie sah zu Mina. Sie erwartete entweder einen Auftrag von ihr oder würde ihr weiter still folgen. Sie war mit Zel nicht zu Ende gekommen, aber da musste sie vermutlich aufschieben.

Zel stand weiterhin vor Saladin und schien bedrückt oder zumindest nachdenklich. Er hatte zwar nicht direkt versagt, aber weder hatte er die Angreiferin ausschalten können, noch hatte er Informationen gewinnen können. Ihm wurde trotz aller Vorsicht und Weitsicht bewusst, dass er noch einen sehr langen Weg vor sich hatte. Er fragte sich, wie Aziz die Situation gelöst hätte und ein bitterer Beigeschmack machte sich breit. Was seine Mutter gesagt hatte… Er hatte es irgendwie noch gar nicht ganz verarbeitet. Er legte sich die Hand auf die Stirn und einen Moment lang glaubte er, er würde tief fallen. Er schwankte und fing sich wieder. Es war alles so schwer und irgendwie gerade zu viel.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1So März 27, 2016 1:08 pm

Tief im Palast versteckt befand sich ein versiegeltes Tor. "Nur zwei Personen im ganzen Reich haben Zutritt zu dieser Kammer", bemerkte Emir an, während er sich der massiven Steinplatte näherte. "Wie konnte er in die Kammer gelangen, Cem?"

Cem trat ebenfalls an das Tor und schaute sich die verschiedenen Hieroglyphen aus der alten Zeit an. "Die Siegen sind alle noch intakt."

"Vielleicht haben sich deine Agenten getäuscht?"

"Nein", gab Cem zurück. "Wir haben gesehen wie der Aggressor aus dieser Kammer kam."

Saladin fiel etwas auf und er kniete sich an die Mauer neben dem Tor hin. Er griff in eine kleine Wasserlache.
"Eis", sagte Saladin geheimnisvoll. "Wasser dehnt sich bei Kälte aus. Vielleicht hat er sich hier einen Spalt in die Wand gesprengt?"

Emir schaute Cem fragend an.

"Gut möglich, tekir."

Emir fluchte laut, trat dann an die verschlossene Tür und hielt Cem seine rechte Handfläche hin. Cem zog ein kleines Messer und schnitt ihm in die Hand. Während das rote Blut noch aus der Handfläche quoll presste Emir die Hand an die Wand.

Es dauerte einen Augenblick, dann setzte sich die Steinplatte in Bewegung, teilte sich in der Mitte und verschwand zu beiden Seiten in den Wänden.

Emir sah zu Saladin.
"Ab hier müssen wir alleine hinein gehen. Den Schatten ist es untersagt die Heilige Kammer zu betreten."

Saladin sah still schweigend und ein wenig besorgt zu Zel, dann folgte er seinem Bruder in den dunklen Gang.

Währenddessen richteten Cem und Zel die Sonnenspiegel so aus, dass das wenige an Mondschein, was in die Eingangskammer leuchtete in den Gang umgeleitet wurde.


Nach einer Weile kamen die beiden Brüder in einer größeren Kammer an. Spärlich beleuchtet von den Sonnenspiegel, die nur fahlen Mondschein reflektieren konnten.

Saladin schaute auf die große Wand ihnen gegenüber. Ein Wandbild erzählte die Geschichte ihrer Familie und die ihrer Schatten. Wie die ersten Vorfahren das Licht und die Schatten voneinander trennten und sich die Schatten zu Sklaven machten. Ein weiterer Teil des Bildes erzählte von einem Widerstand der Schatten, der jedoch mit einem Fluch bestraft wurde. Saladin war, als würde er sich und seinen Schatten in den Bildern wiedererkennen.

"Vater war immer der Meinung, dass du nach dem ersten Sultan kommst", sagte Emir und deutete auf die entsprechende Figur. "Er wollte immer dich zum nächsten Sultan machen, doch Sinaa hatte den rechtmäßigen Anspruch auf den Titel. Und nach ihm war ich dran. Hier, sieh mal!"
Emir deutete auf einige Wasserflecken auf dem Boden, die wie Fußabdrücke von einer Seite des Raums quer zu einem Seitentor verliefen.
"Die Grabkammern."

Die beiden folgten den feuchten Spuren durch ein Labyrinth aus Gängen, Vorkammern und schließlich in eine aus mehreren Kammern bestehenden Anlage.
Das einstige bläuliche Licht verschwand kurz für einige Minuten nur um durch ein orange- und schließlich goldfarbenes Licht ausgetauscht zu werden. Die Sonne musste aufgegangen sein. Schließlich verlor sich die Spur als keine Feuchtigkeit mehr zu sehen war.

Emir schien einige Zeit still schweigend in den Grabkammern auf und ab zu gehen, auf der Suche nach etwas.

Saladin bemerkte, dass in jeder Kammer ein Sarkophag und mehrere Urnen standen. Der Eindringling hatte offensichtlich alle Kammer nach etwas durchsucht. Irgendwann rief er seinen Bruder zu sich. Saladin deutete nur auf den Boden, ein Abdruck im Sand.
"Was stand hier?"

Emir fluchte laut.
"Die Urne mit dem Herzen unseres Vaters."


Auf kürzestem Wege gingen die beiden wieder heraus und verschlossen die Grabkammern wieder.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1So März 27, 2016 1:36 pm

Zel folgte seinem Herrn bis zur Kammer. Er durfte nicht mit hinein und so half er Cem die Spiegel einzustellen. Saladin und sein Bruder verbrachten so viel Zeit in der Kammer, dass die Sonne aufging und er richtete die Spiegel zusammen mit Cem erneut aus. Er beobachtete den Schatten des Sultans. Er musste schon wieder an die Mordnacht denken und betrachtete dann seinen linken Arm. Saladin hatte kein Wort dazu verloren und er war dankbar deswegen. Was hätte er auch sagen sollen? Er wusste selbst nicht, was es war. Er hatte nur festgestellt, dass dieser Körperteil das Licht regelrecht fürchtete. Es schmerzte, wenn die Sonne auftraf und verbrannte ihn dort. Die Sonne an sich war schon nicht angenehm, aber dieser Körperteil war… SEHR empfindlich.
Geduldig wartete er, bis Saladin zusammen mit Emir zurückkam. Sie schlossen die Kammer wieder und Zel stand ausdruckslos herum. Er erwartete eigentlich nicht, dass er nun erfahren würde, was die beiden da drin gemacht hatten und es ging ihn auch nichts an. Er war müde und befürchtete, dass es dennoch erst mal nichts mit schlafen werden würde. Zu viel war passiert und er wusste ja auch nicht, was nun noch alles folgen würde. Dennoch gestattete er sich nicht mal ein seufzen. Er musste standhaft sein und bleiben.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Mo März 28, 2016 8:58 am

Emir veranlasste eine kurzfristige Versammlung aller Minister, Generäle und Familienmitgliedern die in der Stadt waren. Mittlerweile hatten auch die anderen vom nächtlichen Angriff gehört.

"Wir müssen umgehend handeln!"

"Beruhigt Euch bitte wieder. Wir haben noch keine Gewissheit darüber, wer hinter dem Angriff steht." Emir versuchte seine Onkel und Schwager zu beruhigen.

"Das war ganz bestimmt diese alkulba!"
"Wenn wir die Zariza mit falschen Anschuldigungen konfrontieren, dann könnte das noch einen Krieg nach sich bringen."
"Dem Zarentum ist das zuzutrauen einen Krieg zu provozieren!"
"Die Angreifer haben Eismagie benutzt, welche Beweise brauchen wir denn noch, Emir?"
Die Stimmen wurden immer lauter und die Männer und Frauen schrien sich gegenseitig an.

Emir schlug mit der Faust auf den Tisch und alle verstummten.
"Ich habe entschieden. Tante Mina begibt sich nach Rurikowo Gorodischtsche, Aschkan zum Kaiserreich Avalon, Necirvan-Brüder geht zum Imperium, mein Bruder Saladin wird sich zu den Fujiwara in die Kasai-Dynastie begeben. Ihr begebt euch alle auf eine diplomatischen Mission. Informiert die anderen Kaiser von dem Vorfall heut Nacht, aber seid äußerst wachsam, wir wollen keinen unnötigen Krieg riskieren. Nehmt euch mit, wen auch immer ihr braucht. Ihr brecht heute Mittag noch auf."

Die Anwesenden nickten, wenn auch ein wenig mürrisch, und verließen den Konferenzraum um sich vorzubereiten und untereinander einige Strategien zu besprechen.

Saladin entschied sich schließlich seine Cousins Arash und Dario mitzunehmen.

Kurz nachdem die Sonne ihren höchsten Punkt wieder verlassen hatte und langsam wieder sank verließen die drei, in Begleitung ihrer Schatten, die Stadt und gingen in Richtung Osten.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Mi Apr 06, 2016 8:16 am

Erneut wurde Zel von der Unterhaltung ausgeschlossen, die sein Licht mit den anderen führte. Es kümmerte ihn natürlich nicht, auch wenn es ein unschönes Gefühl war, kein Auge auf Saladin zu haben. Er wartete brav vor der Tür und dacht über den Angriff nach. Er wusste nicht genau, was heir gespielt wurde und eigentlich hatte ihn das auch nicht zu interessieren, aber würde es nicht leichter sein, Saladin zu beschützen, wenn er auch wusste um was es ging? Schließlich konnte er sich dann vielleicht auch auf Dinge einstellen! Er wartete.

Saladin kam wieder heraus und sammelte seine beiden Cousins Arash und Dario ein. Er schien entschieden zu haben, dass sie mitkommen würden. Zel hatte keine Ahnung, wo es hin ging, aber er und Shawkat folgten selbstredend und waren konzentriert.
Eben verließen sie die Stadt, als Zel seine Mutter etwas abseits stehen sah. Mina musste auch in der Nähe sein… oder? Zel wusste gar nicht, wie seine Mutter es handhabte. Aber er kümmerte sich nicht weiter darum, als er jedoch plötzlich ihre Arme um seinen Körper fühlte und sie leise Worte hauchte: „Ich liebe dich, mein Sohn.“ Sie drückte ihn so kurz und war wieder in ihrer Ecke. Sie sah nicht noch einmal zu ihm rüber und Zel war schockiert stehen geblieben. Er starrte vor sich auf den Boden und vergaß sogar weiter zu laufen. Seine Brust zog sich zusammen und er spürte, wie die Welt irgendwie an Farbe verlor. Seine Hand legte sich auf sein Gesicht und er spürte heiße Tränen, wie sie seine Wangen entlang liefen, während er den Kopf senkte. Seine Schultern zuckten und er wollte ihr so gerne sagen, dass er sie auch liebte, aber seine Kehle war wie zugeschnürt und Zel konnte es einfach nicht. Eben so wenig, wie er weiter gehen konnte. Er war das, was er am meisten hasste: Abgelenkt.
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Do Apr 07, 2016 9:14 am

Die drei jungen Männer ritten auf ihren Wüstenpferden mit einer Karawane mit. Die Reise würde ein Paar Wochen dauern und deshalb nutzte man so oft wie möglich die Karawanen zwischen den Städten um Wasser, Nahrung und Schutz zu teilen.
Je ein Bote wurde in eines der vier großen Kaiserreiche ausgesandt, um die Ankunft der Botschafter anzukündigen.

Saladin ritt auf seinem sandfarbenem Hengst, Dario auf einem dunkelbraunen Hengst und Arash auf einer rotbraunen Stute. Die beiden Schatten auf ihren schwarzen Pferden unmittelbar neben ihren Herren. Aus dem richtigen Blickwinkel sahen sie tatsächlich wie Schatten ihrer Herren aus.


Der Karawanen-Führer führte seine Kamele zur nächstbesten Oase und wies seine Leute an, ihr Lager für die Nacht zu errichten.

"Wieso halten wir hier?", fragte Saladin etwas genervt, während er sich dem Mann auf seinem Pferd. Er zog kurz aber kräftig an den Zügeln. "Die Sonne steht noch weit oben, wir könnten die nächste Oase bis Sonnenuntergang erreichen."

"Wohl wahr, mein Prinz. Nur die Tiere sind nervös geworden. Ich befürchte ein Sandsturm zieht auf."

Saladin sah den Mann wütend an.
"Auf wen wollt Ihr hören, auf euren Prinzen oder auf eure dummen Tiere?"

Der Mann spannte seinen Unterkiefer und sah zu Boden.
"Ich möchte Euch ungerne widersprechen, mein Prinz. Aber diese dummen Tiere kennen die Wüste besser als unsereins."

Saladin schaute nicht von dem Mann weg, gab jedoch seinem Schatten ein kurzes, kaum sichtbares Handzeichen. Jeder der sich mit ihm angelegt hatte oder es wagte ihm zu widersprechen ereilte das gleiche Schicksal. Nur der Tod konnte diese Tore von ihrem Schicksal erlösen können.

"Darius, wir brechen sofort wieder auf. Ich will noch vor Sonnenuntergang Almaladh Al'amn erreichen."
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Fr Apr 08, 2016 4:59 am

Zel stand so lange dort vor den Toren, dass Shawkat es bemerkte und kurzer Hand zurückkam. Die drei Herren, waren bereits auf den Pferden und Shawkat sagte: „Los! Jetzt komm schon! Was stimmt denn nicht mit dir?!“ Zel sah überrascht auf und das erste Mal in seinem Leben sah Shawkat Tränen auf Zels Gesicht. Das erste Mal sah er mehr als Zorn und überhaupt. SO emotional hätte er nie erwartet, dass er Zel sehen würde. Für einen Augenblick war Shawkat zu schockiert, um was zu sagen. Dann rüttelte er ihn und schließlich ohrfeigte er ihn sogar, sodass Zel die Ohren klingelten. „Jetzt komm schon! Zum Heulen hast du Zeit, wenn wir rasten!“ Zel ließ die Arme sinken und dann zog er die Brauen zusammen. Er schlug dem anderen Schatten ins Gesicht, dass hörbar die Nase brach, weshalb dieser sie sich hielt und zudrückte, damit sein Blut nicht raus lief. Zel sagte dabei: „Schlag mich NIE wieder.“ Shawkat grinste schief und dann folgten sie ihren Herren schnell.

Sie ritten ziemlich lange mit einer Karawane gen Osten. Zel versuchte seine Gedanken wegzudrängen und schaffte dies auch, da er sich auf die Umgebung und sein licht konzentrierte. Er ließ sich noch mal Vorschriften und Lehren durch den Kopf gehen, wie sich Schatten zu verhalten hatten! Eigene Gefühle hatten GANZ hinten zu stehen! Wie hatte er sich dazu hinreißen lassen können, SO emotional zu werden, dass Shawkat ihn sogar ohrfeigen musste? Unfassbar!
Sie hielten plötzlich an. Zel war der gleichen Meinung, wie Saladin, allerdings wusste auch er nicht, ob ein Sandsturm kommen würde oder nicht. Sandstürme mussten abgewartet werden, da man sich überhaupt nicht orientieren konnte, während er übers Land fegte und es wäre ein schwerliches und schmerzhaftes Vorankommen. Sand würde die Atemwege und Augen verkleben und die feinen Körner würden sich anfühlen, als würde man ihnen das Fleisch von den Knochen schälen.
Dann kam schon die Frage, nach der Loyalität des Mannes und Zel schwang sich von seinem Pferd. Er hielt noch kurz den Zügel, während er sich hinter den Mann begab, als dieser noch diskutierte. Er war zu abgelenkt, um überhaupt auf Zel zu achten, der sich auch ganz beiläufig bewegte. Er sagte Dumme Tiere… es klang in Zels Ohren, als wolle er gleichsam seinen Herrn damit beleidigen, ganz so, als würde er ihn für noch dümmer, als diese dummen Tiere halten…
Zel stand genau hinter dem Mann und doch bemerkte er das Signal Saladins. Kaum, dass es gegeben war. Schnitt eine scharfe blitzblanke Klinge so tief durch die Kehle, dass das Blut sich einfach ergoss, anstatt durch die Gegend zu spritzen. Er wollte schließlich nicht, dass Saladin damit befleckt wurde. Zel hatte ihm von hinten die Klinge einfach direkt durch den Schlund gezogen und ihm leicht in die Kniekehlen getreten, damit dieser nun vor Saladin auf die Knie ging, als mache er einen Kniefall, vor seinem Prinzen. Es sah wirklich gruslig aus, wie Zel so unbewegt hinter dem Mann stand und ihn nicht mal eines Blickes würdigte. Einen Schatten als Mordwerkzeug zu nutzen, war beängstigend, für das gemeine Volk, sollten diese ihre Herren doch eigentlich nur vor Gefahren schützen… Der Mann brach zusammen, wobei Zel ihn nach vorne gedrückt hatte, sodass es nun fast so aussah, als würde er vor Saladin beten.
Shawkat sah dem ganzen desinteressiert zu. Das hier ging ihn ja auch nun wirklich nichts an. Weder schockierte es ihn, noch tangierte es ihn in anderer Art und Weise. Er machte sich nur bereit weiter zu reiten und auch Zel stieg in Windeseile auf. Worte hatte er nicht für den Toten. Blieb nur zu hoffen, dass die dummen Tiere kein Recht behalten würden…
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BeitragThema: Re: Wüstendämmerung   Wüstendämmerung - Seite 3 Icon_minitime1Sa Apr 09, 2016 4:22 pm

Saladin wandte seinen Blick ab. Er mochte nicht, wie sich der goldene Sand dunkelrot färbte. Wie das Blut langsam in den Boden sickerte und eine klebrige, körnige Masse hinterließ.
Er hatte mal gelesen, dass die Ahnen eine Stadt aus rotem Lehm gebaut haben sollen. Lehm, der mit Blut Rot gefärbt wurde.


Darius, ein erfahrener Truppführer hatte von Saladin das Kommando über die Karawane, die Kamele und ihrer Männer erhalten. Schnell lies er alle ihre Lager wieder abbauen und sich auf ihre Weiterreise wieder vorbereiten. Etwaige Beschweren der Männer lies er unverzüglich im Keim ersticken und mit ein wenig Feingefühl und nötiger Härte gelang es ihm dann doch noch auch den letzten Zweifler zu motivieren.

Saladin hatte schon früh Darius' Führungskraft erkannt und bewundert. Darius war nur wenige Wochen jünger als Saladin und schon immer mindestens einen Kopf kleiner als dieser, dafür jedoch umso kräftiger. Beide hatten eine sonnengebräunte Hautfarbe, dunkelbraune bis schwarze Haare und Darius die bernsteinfarbenen Augen der Haidar.
Sie waren beide gleichermaßen charismatisch, wenngleich jedoch jeder auf eine ganz andere - auf seine - Art und Weise. Während Saladin diplomatisch, verführerisch und charmant war, hatte sein Cousin Autorität und .

Der eineinhalb Jahre jüngere Arash war dagegen schlank und hatte blassere Haut. Das war auch einer der Gründe, warum er - ähnlich wie die beiden Schatten - seine Haut mit Leinentüchern vor der Sonne versteckte. Es war bei weitem nicht so schlimm, seine helle Haut reagierte einfach nur empfindlicher auf die Sonne.
Arash hatte sich im Schatten der Bäume die Maske vom Kopf genommen und für eine kleine Pause an den Stamm gelehnt, ehe Saladin und Darius das Lager wieder abbauen ließen.
Leichtfüssig sprang er auf. Seine langen, silbergrauen Haare schwangen wie eine Welle hinterher.
"Was ist los?"

"Der Prinz will weiter. Pack dein Kamel, es geht gleich weiter."

Arash sah den älteren Darius skeptisch an. Seine hellblauen Augen strahlten im Schatten des Baums.
"Seid ihr sicher, dass wir weiter ziehen sollten? Ich hörte von einigen Männern, dass ein Sandsturm aufziehen soll."

Darius trat dicht an Arash heran. Dichter als es ihm lieb gewesen wäre und schaute von unten zu ihm hinauf.

"Siehst du ihn?", fragte Darius leise und Arash' Augen suchten kurz das Lager ab, ehe er verstand was Darius damit sagen wollte. Natürlich würde er ihn nicht sehen, nicht ohne Darius' Erlaubnis. Ein weiteres Mal hatte Arash vor Augen geführt bekommen wer er eigentlich war, oder eben wer er nicht war. Er war kein Mitglied der Adelsfamilie der Haidar, er war es nicht würdig die Autorität des Prinzen oder seiner Offiziere zu hinterfragen. Er war nur ein Soldat und hatte seine Befehle.

"Der Prinz mag dir gegenüber durch euer gemeinsames Blut verbunden zu sein, für mich jedoch bist und bleibst du ein schattenloser Hurensohn!"
Darius verpasste Arash noch einen Hieb in den Magen, ehe er sich wieder abwandte und vom Schatten der Bäume entfernte.


Eine Unruhe weckte die Aufmerksamkeit anderer auf sich. Darius eilte hin, gefolgt von Saladin, der jedoch aus der Ferne zusah.
Eine kleine Gestalt wurde von einer Karawanenwache am Arm festgehalten und wandte sich wie ein wildes Tier.

"Das kann doch nicht ..." Saladin fluchte in der alten Sprache, während er sich der Wache näherte.

Darius war mittlerweile herangetreten und packte die kleine Gestalt am Rücken ihres Umhangs. Es fiel ihm leicht die Gestalt soweit in die Höhne zu ziehen, dass ihre Füße den Boden unter sich verloren und wild umher strampelten.

Saladin riss ihr wütend die Kapuze vom Kopf. "Thalia, was machst du hier!?"

Thalia verzog ihr Gesicht, eine Mischung aus Wut und Trotz. "Ihr habt mich zurück gelassen!"

"Weil du noch ein Kind bist, Thal!", entgegnete Darius. "Wir sind hier nicht auf einer Urlaubsreise."

"Ich bin kein Kind!", zischte sie ihn an. "Arash ist auch nicht älter als ich!"
Sie zeigte mit ihrem Finger in dessen Richtung. Nun, es war vielmehr ihr ganzer Arm, der unter dem Ärmel des übergroßen Umhangs nach vorn zeigte.

"Arash ist ein Mann und er ist Soldat", erwiderte Darius.

"Na und, ich kann auch kämpfen! Ich habe mich gegen einen der Attentäter gewehrt! Und Männer sind nicht besser als Frauen!"

"Du bist keine Frau, du bist ein Mädchen. Und hast du dich nicht unter deinem Bett versteckt, während dein Schatten gekämpft hat?"

Thalia klappte die Kinnlade runter.

Noch ehe sie etwas weiteres erwidern konnte, fiel ihr Saladin ins Wort.
"Schluss jetzt. Darius, lass sie runter. Wir werden sie mitnehmen ..."

Thalias Gesicht hellte sich auf und ihre Augen strahlten.

"Aber nur bis zum nächsten Handelsposten, dann werden wir sie wieder zurück schicken."
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