Sanctuay City. Die größte regulierte Stadt unseres Planeten. Wir schreiben das Jahr 995 nach Chroms Fall. Die Welt lebt seither in Frieden Die Völker haben sich arrangiert und nur wenige denken an Krieg. Vor 1762 Jahren hatten sich 13 tapfere Männer und Frauen der bösen Bedrohung entgegengestellt und Chrom den Tyrannen erschlagen und Einhalt geboten. Viele Legenden winden sich um diesen Tag und mancherorts wird gemunkelt, dass Chrom alle tausend Jahre zurückkehrt und das Land verwüstet. Die Helden werden wie Götter verehrt und man hat in allen 13 Distrikten je einen von ihnen als Statue errichten lassen. Die Zeiten von Glanz und Glorie erreichen meist jedoch nur die Städte über den Städten. Auf dem Erdboden herrscht Armut und Verfall, während die „Hochgeborenen“ Auf ihren Himmelsinseln und in den hoch errichteten Zitadellen leben. Zumindest hier im Distrikt 13. Der Distrikt mit der Höchsten Einwohnerzahl, die sich fast mehr als verdoppelt, wenn man all die Sklaven und illegalen Bewohner dazuzählen würde. Der Distrikt ist für sein politisches und diplomatisches Geschick berühmt, aber auch für sein gnadenlos durchgesetztes Sklavendekret. Distrikt 13 hat neben der größten Stadt der Welt auch einige Handelsposten an der Grenze, denn die Grenzen werden gut bewacht. Nicht jeder darf nach Distrikt 13 einwandern. Vor allem dann nicht, wenn man so helle Haut hatte, wie das Mondlicht. Die Mondkinder. Oder auch Lunaris genannt. Sanctuary City war in drei große Stockwerke aufgeteilt. Ganz oben wohnten und lebten die „Herrenmenschen“ Ihre Haut war dunkel wie Muttererde und ihre Augen fast schwarz wie Öl. Sie hatten hohe und breite Wangenknochen und ihre Frauen galten als die schönsten Menschen der Erde. Auch weniger dunkle Menschen lebten dort, selten verirrte sich jedoch ein weniger dunkler Hauttyp hinauf zu ihnen. Sie herrschten über die Stadt und sie taten es gut. Sie wurden auch Sonnenkinder genannt oder wie die Gelehrten sagten: Solaris Der Mittlere Bereich war auf Säulen errichtet, die eine Stadt über der Stadt trug. Hier lebten alle verschiedenen Menschentypen und gingen ihrem täglichen Erwerb nach. Betrieben Handel und bildeten ihre Nachkommen fort. Manch einer schickte sein Kind in andere Distrikte um ihnen eine bessere Bildung zukommen zu lassen. Andere ließen sie an den Akademien Das Geschick in der Diplomatie und Politik erlernen. Ganz unten jedoch sah es anders aus. Die, die ihr Leben im Schatten der Stadt fristeten und nur kaltes Neonlicht oder andere kalte Energiequellen zum Sehen hatten. Sie hatten kein schönes Leben und die Kriminalität war entsprechend hoch. Auch die Sterblichkeitsrate, war enorm. Man konnte fast sagen, wenn man aus diesem Loch hinauf als Sklave kam, erhielt man einen Gesellschaftlichen Aufschwung.
Das alles war aber für den Gefangenen ohnehin uninteressant. Er konnte sich nicht an das was vorher war erinnern. Nicht an seinen Namen… Moment, Sklaven hatten keine Namen, wie man ihm gesagt hatte. Er befand sich in einem Kasten, gerade so viele Löcher, dass er atmen konnte. Er war hungrig und seine Muskeln schmerzten, als habe er zwei Tage durchgearbeitet. Er war müde, aber der quälende Hunger, hielt ihn wach. Er hatte die Augen halb geöffnet und harrte der Dinge, die kommen mochten. Er war also ein Sklave. War er schon immer ein Sklave gewesen? Wo war er? Er hatte Kopfweh und fühlte sich matschig. Irgendwann heilten sie. Sie hatten sich bewegt? Die Tür wurde aufgerissen und der Gefangene schrie leicht auf, als ihn das Sonnenlicht blendete und er befürchtete, er sei nun blind. Er war geknebelt und trug Hand- und Fußfesseln. Und nicht nur das. Er hatte auch noch ein Halseisen um den Hals. Keuchend wurde er aus der Kiste gezogen und schlug erst mal auf den Knien auf dem glatten Boden auf. „Komm schon elendes Mondkalb, sonst mach ich dir Beine! Steh auf!“ Der Gefangene gehorchte und blinzelte die Tränen von der Helligkeit aus seinen Augen. Er spürte die Heiße Sonne auf seiner Haut und fürchtete, dass er bald Sonnenbrand haben würde. Er trug nichts als einen Wickel um seine Lenden. Seine makellos rein weiße Haut war unversehrt, aber schmutzig. Er stand zittrig da und wurde an einen Pfahl gekettet. Der Pfahl war aus Gold glänzendem Metall und die Bühne aus Glas. Messing… so hieß das Material, was wie Gold glänzte, fiel ihm ein. Er sah sich um und erkannte, dass sie hinter einer Bühne waren. Ein Sklavenmarkt, wie ihm bewusst war. Sie alle würden nun einzeln vorgeführt werden und dann an den Höchstbietenden verkauft. Vorher aber… Jemand kam und wusch ihn, gab ihm trockenes Brot und Wasser und der Gefangene fing an endlich wieder klarer zu denken. Was konnte er nun auch schon tun, als warten?
Draußen begann bereits die Vorstellung. Der Sklavenhändler hatte einen dunklen Hauttyp, war aber weit davon entfernt als Sonnenkind betrachtet zu werden. Er war ja aber auch nur der Verkäufer. Der Mann hatte teure Gewänder an, die denen aus vergangenen Zeiten nicht unähnlich waren. Er war mit Gold geschmückt und hatte einen dicken Bauch. „Meine Damen und Herren, wir beginnen mit diesem feinen Exemplar.“ Ein Mann wurde hereingeführt, der nicht ganz so blass war und offensichtlich sehr stark. Er hatte nämlich ordentlich Muskeln. Sein Wesen hingegen schien ruhig und gelassen, er wirkte fast dankbar. „Er ist nicht sehr intelligent, aber durchaus als Arbeitssklave zu gebrauchen.“ „Nurmmer zwei ist dieses hübsche Mädchen.“ Eine hoch gewachsene hellhäutige Frau kam herein. Sie hatte ein Tanzgewand an und der Händler sagte: „Sie kann viele Instrumente spielen und sehr gut tanzen. Sie ist die optimale Gesellschafterin.“ Als drittes und viertes kamen zwei junge Männer herein, die beide noch ziemlich jung waren. Sie konnten wohl auch noch ausgebildet werden, da sie noch lernfähig waren. Sie hatten einen dunkleren Hauttyp, als die davor und schließlich und letzten Endes sagte der Händler: „Zuletzt habe ich noch etwas Besonderes zur Auswahl. Seine Haut, so blass wie der weiße Seidenstoff, seine Augen so rot wie sein Blut und Haare weiß wie Schnee.“
Der Gefangene sah zu, wie einer nach dem anderen fort geschleppt wurde, bis er an der Reihe war. Man nahm ihm die Fesseln ab und erklärte ihm, dass ein Fluchtversuch tödlich wäre. Man sagte ihm auch, dass es das Halsband sei, was ihn umbringen würde. Er nickte nur und trat dann auf die Bühne, wo ihn das helle Sonnenlicht erneut blendete. Er hatte ein dünnes weißes Gewand an und stand nun einfach da. Nun war es so weit. Er würde verkauft werden und demjenigen dann dienen. Er ballte kurz die Fäuste und ergab sich dann seinem Schicksal.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 1:21 am
Wenige Schritt vor dem Grenzposten ließ Lady Peyton ihr Reittier zum Stehen kommen und stieg elegant und mit Schwung vom Sattel. Keinen Arm entfernt standen bereits zwei Grenzer mit einem Spürhund und bemusterten ihre mischfarbige Haut, sowie ihr Pferd und ihre Waffen. Eine Langklinge an ihrem Revier, sowie ein Schussrohr auf dem Rücken. "Führen Sie irgendwelche illegalen Substanzen oder Waffen ein, Madam?", fragte einer der beiden und streckte bereits seine Hand aus, während sein Kollege mit dem Hund das Pferd umkreisten. Peyton zog ein zusammengefaltetes Dokument aus der Innentasche ihres Mantels und reichte dieses dem Mann. "Weder noch, Grenzer. Nur eine Klinge, und ein Rohr zur Selbstverteidigung." Der Grenzer nickte, ohne vom Papier aufzuschauen. "Sie wissen, dass jeglicher Gebrauch in den oberen Etagen verboten ist?" Peyton nickte, griff die Zügel ihres Pferdes um es zu beruhigen. "Was ist der Sinn und Zweck ihres Aufenthalts im Sanctuary?" "Geschäfte", erwiderte Peyton. "Ich bin hier um einen Sklaven zu erwerben. Mein letzter ist mir bei einem Übergriff der Rebellen abhanden gekommen." "Eine Schande, das mit den Rebellen!", entgegnete der Grenzer und spuckte auf den Boden. "Alle brennen sollen sie!", keifte er noch hinterher. "Brennen sollen sie!", wiederholte Lady Peyton und spuckte hinterher. Alle Kontrolleure und Kontrollierten folgten ihren Beispielen und auch die Hunde bellten aufgedreht mit. Bereits nach wenigen Sekunden hatte sich der Platz wieder beruhigt und der Grenzer grinste Peyton zustimmend zu. Sie grinste zögerlich zurück. Der Grenzer, der mit seinem Hund das Pferd durchsucht hatte, nickte seinem Kollegen zu, woraufhin dieser dem Posten das Zeichen gab, die Pforte für Peyton zu öffnen. Der Grenzer drückte Peyton noch schnell ihre Papiere zu und wünschte ihr dann einen angenehmen Aufenthalt in der Stadt. Beim durchqueren der Pforte warf Peyton noch schnell einen Blick über die Schulter nach hinten. Sie sah gerade noch wie die Grenzer das Gepäck einiger Mondkinder zu Boden warfen und diese auf die Knie zwangen, damit sie ihre Kleidungsstücke aus dem Schlamm fischen konnten.
Peyton war erleichtert, dass sie nicht das Mal der Lunaris tragen musste. Sie hatte Glück, denn obgleich ihr Vater ein Lunaris war, war sie dennoch die Tochter einer hoch angesehenen Solaris-Diplomatin.
Nach einem kurzen Abstecher in einer der örtlichen Gaststätten, in der sie ihr Gaul neben einigen biologischen, wie auch mechanischen Vettern abstellen konnte, begab sie sich schließlich in die Sklavenviertel. An einer Auktion, der ihre Aufmerksamkeit erweckte blieb sie stehen und bewertete aus der Entfernung die Qualität der Sklaven. Der da ist es, dachte sie sich und schob sich an der Menschenmenge hindurch nach vorn. Der erste Bieter hatte bereits das Einstiegsgebot von nur 200 Silberstücken geboten. Lady Peyton hob es kurz darauf auf 210 Silber. Ein harsches hin und her begann, bei dem schließlich auch einige andere Interessenten mit boten. Bis schließlich Beleidigungen fast schon genauso locker umher geworfen wurden, wie die Gebote. Letzten Endes gewann Peyton diese Auktion und erwarb den Sklaven für 500 Silberstücke. Sie kassierte einige wütende Blicke und konnte auch schon die Waffen der Gepeinigten nervös klicken und über Leder und Eisen schlurfen hören, als sie hinter die Bühne verschwand um ihren Sklaven entgegen zu nehmen. Sie überreichte dem schmierigen Handlanger des Sklavenhändlers - der selbst wohl kaum mehr als das für seinen Meister war - das Bündel mit dem Silber und nahm die gehärtete Kette, die am Halseisen des großen muskulösen Hünen angebracht war, entgegen. "Ist er trainiert?", fragte Lady Peyton und schaute dabei dem Sklaven in die Augen. "Er ist gehorsam, Mylady!", erwiderte der Handlanger und verbeugte sich so tief vor Peyton, dass er bald schon den Boden küssen konnte. "Außerdem kann er kämpfen, zupacken und Eure Habseligkeiten transportieren. Dieser Wurm kann 100 Kilogramm 12 Stunden lang bei einer Geschwindigkeit von 40 Kilometer pro Stunde transportieren." Peyton nickte. "Nehmt ihm dieses Ding ab", sagte sie und ließ die Kette in ihrer Hand kurz klimpern. "Aber, M-Mylady!", stotterte der Handlanger. "Ihr sagtet er sei gehorsam?", entgegnete Peyton und warf diesem einen genervten Blick zu. Der Handlanger nickte zögernd, verschwand kurz um seinen Meister zu informieren und tauchte sogleich mit diesem hinter der Bühne bei Peyton auftauchte. Der Sklavenhändler versicherte Peyton mit einem breiten Grinsen, dass eben dieser Sklave besonders gehorsam sei und versicherte ihr, dass es kein Problem sei das Halseisen zu entfernen. Der Sklavenhändler überreichte seinem Handlanger einen kleinen Stift und trat einen Schritt zurück. Der Handlanger ging vor und der große Sklave bückte sich zu ihm nieder. Mit einem Lichtschlüssel fuhr der Handlanger einmal kurz am Halseisen vorbei und mit einem leisen Klicken öffnete sich das Eisen. Ein leises, erleichtertes Seufzen war zu hören, als sich das harte Eisen von der geschundenen Haut löste und mit einem lauten Klirren samt Kette auf den Boden fiel. Der große Sklave reagierte schnell, riss seinen Arm vor und packte sich den krumm-buckeligen Handlanger. Mit einem lauten Knacken brach er diesem das Rückgrat und warf den, unterhalb der Hüfte gelähmten Körper auf den Boden. Der Handlanger kreischte auf und um sie herum wurden alle Menschen auf sie aufmerksam. Auch einige Wächter des Sklavenhändlers kamen sogleich um die Ecke und wollten versuchen den Hünen wieder in Gefangenschaft zu nehmen, oder notfalls mit Waffengewalt niederstrecken. Der Hüne zögerte nicht lang, sprang den erstbesten Wächter an, packte dessen Waffenhand und richtete seine Schusswaffe kurzerhand nach oben, sodass der losgelöste Schuss den Unterkiefer des Mannes durchlöcherte. Der Hüne lies den blutenden, erschlafften Körper fallen und richtete seine Aufmerksamkeit auf die einzige Stelle, in die er flüchten konnte: Die Bühne. Während einige wenige Schüsse auf ihn gefeuert wurden - von denen ihn einige sogar trafen - sprang der Hüne von Hinten auf die Bühne und trat vollkommen orientierungslos in den vorderen Bereich der Bühne, wo gerade die Auktion für den letzten Sklaven beginnen sollte. Der Hüne zögerte nicht lang und schnappte sich den rot-äugigen Lunaris, den er wie ein Schild vor sich hielt. "Haltet ein!", rief Peyton, die zusammen mit den Wächtern heran geeilt war und richtete ihre Hand vor die Waffen der Wächter. "Er ist mein Eigentum, ich übernehme die volle Verantwortung. Sofern du dich sofort ergibst und mir deine absolute Loyalität schwörst!" Der Hüne grunzte, vor Schmerz und Erschöpfung. Er keuchte Blut aus, welches auf die Schulter des Sklaven landete. Es schien ihm schwer zu fallen seine Gedanken zu sammeln. Plötzlich schien in seinen Augen ein Gedanke einen Funken entzündet zu haben und der Hüne löste seine Umklammerung.
Peyton zögerte nicht und riss ihre Klinge in einem Bogen aus der Scheide und schnitt damit quer durch die Luft. Ein starker Windstoß blies direkt vor Peytons Angriff und traf den rot-äugigen Sklaven frontal. Es dauerte einen Augenblick, dann fiel der Hüne - dessen Hände nun um den Kopf des rot-äugigen Sklaven lagen, und die dazu angesetzt hatten dessen Nacken mit einer Umdrehung zu brechen - rückwärts zu Boden, wobei er den anderen Sklaven mit sich nach hinten riss.
Die Wächter zögerten einen Augenblick. Ein Augenblick in dem Peyton ihre rauchende Klinge wieder in der Scheide verschwinden lies. Dann rannten auch schon die ersten vor, lösten den festen Griff des Hünen und schoben den kleineren Sklaven zur Seite. Eine tiefe rote Wunde klaffte auf dem Oberkörper des Hünen. Überrascht schauten sie sich nochmal den anderen Sklaven an, der keine offenen Wunden aufwies.
Lady Peyton wandte sich sogleich wieder an den Sklavenhändler. "Ihr verspracht mir einen gehorsamen Sklaven. Ich suche jedoch einen, der mir auch ohne Eisen loyal ist!"
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 3:28 am
Es war nicht so, als würde es ihm nun fürchterlich schlecht gehen. Denn jetzt wo sein Hunger gestillt war, so konnte er auch wieder Kräfte sammeln. Er fragte sich wer er war, was er hier machte, wo er her kam und während gerade die Leute anfangen wollten zu bieten und ihn zu erwerben, gab es furchtbaren Lärm hinter der Bühne. Offenbar war dort etwas im Gange und die Auktion geriet in stocken. Ein furchtbarer Schrei war zu hören und der Gefangene drehte sich reflexartig um. Gleich darauf sprang der Hüne vom Anfang auf die Bühne und packte ihn. In diesem Moment wollte sein Körper eigenmächtig handeln und seine Reflexe waren schnell, aber der Mann war fiel zu stark und so kam er einfach nicht frei. Sein Körper versteifte sich und gerade, als er erschlaffen und rausflutschen wollte, packte ihn der Karl am Kopf. Vollkommen überrumpelt starrte der Gefangene die junge Frau an, die nur kurz ihr Schwert zog und ein Windstoß auf ihn traf. Er spürte wie sein Rücken warm wurde, als er schon mit dem anderen Sklaven um fiel. Die Wachen lösten ihn aus dem Griff des Sklaven, der ihm beinahe das Genick gebrochen hatte. Das war ja wohl mal ein Auftakt. Er sah fast benommen zu der Frau auf, die sich eben noch darüber aufregte, dass sie einen Sklaven wollte, der ihr loyal gegenüber war. Und zwar ohne Halseisen. Der Gefangene bemerkte, dass er Blut auf der Schulter und am Rücken hatte. Er versuchte gerade noch zu verstehen, was eigentlich Sache war, als ihm auffiel, dass der Windstoß den großen Mann getroffen haben musste. Sie hatte ihm folglich das Leben gerettet, denn sonst, wäre sein Gesicht vermutlich nun Richtung Rücken gedreht. Er sah auf zu der Dame wendete dann aber gleich wieder den Blick ab, schließlich wurde ihm gesagt, dass er die Herren und Damen nicht anzusehen hatte. Er rappelte sich wieder auf und verfolgte das Gespräch am Rande. „Meine Dame, sie werden niemals einen Sklaven finden, der loyal und ohne Halseisen ist! Schließlich trifft das nicht die Definition eines Sklaven!“ Das Silber hatte er schon weggesteckt und würde es auch nicht mehr heraus rücken. Der Mann hinter der Bühne schrie immer noch und fluchte, dass er es ja gesagt hatte, aber niemand schien sich für ihn zu interessieren. Mit der heutigen Technik und Heilmagie, würde er wieder laufen können, wenn er nur genug bezahlen konnte. Der Gefangene sah nun wieder auf und prompt fing er sich eine Ohrfeige. Es war einer der Aufpasser. Er sagte: „Du sollst deine Augen bei dir lassen!“ Die Anwesenden hatten teils die Flucht ergriffen und waren eben auf dem Weg, als dem Gefangenen erneut die Hand- und Fußfesseln angelegt wurden. Er wurde dazu auf die Knie gezwungen, damit er nicht über dem stand, der ihm die Fesseln an den Füßen anlegte. So kniend und auf den Boden schauend gab er schon ein echt erbärmliches Bild ab. Dabei war sein Körper drahtig und in einer Topform. Er hatte zuvor auch nicht eine solche demütige Haltung gehabt, wie die anderen Sklaven sondern eher etwas Stolzes. „Steh auf, Hund!“, fauchte der Aufseher und der Gefangene gehorchte. Er erhob sich und die symbolischen Ketten um seine Fuß- und Handgelenke klirrten. Die schwerere Kette an seinem Hals zog ihn förmlich herab, was wohl auch gewollt war, aber der Gefangene stemmte sich dagegen und blieb aufrecht. Als sie dann an seinem Kerker angekommen waren stieß ihn der Mann hinein. Der Gefangene stolperte über die Ketten, fiel und rammte mit seinem Kopf dabei die Wand. Er stöhnte und der Kopfschmerz kehrte zurück. Er hörte das Klacken des Karabiners, der an der Wand fest gemacht und abgeschlossen wurde. Dann trat der Kerl auf den Gefangenen zu und zerrte ihn nach oben, wo er auch die Handfesseln an der Wand befestigte. Der Blick des Gefangenen war starr auf den Boden gerichtet und als der Aufseher ihn am Kinn packte und ihn zu sich zerrte, wich er seinem Blick aus. Eine ganze Weile verstrich so die Zeit und dann irgendwann trafen die roten Augen auf die braunen Augen des Mannes vor ihm. Der Aufseher grinste und sagte: „Du sollst doch nicht schauen…“ Eine Faust schlug ihm in die Flanke. Ein Mal, zwei Mal. Der Gefangene keuchte leise und spürte, wie ihm der Mann die Sachen vom Leib riss. Es waren Kleidungsstücke die mit drückknöpfen so bearbeitet waren, dass man sie schnell runter reißen konnte, ohne dass sie dabei zerrissen. Dann wurde er wieder am Kinn gepackt und schloss dieses Mal die Augen. Noch ein Schlag in den Bauch. Dann wurde er gegen die Wand gedrückt und hochgerissen. Seine Hände waren nun auf Hüfthöhe, während er stand. „Weißt du was? Ihr Mondkälber solltet gar nicht existieren. Ein Unfall der Natur, der sich immer weiter in unserer Gesellschaft etabliert. Vielleicht kaufe ich dich, nur um dich dann zu Tode zu foltern.“ „Vielleicht…“, gab der Gefangene zurück und richtete den Blick nun direkt auf den Mann. Böser Fehler, wie er vermutlich gleich feststellen würde. Das war nun einfach oberdreist. Schließlich hatte er alle der drei Regeln gebrochen. Nicht ansehen, nicht sprechen und Befehlen Gehorchen. Erneut steckte er einige Schläge in seine Flanke ein und dabei glaubte er zu ersticken, weil ihn der Kerl am Hals fest hielt. Erst al der Kerl ihn dort los ließ sackte er an der Wand herunter und kam auf dem Boden auf, wo ihm der Mann noch mal in die Seite trat und das gleiche dann noch mal tat. Er hätte einfach den mund halten sollen. Blutende Wunden entstanden dabei nicht. Der Kerl wusste, wie man zu schlug um die Ware nicht zu beschädigen, es trotzdem möglichst schmerzhaft zu gestalten. Was hatte er nur gegen ihn? Nur weil er einer der Mondkinder war? Das war nicht in Ordnung.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 5:13 am
Lady Peyton war erzürnt. Sie zerrte den Sklavenhändler buchstäblich in sein Büro. Sie warf ihn in seinen Stuhl. "Jetzt hören Sie mal zu, Sie Made!" sagte Peyten mit ruhig, jedoch strenger Stimme und schaute ihn mit einem bernstein- und einem türkis-farbenen Auge an. Ihr Blick war streng und tief. "Ich habe 500 Silber für diesen Sklaven bezahlt und Ihr habt mir versichert, dass er auch ohne Eisen gehorsam zeigt." Der Sklavenhändler knirschte mit den Zähnen. Es schien ihm offensichtlich zu missfallen so behandelt zu werden. "Ich gewähre keine Geld-zurück-Garantie!", maulte dieser und klammerte sich an seinem Tisch fest. "Aber ich gewähre Euch einen Tauschhandel, Mylady. Ihr gebt mir diesen Hünen zurück und kriegt dafür einen meiner anderen Würmer. Aber bedenkt bitte, dass keiner der anderen Euch das bieten kann, was Ihr bereits mit dem Riesen habt." Peyton überlegte eine Weile und nickte dann kaum sichtbar. "Abgemacht. Aber ich werde mir meinen Sklaven selber aussuchen!"
Peyton ging von einem Sklavenzwinger zum anderen. Blieb einige Augenblicke lang stehen und starrte jedesmal in die Dunkelheit hinein. Der eine war tot. Das wusste sie sofort. Der nächste war alt, ein weiterer war krank, dann ein schwer verletzter. Der Händler hatte recht damit, dass sie mit dem Hünen einen der kräftigsten und gesündesten erworben hatte. Dennoch, ihr gefiel der Gedanke nicht, ihre Reisen mit einem Sklaven zu verbringen, der sie jederzeit im Schlaf töten könnte. Dann hörte sie ein leises Stöhnen, gefolgt von leisem Geflüster. Peyton folgte dem Geräusch und blieb vor der Zellentür stehen. Sie sah im Dunkel einen Schatten. Sie wollte mit ihrem rechten Auge erneut in die Dunkelheit blicken, da blitzten ihr zwei rote Augen entgegen. "Fasst ihn noch einmal an und Ihr müsst Euch vor mir verantworten! Dieser Sklave ist jetzt mein Eigentum!" Der Sklavenhändler keuchte. "Aber, er ist ein Weißer! Einer von der ganz niederen Sorte!" Peyton hob ihre Hand, damit er schwieg. "Wir hatten einen Deal. Ich erwarte dass er gewaschen, seine Wunden versorgt und sein Magen gefüllt wird. Ich hole ihn dann in einer Stunde ab. Und wagt es nicht, ihm auch nur ein weiteres Haar zu krümmen!" Peyton wartete nicht länger, sondern verließ das Gebäude.
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 7:19 am
Gerade noch fing er sich eine Kopfnuss, die ihm den Kopf klingeln ließ und schon wurde die Tür aufgestoßen und die Dame von eben kam herein. Sie sagte, er wäre ihr Eigentum. Wirklich? Nun, besser als das hier oder? Der gefangene blickte auf und der Angreifer drehte sich zu der Frau um. Er gab nur ein verächtliches Schnauben von sich, ließ den Gefangenen fallen und rührte ihn kein weiteres Mal an. Er ging vorbei nach draußen und kurz drauf kam eine junge leicht entstellte Frau und kümmerte sich um ihn. Als die Herrschaften weg waren sagte die Frau: „Du hättest dich nicht mit ihm anlegen dürfen.“ „Hab ich nicht. Er hat mich einfach verprügelt.“ Sie beide schwiegen nun, als sie ihm die Fesseln abnahm und ihn zu einem Badezuber führte. Immer das Halseisen dran, welches ihn daran hinderte auch nur an Flucht zu denken. Sie wusch ihn und kämmte ihm das Haar. Erst jetzt bemerkte er die Wunde am Hinterkopf. Die war offensichtlich schon älter. Woher er sie hatte? Das hatte er vergessen. Vielleicht war das der Grund dafür, dass er sich an nichts erinnerte. War nun auch egal. Sie gab ihm Orangenöl, damit er auch gut roch und legte ihm sein wüstes Haar nach hinten. Sie bat ihn aufzustehen und er tat es. Sie kleidete ihn an. Es war Kleidung die einem Sklaven angemessen war. Stoffhosen in der Naturfarbe des Leinenstoffes und ein passendes Hemd dazu. Die Kleidung der Sklaven erinnerten eher an die Naturvölker. Das war zumindest immer die Grundausstattung dieses Händlers, da es günstig war. Anschließend wurden seine Fingernägel geschnitten und gesäubert und er konnte sich die Zähne putzen. Er bekam eine warme Mahlzeit und Orangensaft. Das hätte er nun nicht erwartet. Wunden hatte er nicht direkt, aber am nächsten Tag wohl blaue Flecken. Insgesamt hatte das ganze knapp eine Stunde gedauert und nun saß er auf einer Bank. Noch immer angekettet, aber das schwere Halseisen war ihm abgenommen wurden. Eben wurde ihm noch erklärt, was er zu tun und zu lassen hatte und dass er vor allem einfach Befehle ausführen sollte und ansonsten seiner Besitzerin nicht zur Last fallen. Er war nicht schwer von Begriff und irgendwie nervte es ihn, dass ihm alles fünf Mal erklärt wurde. Er war doch nicht blöd. Irgendwann zerrte man ihn hoch und die Tür ging auf. Man nahm ihm die Ketten ab und zwei Wachen hielten die Pieken auf ihn, damit er nicht so ausrastete, wie der andere vor ihm. Nein. Das kam gar nicht in Frage. Die Frau kam herein und als der Gefangene den Blick senkte, ging er auf ein Knie herab und neigte dabei den Kopf, ganz so, wie man es ihm gesagt hatte. Einer der Aufseher nahm ihm das Halsband ab und in dem Augenblick hob er den Blick und sie konnte in seine ernsten Augen sehen. Sie waren nicht feindselig, aber die Brauen waren nach unten gezogen und seine Iris somit nur halb zu sehen. Er sah jedenfalls zornig… nein eher grimmig aus.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 7:43 am
Peyton streckte ihren linken Arm ein wenig in Richtung des Gefangenen. Ihre Hand war fast auf Augenhöhe mit ihm und ihre Finger winkten ihn hoch. "Komm", sprach sie. "Wir wollen nicht länger an diesem Ort verweilen." Der Sklavenhändler überreichte ihr noch geschwind die Besitzurkunde und verabschiedete sich danach mit einem falschen Lächeln.
Peyton ging wieder zurück zur Gaststätte, wo sie ihr Reisegepäck zurück gelassen hatte. "Hör gut zu, Sklave, ich erwarte nicht viel von dir. Halte meine Waffen in gepflegt, Waschen, Kochen, Putzen, und kümmer dich um mein Pferd. Wenn du dich daran hältst, dann verspreche ich dir reichlich Essen, trockene Kleidung und ein warmes Lager für die Nacht. Was sagst du dazu, Sklave?", sie hielt kurz inne und schaute über die Schulter zurück zu ihm. "Hör zu, ich mag dieses Wort nicht. Wie nennt man dich?"
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 10:09 am
Der Gefangene erhob sich und hielt den Blick gesenkt. Ob er sich einfach aus dem Staub machen sollte, sobald sie draußen waren? Wohin sollte er den Gehen? Wo war er denn überhaupt? Er wusste ja nicht mal, welches Jahr war… Nein abhauen kam nicht in Frage und bisher hatte seine neue Herrin ihm nicht das Gefühl gegeben, dass es ihm nun schlechter ging, als bis eben noch. Er folgte ihr hinaus und gönnte sich einen leisen Seufzer, als sie das Gelände verlassen hatten. Draußen angekommen gingen sie zu einer Gaststätte und nun wendete sich seine Herrin an ihn. Sie erklärte ihm, was sie von ihm verlangte und erklärte auch, dass es ihm gut ging, wenn er es gut machte. Das Problem war nur, dass er all das, was sie wollte, nicht beherrschte. Zumindest nicht das er wüsste. Nun, er wusste ohnehin gar nichts. Er wusste nicht mal was er vielleicht wissen könnte. Üble Sache, aber er würde sich Mühe geben. Er würde sich Mühe geben müssen! Ja, wie nannte man ihn? Eine gute Frage. Aber er wollte ihr wenigstens antworten. Schließlich war er ihr Eigentum und musste gehorsam sein. Man hatte es ihm nicht ohne Grund fünf(!) Mal erklärt… „Hund oder Mondkalb, nannte man mich, Herrin.“ Das war die Wahrheit schließlich hatte er bisher keinen anderen Namen für sich gehört. Er beschloss ihr gleich zu sagen was Sache war, da er keinen Grund hatte zu lügen. „Ich habe keine Erinnerungen an die Zeit vor der Kiste. Ich erflehe eure Verzeihung, Herrin.“ Nun ausdrücken konnte er sich. Vielleicht war er nicht immer Sklave gewesen.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 11:00 am
Peyton packte den Sklaven an den Schultern und starrte ihm in seine roten Augen. "Ich möchte nicht dass du diese Worte benutzt", sagte sie und fuhr fort:"Wir brauchen einen richtigen Namen für dich..." Sie überlegte einige Zeit, dann fiel ihr etwas ein. "Deine roten Augen erinnern mich an jemanden, den ich einst kannte ... Calisto", sagte sie. "Du darfst dich ab heute Calisto nennen."
Nachdem sich ihr neuer Sklave an seinen Namen gewöhnt hatte, führte Peyton ihn zum Stall, wo er ihr Pferd Reyes kennen lernen sollte. Peyton stellte sie einander kurz vor. Reyes schien kein besonderes Interesse an diesem neuen Sklaven zu haben. Zu guter Letzt überreichte Peyton Calisto ein Bündel mit den Worten:"Die Habe meines ehemaligen Sklaven mögen dir wahrscheinlich zu groß sein, aber wir finden hier bestimmt jemanden, der sie dir zurecht schneidern kann."
Peyton nahm sogar den Weg in die mittlere Eben in Kauf, nur um einen Schneider zu finden, der ihrem Sklaven die wetter- und reißfeste Kleidung zurecht schneidern würde. Auch einen Abstecher zum örtlichen Lederer nahm sie auf sich, um ihm neue Stiefel, sowie eine Allwetterjacke zu besorgen. Auf neugierige Fragen, weshalb sie soviel Aufwand für ihren Sklaven betrieb, erwiderte sie, dass wenn er sich bei Regen oder Kälte eine Erkältung samt Fieber, oder beim Wandern durch dichtes, dorniges Gestrüpp und hohes Gras, von giftigen Dornen gestochen oder gefährlichen Tieren gebissen würde, der Sklave seine Arbeit nicht mehr ausführen konnte und so zu ihrer Last werden würde. Lieber gebe sie ein paar Münzen mehr für ihn aus. Nachdem die Schneiderin und der Lederer die Maße des Sklaven aufgenommen hatten und Peyton Material und Form mit diesen besprochen hatte, verließen sie das Viertel der Zünfte
"Ich habe eine erste Aufgabe für dich: Drei Schlauch Wasser, ein Laib Brot, ein Viertel Käse und zwei Stangen Wurst, ein halbes Dutzend Eier und ein weiteres halbes Dutzend Äpfel. Ein Schleifstein, 100 Ellen Seil, Garn - schwarz, sowie eine Kerze aus Bienenwachs, nicht aus Fett." Sie klimperte in ihrem Beutel und zog eine Hand voll Münzen hervor. "1 Silber und 70 Kupfer, das sollte reichen. Und vom Rest kaufst du dir eine Kopfbedeckung gegen die pralle Sonne. Kannst du lesen? Soll ich es dir aufschreiben, oder kannst du es dir alles merken, Calisto?"
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 12:05 pm
Der Gefangene wurde von seiner Herrin an den Schultern gepackt und schon gleich hatte er das Gefühl erneut etwas falsch gemacht zu haben. Doch die Sache klärte sich schnell auf. Sie wartete so lange, bis er endlich aufsah und blickte ihm in ihre Augen. Sie hatte zwei unterschiedlich farbige Augen. Türkis und… ja golden bis Bernstein. Kein Wunder, dass sein Blick hin und her zuckte. Sie erklärte ihm, dass das schwerlich Namen für ihn waren und entschied, dass sein neuer Name Calisto sei. „Wie ihr befehlt.“, sagte er und senkte den Blick wieder. Sie überreichte ihm ein Bündel mit Sachen und erklärte, dass sie ihrem einstigen Sklaven gehört haben mochten. Sie sagte auch, sie würden nicht passen und so entschied sie sich mit ihm zum Schneider und zum Lederer zu gehen. Calisto begriff nun, wo sie waren Distrikt 13 Wie war er hier her gekommen? Den Lunaris wurde der Eintritt hier her verwehrt. Es sei denn er wurde hier geboren. Dann musste es wohl so sein. Sie erklärte den neugierigen Händlern, wofür sie ihn ausrüstete und so vermutete er, dass sie viel auf reisen war, denn wieso sonst musste sie sich und ihn vor Wind und Wetter oder Gestrüpp schützen. Seine Herrin sah gut gerüstet aus. Sie verfügte über Waffen und Pferd. Sie kam nicht von hier und ihre Mischhaut zeugte von einer Abstammung, die weder den Solaris, noch den Lunaris zuzuschreiben war. Oder aber eine Mischung aus beidem. Calisto war aufmerksam betrachtete seine Umgebung mit den Augen von jemandem, der es gewohnt war, auf Kleinigkeiten zu achten. Er war vorsichtig und behände. Seine Bewegungen geplant und präzise. Sein Auffassungsgabe war beträchtlich und sein Gedächtnis hervorragend. Manchmal hatte er das Gefühl die Leute auf anhieb zu durchschauen. Der nervös wirkende Lederer, der immer wieder zu seiner Angestellten sah, die ständig seinen Blicken zu entrinne versuchte… Er hatte ein Verhältnis, was nicht unbedingt einvernehmlich mit ihr war. Die Frau die sich lautstark über die schlechte Qualität beschwerte, die eigentlich sehr sauber und korrekt war hatte vermutlich nicht genug Geld um sich alles leisten zu können. Deshalb versuchte sie den Preis zu drücken und markierte hier nur den großen Max. Alles weit hinter Calistos Interesse und doch fiel es ihm sofort auf. Die Kleidung wurde angepasst und er wünschte, dass seine neuen Sachen eher ein kleines bisschen zu weit waren, als zu eng. Er wollte sich bewegen können. Die Kleider waren in einem satten Ebenholz gehalten und das Leder war weich und eingetragen. Der Vorbesitzer muss kräftiger gewesen sein als er und ein wenig größer. Aber nicht viel. Auch seine Herrin schien zu finden, dass er sich besser gut bewegen konnte, als dass das Zeug zu eng war. Denn sie legte fest, wie die Schneider es zu fertigen hatten. Calisto schwieg, bis sie ihn wieder direkt ansprach. Er sollte eine erste Aufgabe erledigen. Sie zählte auf, was er zu besorgen hatte und fragte ihn, ob er lesen konnte. „Ich kann lesen, Herrin.“ Er hielt nur kurz inne und verkündete dann: „Ich habe mir gemerkt, was ich zu besorgen habe.“ Er nahm das Geld entgegen und neigte den Kopf. Er nahm an, dass sie sich hier wieder treffen würden. Keine Fragen stellen. Auch etwas, was man ihm oft genug gesagt hatte. Er zog los und ging über den Markt. Er war nicht verwundert, dass man ihn dumm anschaute hier oben und als er zum Schneider ging, sah ihn die Verkäuferin misstrauisch und feindselig an. „Verschwinde von hier. Ich mache keine Geschäfte mit deines Gleichen.“ Na gut. Damit hätte er auch rechnen können. Er ging wieder hinaus, schließlich wollte er keinen Ärger. Also schön. Er sah sich um. Er konnte niemanden sehen, der so war wie er und so musste er eben erfinderisch werden. Er suchte sich eine Gasse, wo er das Leinentuch, was er angehabt hatte, bevor er neu eingekleidet worden war, über seinen Kopf zog und es so drapierte, dass man zumindest sein weißes Haar nicht mehr sehen konnte. Er rieb sich den Sandfarbenen Staub ins Gesicht und versuchte sein Glück erneut bei einem zwielichtigeren Schneider. Der sah ihn eine Weile sonderbar an, während Calisto den Blick gesenkt hielt. Er prüfte gerade eine dunkel gefärbte Kapuze, die er tief genug ins Gesicht ziehen konnte um sein Antlitz zu verbergen. Er legte sie wortlos auf den Tresen und ließ den misstrauischen Blick über sich ergehen. „50 Kupfer.“ Was? So viel? Nun gut, wenn es sein musste… Er legte das Geld auf den Tisch und nahm sich sein Eigentum… nein, das seiner Herrin. Wieder zog er sich in einen weniger belebten Bereich zurück und legte die Kapuze an, die auch den oberen Teil seines Rückens bedeckte. So weit so gut. Wieder schlenderte er über den Markt. Er konnte ungehindert Käse, Wurst und Brot kaufen. Er suchte sich die Stände heraus, die weniger belebt waren. Das Brot hatte keine schöne Form, aber es war frisch und würde sättigen. Der Käse hatte schon bessere Tage gesehen, aber er war hart und würde sich lange halten. Er ging zum Obststand und prüfte die Äpfel mit einem Blick. Sie waren frisch und auf den ersten Blick ohne Würmer. Er kaufte sechs. Er hatte nun noch 50 Kupfer und wusste dass alleine die Eier teuer sein würden. Er musste sich etwas einfallen lassen. Niemand verkaufte jemandem wie ihm die Dinge preisgünstig. Er verkaufte den Leinenstoff für gerade mal 7 Kupfer und fragte nach Garn. 7 Kupfer für eine Rolle Garn, die nicht mal Schwarz war. Er machte sich auf zum Schmied. „Ich benötige einen Schleifstein.“, sagte er salopp und der Schmied betrachtete sein Gesicht, ohne seine Augen sehen zu können. Er zeigte ihm einen, den er für 20 Kupfer verkaufen würde. Calisto sagte: „20? Das ist viel.“ „Ich muss meine Familie ernähren.“ „Ich verstehe eure Not. Dürfte ich dann eine kleine Bitte äußern? Lasst mich mein Garn in der kalten Kohle eures Aschehaufens färben.“ Misstrauisch war der Blick des Schmiedes. Calisto zeigte ihm das Garn und dann nickte der Mann. „Na fein.“ Calisto machte sich ans Werk und durfte sogar ein wenig Wasser aus dem Kühlbecken benutzen. Als er fertig war verabschiedete er sich und ging mit seinen dreißig Kupfern zum Eiermarkt. Er beobachtete lange, wie die Geschäfte liefen und dann zog er los. Er kaufte Eier für all sein Geld und zog von Stand zu stand, wo er Eier kaufte und verkaufte, die Preise verhandelte und schließlich und letzten Endes 6 Eier und zusätzliche 10 Kupfer hatte. So weit so gut. Das Seil würde er für 40 Kupfer haben können. Und so ging er zum Seiler. Er kaufte das Seil und war blank. Die Kerze… Er hatte sie nicht vergessen. Nun war guter Rat teuer. Er sah sich um und das Schicksal spielte ihm in die Hände. Er stand eine Weile beim Stand herum und plötzlich schnellte er nach vorne und hielt einen jungen Mann fest, der ihn feindselig anblaffte, was ihm denn einfiele. „Es ist gegen das Gesetz zu stehlen.“, gab er zu verstehen. Mit großen Augen sah ihn der Mann an, wollte fliehen, und wurde von Calisto auf den Boden gedrückt. Die Dame hinter dem Stand kam hervor und regte sich tierisch auf, bis der Mann die Ware zurück gab. „Habt Dank, mein Herr. Wie kann ich euch danken?“ „Ich benötige eine Kerze. Bienenwachs. Ich habe jedoch kein Geld.“, sagte er. Sie hob eine Braue. Er sah sie an und sie wich einen Schritt zurück. „Schon gut. Verzeiht.“, sagte er und dann legte sie ihre Hand auf seinen Arm, als er sich eben abwenden wollte. „Nein. Ich… möchte mich bedanken.“ Sie gab ihm eine Kerze die nicht schön aussah, aber wohl funktionierte. Er bedankte sich erneut und neigte sein Haupt. Dann ging er zu einem der Brunnen. Er befüllte gerade den zweiten Schlauch, als ihn jemand packte, umdrehte und ihm mitten ins Gesicht schlug. Er torkelte gegen den Brunnenrand und ließ den Schlauch fallen. Der Angreifer war der Dieb, den er entlarvt hatte und dieser sagte nun: „Man sieht sich immer Zwei Mal im Leben, Abschaum!“ Erneut flog ihm die Faust entgegen, der er auswich und der Mann durch den Schwung und ein wenig Hilfe von Calistoo in das Wasser fiel. Schnell sammelte er den Schlauch auf, schlang sich den anderen um die Hüfte und rannte los. Er verschmolz schnell mit der Masse und suchte sich einen Weg zum nächsten Brunnen. Dort befüllte er schnell die letzten beiden Schläuche, die er sich gekreuzt über seinen Oberkörper legte und dann so schnell es ging zum Ort zurückging, wo er seine Herrin zurückgelassen hatte. Auf seiner bleichen Wange blühte bereits ein Veilchen auf.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 1:00 pm
Peyton nutzte die ihr zur Verfügung stehende Zeit, um sich bei der örtlichen Gilde die eine oder andere Queste zu besorgen. Zwei der Auftraggeber suchten jemanden, der ihren Angehörigen in den umliegenden Ortschaften Güter brachten. Ein Adliger suchte nach jemandem, der seinen entflohenen Tiger wieder einfing und ein Händler versuchte jemanden zu finden, der ihn nach Distrikt 1 eskortierte. Gerade als sie sich von der Auftragstafel abwenden wollte, nagelte jemand aus der Gilde eine neue Queste an das Holz. Mehrere Übergriffe auf Reisende zwischen dem Sanctuary und Innocence - der Hauptstadt des 11. Distrikts. Peyton las sich die Aufgabe sorgfältig durch und stieß dabei auf einen kleinen Vermerk, der sie aufhorchen lies: [..]die Leichen wurden jeglichen Tropfen Blutes beraubt[..] Peyton schmunzelte. Blutsauger waren zwar zu dieser Jahreszeit in dieser Gegend nichts ungewöhnliches, jedoch griffen sie selten Gruppen an. Peyton riss sich die Queste von der Tafel und brachte sie zum hiesigen Gildenmeister. Kurzerhand bestätigten beide mit einem Fingerabdruck getränkt aus ihrem eigenen Blut den Auftrag und Peyton konnte sich auch schon wieder verabschieden.
Auf dem Weg zurück zur Gaststätte sammelte sie noch schnell ihren Sklaven ein, der zu ihrer Zufriedenheit alles besorgen konnte, was sie ihm aufgetragen hatte. Zurück in der Gaststätte ermahnte sie ihn, am nächsten Morgen pünktlich auf zu stehen, sich um Reyes zu kümmern und alles für ihre Abreise vorzubereiten. Dann wünschte sie ihm noch eine gute Nacht und wies ihn darauf hin, dass er sich ebenfalls in dem Gemeinschaftsschlafsaal ein Bett an ihrer Seite nehmen dürfe.
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 10:08 pm
Calisto stand ein Weilchen herum und fand, dass er seine Arbeit so gut es ihm möglich war erledigt hatte. Er hätte mit dem Geld auch ebenso einfach türmen können, aber… er hatte gesehen, wie man seines Gleichen hier behandelte und es würde nur einen Wimpernschlag dauern, ehe er wieder auf dem Sklavenmarkt endete. Er dachte zurück an seine Befreiung. Er war ihr Eigentum, und jeder der sich mit ihm anlegte, legte sich automatisch mit ihm an. Er hatte kein Geld keinen Besitz und keine Freiheit, aber… er hatte eine Herrin und sie schütze ihn und konnte ihm Nahrung und ein Dach über dem Kopf besorgen. Außerdem schien sie daran interessiert, es ihm so angenehm wie möglich machen zu wollen. Gerade blickte er in die Menschenmasse als er sie auch schon sah. Er drückte sich leicht von der Wand ab und folgte ihr einfach. Sie liefen in die Gaststätte im untersten Bezirk und wieder war sein Blick aufmerksam. Er fühlte sich im dunklen Wohler, da seine Haut gegen das Sonnenlicht so empfindlich war, wie keine andere. Es war nun nicht so, als würde er augenblicklich verbrennen, aber zu viel Sonne ließ ihn wirklich übel verbrennen. Seine Herrin befahl ihm pünktlich aufzustehen. Und wie? Er hatte keine Möglichkeit von selbst aufzuwachen. Das … Nun er würde es einfach versuchen müssen. Er durfte bei ihr schlafen und irgendwie fand er das nicht mal ungewöhnlich, weil er absolut keine Ahnung hatte, wie sich ein Sklave normaler Weise verhielt. Noch ein Indiz dafür, dass er früher einmal kein Sklave gewesen war. „Wie es euch beliebt.“ Das hochförmliche Ihr jedoch ging ihm über die Lippen, als hätte er nie was anderes gesagt. Scheinbar war er wohl zumindest so was wie ein Diener gewesen, wie er schlussfolgerte. Denn eigentlich benutzte man hier zu Lande eher das „Sie“ oder das „Du“. Nur die Sklaven und untersten der Menschen benutzten das Ihr und natürlich wenn man mit dem Regulator oder den Höchsten Würdenträgern sprach. Er stellte die Sachen zwischen ihm und seiner Herrin ab und ließ sich ins Bett fallen. Er war hundemüde. Seine Muskeln schmerzten noch immer und die Blutergüsse von seinem Peiniger taten ihr Übriges. Es dauerte jedenfalls nicht sehr lange und er war vollkommen erschöpft eingeschlafen.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Sa Jun 21, 2014 11:30 pm
Lange bevor die ersten Sonnenstrahlen am Firmament erschienen erwachte Peyton aus einem ihrer üblichen Alpträume. Sie war schweißgebadet und ihr Puls raste. Leise versuchte sie aus ihrem Bett zu klettern und ging sich im angrenzenden Waschraum mit einem feuchten Lappen waschen. Nach und nach erwachten auch die anderen Besucher - Händler, Abenteurer, Reisende - und richteten sich auf ihre lange Reise in alle Richtungen der Lande ein. Peyton wartete noch eine Stunde, dann weckte sie ihren Sklaven mit einem Rütteln. "Ein Sklave hat immer vor seinem Meister wach zu sein", erwiderte sie. "Du hast zehn Minuten."
Peyton ging über die Verbindungstür direkt in die Ställe und überreichte dem Stallmeister 20 Kupfer für die Übernachtung. Danach zog sie ihren Ross nach draußen und wartete auf ihren Sklaven.
Zusammen mit ihrem Ross und Sklaven bestieg Peyton eine der wenigen Stadtbahnen hier in den unteren Ebenen und reiste damit zum zentralen Bahnhof in der Mittleren Ebene, von wo aus sie eine der Langstreckenbahnen besteigen konnten um somit ihre Reise in den 12. Distrikt zu verkürzen. Am Bahnhof wurden sie, ihr Sklave und Pferd abermals gefilzt. Erst als Peyton die Besitzurkunde für ihren Sklaven vorwies gab sich der Metallmann zufrieden und lies sie passieren. Peyton bestieg die Bahn und reiste binnen weniger Stunden mit Hochgeschwindigkeit nach Marie - der Hauptstadt D12.
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City So Jun 22, 2014 12:55 am
Calisto wachte erst auf, als man an ihm herum rüttelte. Beinahe hätte er seiner Herrin ins Gesicht geschlagen, wenn er nicht noch schnell seine Reflexe unterdrückt hätte. Das wäre was geworden. Sie hätte ihn gevierteilt… vielleicht. Sie erklärte ihm, dass er vor ihr aufwachen musste und er fragte sich, wie er das bitte tun sollte. Er war kein Hahn. Er sprang jedenfalls sofort auf und stöhnte leicht. Mein Gott! Sein gesamter Oberkörper fühlte sich an wie zertrümmert! Er ging zur Waschschale, die aus Blech war und nicht sehr sauber, aber es half ja nichts. Er streifte seine Sachen ab und wusch sich. Sein Oberkörper war von Blutergüssen übersäht. Kein Wunder, dass er kaum aus dem Bett gekommen war. Er zog sich wieder an, nahm die Sachen und lief hinunter.
Als er fertig war ging er zum Stall, wo seine Herrin auch schon auf ihn wartete. Wie peinlich. Aber immerhin hatte sie ihn nicht geschlagen. Die dunkle Verfärbung an seiner Wange war schon auffällig genug. Calisto sah die meiste Zeit in der Gegend herum und versuchte Schritt zu halten. Er wusste nicht, ob er sie auf das Pferd schnallen durfte, aber es war wohl auch nicht notwendig. Das einzige was ihn quälte, war der zehrende Hunger. Er hatte nicht gefrühstückt. Sie kamen zu einer Bahn und plötzlich durchstach ein Gedanke seinen Kopf, der tatsächlich wehtat. Er war hier schon mal. Er hielt sich nur kurz die Stirn, während sie einstiegen. Die Fahrt war kurz und schon stiegen sie in eine Langstreckenbahn. Seine Herrin wies ihn als ihr Eigentum aus und erst als sie die Besitzurkunde vorzeigte, ließ ihn der metallene Mann durch. Die Reise dauerte ein paar Stunden und Calisto konnte an nichts anderes als essen denken. Er hatte wirklich Hunger und gerade als sie in den Bahnhof fuhren knurrte sein Magen s laut, dass es ihm peinlich war. Schnell schnappte er die Sachen und band sie sich um den Körper. Er würde essen, wenn man es ihm erlaubte. Auf der anderen Seite hatte sie gesagt, sie würde ihn verpflegen, wenn er seine Sache gut machte. Hatte er nicht. Folglich… Er verstand und es fiel ihm nicht mehr ganz so schwer nicht an essen zu denken. Distrikt 12. War er hier schon mal? Er wusste es nicht. Konnte sich nicht erinnern. Das war das schlimmste. Es machte ihn wahnsinnig. Jeder hatte doch wohl ein Recht darauf zu erfahren, wer er war, nicht? Seufzend stieg er aus und ging mit seiner Herrin zu ihrem Pferd, was man ihnen nach einem kurzen Scan der Elektronischen Key-card überreichte. Marie… Der Name erinnerte ihn an etwas. Offenbar musste er doch schon mal hier gewesen sein oder?
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City So Jun 22, 2014 2:05 am
Marie war weitaus kleiner als die große Metropole Sanctuary City, dennoch war sie groß genug um sich zu verlaufen. Zumindest gab es hier keine Ebenen, die die Solaris von den Lunaris trennten. Dennoch zeigte die Stadt unverblümt was man von den Mondkindern hielt. Goldene Sonnenlilien, das Zeichen der Sonne - blühten wohin man auch sah in nahezu allen Farben der Sonne. Das Marie eine Stadt der Magie war, erkannte man letztendlich an dem Schloss aus weißem Stein in der Mitte der Stadt. Ihre Türme ragten wie mahnende Finger gen Sonne.
Peyton presste ihren Finger auf die Innenseite ihrer Arschmiene (ja, ich habe Arschmiene geschrieben!!) und aktivierte den eingebauten Computer. Ein kleines violettes Hologramm um ihren rechten Unterarm zeigte ihr ein einfach gehaltenes Menü, welches sie mit einigen wenigen Befehlen in eine dreidimensionale Karte des Ortes verwandelte. Peytons rechtes Auge flackerte kurz auf, als sie ihr bionisches Auge mit der Karte synchronisierte und sich die Route zur nächsten Gaststätte anzeigen ließ.
Peyton hatte sich die Route gemerkt und führte Calisto, der ihr Pferd hinter sich her ziehen sollte zum Ziel. "Du bringst Reyes zum Stallmeister", sagte sie zu Calisto und zeigte mit dem Finger auf das Gebäude gegenüber. "Nachdem du mein Gepäck in meine Stube gebracht hast, darfst du etwas zu Mittag essen. Beim nächsten Mal solltest du früher aufstehen, dann verpasst du das Frühstück nicht." Sie kramte wieder in ihrer Geldbörse und zog eine Silbermünze hervor. "Besorg dir ein PDA, mit Wecker und Notizfunktion. Das Geld sollte für ein einfaches Modell mit wiederaufladbaren Akkus reichen. Wenn noch etwas übrig bleibt, dann geh zu einem Barbier und lass dir die Haare schneiden! Ich komme erst spät wieder zurück, ich vertraue dir, dass du dich hier in dieser Stadt auch ohne Eisen benimmst und hier auf mich wartest." Peyton ging in die Gaststätte, bestellte sich ein Zimmer mit zwei Betten, verwies die Verwalterin auf ihren Sklaven, der mit ihren Habseligkeiten einkehren würde und reservierte für sich und ihn eine Mahlzeit, wobei sie sich bereits niedersetzte und einen Teller heiße Suppe genoss.
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City So Jun 22, 2014 4:33 am
Die Stadt war wirklich Prachtvoll und Calisto erinnerte sich nicht, jemals hier gewesen zu sein. Warum auch, er gehörte hier einfach nicht her… Er folgte brav seiner Herrin und sie ging los, nachdem sie das Display und die Karte an ihrer Armschiene geprüft hatte. Dort angekommen erteilte sie ihm wieder Befehle. Er machte, was sie ihm sagte. Besonders der Teil mit dem Essen fand seine Zustimmung. Er beeilte sich mit seinen beiden ersten Aufgaben und dann kam er wieder herunter, um sich zu seiner Herrin zu gesellen, die sich bereits Suppe bestellt hatte. Wie machte man das als Sklave? Setzte man sich dazu? Setzte man sich auf den Boden? Er hatte keine Ahnung vom Sklavendasein… Das war ja wirklich zum Verrückt werden. Na toll. Er blieb stehen und schien ein wenig verunsichert. Dann schüttelte er nur den Kopf und setzte sich an den Tisch, wo er auf die Tischplatte sah. Auch ihm wurde kurz darauf essen gebracht und endlich konnte er essen. Allerdings … Seine Suppe sah nicht so lecker aus, wie die von seiner Herrin. Egal, Hauptsache es machte satt. „Habt dank.“, sagte er zu seiner Herrin und fing an zu essen. Dazu gab es Brot und Calisto aß so viel er konnte. Seine Herrin verließ den Tisch vor ihm, aber als sie sich erhob, tat er es auch, ganz so, wie ein Gentleman, nicht wie ein Diener. Er setzte sich schnell wieder und aß weiter, ohne, dass ihm das Aufgefallen war. Er sollte sich benehmen. Na, er war ja auch kein Tier, was nun wie angesengt durch die Gegend zog. Nein. Er würde sie nicht enttäuschen, schließlich verdankte er ihr viel. Nun ja, zumindest sein Leben. Und irgendwie hatte er das Verlangen ihr diesbezüglich etwas schuldig zu sein. Er ging also nach dem Essen aus der Schenke. Er dachte sich nicht viel dabei und als er sich sein Gerät kaufte, blieb auf jeden Fall noch genug übrig, um zum Barbier zu gehen. Also tat er dies. Er ging hinein und nahm die Kapuze ab. Er war kein Narr. Zum Haare schneiden würde er es sowieso müssen. Er wurde beäugt und einige tuschelten. Er ging jedenfalls zum Tresen und sagte: „Ich brauche einen ordentlichen Haarschnitt, mein Herr.“ „Also… ehm… Wo ist denn dein Herr?“ „Keine Ahnung.“, gab er zu. Wieder Getuschel. Er legte das Restgeld auf den Tisch. „Ich wurde geschickt, um mich frisieren zu lassen, wollt ihr das nun tun oder nicht?“ Der Mann trat hervor und winkte einen seiner Arbeitskräfte heran. Er führte Calisto auf einen Stuhl und fing an ihm die Haare zu schneiden. Er ließ es über sich ergehen und irgendwie hatte er dann doch ein flaues Gefühl im Magen. Es war so unglaublich still plötzlich in dem Laden, dass es einem Angst machte. Als er fertig war, zog er sich schnell die Kapuze über den Kopf und bedankte sich höflich, ehe er bezahlte. Schnell ging er hinaus und eilte zum Gasthaus zurück, aber er kam nicht weit. Er wurde aufgehalten. „In dieser Stadt haben Sklaven Halsbänder, wo ist deins?“ Der Mann hatte im Laden gestanden und war gegangen, als Calisto sich gesetzt hatte. „Es wurde mir abgenommen.“ „Also bist du frei?“ „Nein.“ Jetzt sah der Kerl verwirrt aus. Der andere neben ihm zuckte die Achseln. Er richtete eine Schusswaffe auf Calisto, der die Hände hob. „Wir nehmen dich mal mit. Nur für den Fall… Dass du entlaufen bist.“ Verdammt! Und nun? Er hielt die Hände oben und ließ die Jungs näher kommen. Der eine zielte auf ihn, während ihm der andere mit einem Halseisen entgegen kam. Sein Blick zuckte nach links rechts oben unten und dann ging alles so schnell, dass er es kaum selbst realisierte. Er pckte den Mann mit dem Eisen, schnallte es ihm um, weshalb es ein leises surren von sich gab und leuchtete, dass es gesichert war. Dann verwendete er den Mann als Schild und warf ihn voller Kraft, die übermenschlich war gegen den anderen. Seine Unterarme leuchteten dabei auch schwach. Er sprang auf den bewaffneten zu und kickte ihm die Schusswaffe aus der Hand, dass hörbar irgendwas darin brach. Schnell nahm er die Beine in die Hand und lief los, gerade bog er um eine Ecke, als ihn etwas schweres am Kopf traf. Er landete ächzend auf dem Rücken und blickte zu der Frau, die einen Schläger in der Hand hielt. Dann gingen die Lichter aus und er wachte erst auf, als er gefesselt und geknebelt in einer Kiste saß. Blut war auf seiner Schläfe getrocknet. Was war denn nun wieder passiert? Dieses Mal erinnerte er sich. Seine Herrin suchte ihn sicher. Irgendwie musste er doch hier raus kommen. Er sah sich um. Seine Hände waren mit ketten gefesselt. Er nahm all seine Kraft zusammen und nach einem kurzen Moment sprang das erste Glied au. Er nahm sich den Knebel aus dem Mund und befühlte das Halsband…. Nein kein Halsband. Was war denn nur los? Sie fuhren. Ja, er würde das Halsband, wohl erst bekommen, wenn der andere es zuhause wieder entfernt hatte? Wie dumm. Man musste den Empfänger doch dabei haben… Na ja. Er betrachtete seine Unterarme, wo eben das leuchten verschwand. Implantate… Aber wie? Er hatte keine Narben an den Unterarmen. Egal. Schnell weg hier. Er zog die Kapuze auf. Dann trat er die Blechtüren auf und sprang hinaus. Dieses Mal musste er wirklich wie ein entflohener Sklave aussehen und so suchte er dunkle Gassen versuchte sich zu orientieren. Das weiße Gebäude, war ein Anhaltspunkt. Alles sah gleich aus. Dann erinnerte er sich an die Karte, versuchte sie sich vor Augen zu führen. Er ging den Weg innerlich ab und schlug dann eine Richtung ein. Erst am späten Abend betrat er das Gasthaus und ging schnell auf das Zimmer. Erschöpft und keuchend ließ er sich nieder. Geschafft, sie war noch nicht da. Oder war sie losgegangen ihn zu suchen? Er beruhigte sich schnell und versuchte irgendwie die Ketten loszuwerden. Zwecklos. Er ließ es bleiben, stellte einen Wecker und ließ sich zurück sinken. Dieses Mal würde er nicht verschlafen. Hunger hätte er eigentlich haben sollen. Hatte er aber nicht.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City So Jun 22, 2014 10:27 am
Peyton nutzte den Nachmittag, um in den Tavernen und Kneipen Informationen auszutauschen. Auch das eine oder andere Pint wurde mit angefreundeten Abenteurern geteilt. Unter den richtigen Zeitgeistern fand sich Peyton schnell neue Bekanntschaften und fühlte sich regelrecht wohl. Ihre Wangen waren gerötet und ihr biologisches Auge rot. Ab und an surrte ihr bionisches Auge, wenn es die Informationsverbindung zu ihrem von Alkohol benetzten Gehirn verlor und sich nach dem Wiederaufbau neu kalibrierte. Die Leute lachten wann immer sich ihr Auge selbstständig machte und starr gerade aus starrte, während ihr linkes Auge in ihre Richtungen blickte. Auch Peyton musste lachen und genoss die Auszeit von der sonst so verdorbenen Welt da draußen. Auch wenn sie selber zur Hälfte eine Solaris war, so machten ihr diese Zustände mit denen die Lunaris behandelt wurden zu schaffen. Peyton war an der Reihe eine Runde auszugeben und so begab sie sich frohen Gemütes an die Bar zum Wirt und bestellte die nächste Runde. Lässig lehnte sie sich auf den Tresen ab und während sie auf die Gläser wartete, lies sie ihren benebelten Blick durch die Kneipe wandern.
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City So Jun 22, 2014 5:23 pm
Payton vertrieb sich die Zeit in der Kneipe und knüpfte so ein paar Kontakte. Sie hatte offensichtlich Spaß, während der Solaris, der sich in einen abgetrennten Bereich gesetzt hatte, eher so wirkte, als hing er düsteren Gedanken nach. Seine feinen Züge unterstrichen seine edle Abstammung und sein schwarzes Haar, gepaart mit den schwarzen Augen ließ kaum einen anderen Schluss zu, als sei er einer der Sonnenkinder. Er studierte ein Buch und war in dunkle Roben gehüllt. Ungewöhnlich für einen wie ihn, wo sich die Solaris doch mit Gold schmückten, als wäre es das einzige, was sie ihrer Haut zumuten würden. Er saß über einem Buch und trank dabei Wein, wobei er vor jedem Becher etwas murmelte und einmal mit der Hand über den Kelch strich. Ganz so, als prüfe er irgendwie, ob er vergiftet sei. Er sah so gut wie nie von seinem Buch auf. Erst als jemand herein kam, der eine schwarze Kapuze über dem Kopf hatte und sich direkt vor den Solaris stellte, reagierte dieser auf den Neuankömmling. Der Fremde nahm die Kapuze zurück und entpuppte sich als hellhäutiger junger Mann. Er sagte irgendwas, was sie nicht direkt verstehen konnte, weil er mehr oder weniger tuschelte. Sein Tonfall war jedoch energisch. Er flüsterte eine ganze Weile auf den Solaris ein und schließlich legte dieser seine Feder weg. Er sah nicht auf, als er die Tinte trocken blies und antwortete danach: „Und wie kommst du darauf, dass ich mit dir reden möchte? Gib mir wofür du gekommen bist und dann verkriech dich wieder in dein kleines Kämmerlein.“ Perplex stand der andere nun einen Augenblick da und verzog dann das Gesicht zu einer Grimasse, während der Solaris nun rotz frech aufsah und seine Züge etwas derart eingebildetes zeigten, dass es schon unheimlich war. Der Neuankömmling ballte die Fäuste und sah auf ihn herab. Dann sagte der Solaris: „Nur zu. Ich werde der Spektabilität dann berichten, wie ungezügelt du bist.“ Der Mann beruhigte sich und dann grinste er. Wortlos zog er einen Brief auf seinem Umhang und legte ihn auf den Tisch. Er sah den Solaris an, indem er sich leicht hinab beugte und ihm so direkt in die Augen sah. „Ich bin sicher, er möchte ebenso gern mit euch reden.“ Nun huschte ein Hauch Überraschung über sein Gesicht und als der Mann verschwand, betrachtete er den Brief. Fast angewidert brach er das Siegel und öffnete das Kuvert. Schnell überflog er die Zeilen und dann las er es noch einmal. Er fluchte und steckte den Brief ein, dann fluchte er noch einmal etwas länger und bestellte neuen Wein. Er schien nun wahrlich missgelaunt und dieses Mal strich er nicht über den Becherrand. Er sah durch den Raum und seine Stimmung schien nun im Keller zu sein. Flüchtig streifte sein Blick Payton blieb aber nicht auf ihr hängen. Stattdessen lehnte er sich nun zurück und schien mit geschlossenen Augen nachzudenken.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Mo Jun 23, 2014 4:37 am
Peyton kippte den Rest ihres Bieres herunter und beendete die gesellige Stimmung indem sie sich vom Tisch abdrückte und sich von der Bank erhob. "Meine Damen, meine Herren. Ich muss mich für das rasche Abbrechen unserer Runde entschuldigen, aber ich habe noch eine wichtige Erledigung zu tätigen", sagte sie und versuchte ihre Füße zwischen Bank, Tisch und den Stiefeln der anderen hindurch zu fädeln. Mit schweren Schritten stampfte sie auf dem Boden auf und blickte noch einmal in die Runde. "Lelina, Yanek, auf bald. Und dem restlichen Abschaum wünsche ich noch einen grausamen Abgang!", brüllte sie lachend und ging hinter einem Stützpfosten in Deckung, während die anderen sich gespielt über ihre Aussage ärgerten und mit Gläsern, Hähnchenknochen und Äpfeln nach ihr warfen. Peyton verkniff sich ein breites Grinsen, während sie aus dem mit Dunst überzogenem dunklen Raum über die Schwelle in das lichtdurchflutete Gewirr der Stadt hinaustrat. Nur knapp konnte ihr ein Fahrradfahrer ausweichen und war sich eines bissigen Kommentars nicht zu schade: "Danke, ich wollte sowieso soeben die Spur wechseln." Peyton murmelte etwas in sich hinein und fuhr sich mit der Hand das Haar glatt.
Peyton zog ein kleines verschlissenes Pergament hervor und hob es nah an ihr Gesicht. Sie schaute auf und betrachtete das Gebäude vor sich genauer. Dann blickte sie erneut auf das Pergament und nach etlichen Minuten schnappte sie nach einem Passanten, der ihr grad über den Weg lief und fragte ihn wie das Gebäude hieß, vor dem sie stand. "Dies ist die Akademie der Geistigen Kraft, Mylady." Peyton nickte, bedankte sich und ging auf die Pforte zu. "Lady Peyton von Samoen aus dem Hause der Laerith. Ich erbitte um Audienz bei seiner Eminenz."
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City Mo Jun 23, 2014 5:26 am
„Der ist nicht da.“, sagte eine Frau, die an der Pforte stand. „Komm später wieder.“, sie räusperte sich und fügte an: „Lady.“ Sie klang jedenfalls irgendwie ein wenig belustigt. Sie hielt den Blick wieder geradeaus und schien auf jemanden zu warten. Laerith hatte man schon mal gehört, aber es interessierte die Magierin wenig, welche Diplomaten hier gerade herumlungerten. Die Akademie verfolgte ihre eigenen Interessen. „Ach? Bequemst du dich auch endlich her?“, fragte sie in die Dunkelheit, Peyton dabei vollkommen ignorierend. „Wie lange wolltest du ihn denn warten lassen?“ „Ich muss dir nicht antworten. Aber vermutlich hat er ohnehin schon wieder vergessen, was er von mir will.“, antwortete der Kerl aus der Kneipe. Er wollte sich eben vorbei drängeln, als plötzlich die große Pforte und nicht nur die Tür nach innen aufflog. Die Freu neigte ihren Oberkörper und auch der schwarz gewandte. „Spectabilität Thomeg Atherion…“, sagte die Frau und der Solaris hob vor ihr den Kopf. Er sagte: „Ich nehme an, ihr seid ohnehin zu beschäftigt, euch jetzt mit mir abzugeben.“ Der Mann blieb stehen. Dafür, dass er eigentlich der Chef von dem ganzen Laden hier war, sah er erstaunlich… schlicht aus. Er sah verwundert in die Runde. Erst zur Frau mit der dunklen Haut. „Fahrun? Was ist denn hier los?“ „Kazan al'wîrahil al'jähangîr Jassaferjaden ai Yiyila ist hier.“ Der Mann verzog das Gesicht aufgrund des langen Namens und blickte zu dem Mann aus der Bar, dann wieder zu ihr. „Und?“ „Die Strafe, die ihr ihm angedacht habt, Spectabilität.“ „Strafe?“ Nun… Der Mann schien wirklich ein kleines bisschen… zerstreut zu sein. „Ja für sein ungebührliches Verhalten von dem ich berichtete. Ihr wisst schon… Die Sache mit der lebenden Batterie…“ „Ah! Ach ja! Ich erinnere mich!“ Dann sah er nun endlich zu der jungen Dame, mit dem Bionischen Auge. „Und wer ist das?“ „Lady Peyton von Samoen aus dem Hause der Laerith. Ich habe keine Ahnung, was sie will.“
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Mo Jun 23, 2014 6:13 am
"Eminenz", Peyton machte einen Knicks vor diesem. "Ich erbitte die Unterstützung der Akademie der Geistigen Kraft bei einer Queste die von großer infrastruktureller Wichtigkeit für den 13., den 12., sowie den 11. Distrikt ist." Peyton machte eine kurze Pause, vielleicht - dachte sie - wüsste er von was sie da sprach. Trotzdem fuhr sie fort:"Die Übergriffe mit Todesopfern entlang der Handels- und Reiserouten. Ich muss davon ausgehen, dass es sich hierbei um eine organisierte Gruppe von Vampiristen handelt. Aufgrund dessen benötige ich die Hilfe eines Magiers ihres Hauses, der es versteht, einen Blutdämonen der Dritten Ebene zu bannen."
Trinity
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Thema: Re: Sanctuary City Mo Jun 23, 2014 7:46 am
Irgendwo mitten in einer Gasse, hörte man leises scharren und kratzen. „Jetzt sollte es eigentlich … ah die Schraube noch und dann … HAH fertig. Nun zeig doch mal was du kannst mein Kleiner.“ Schon hörte man etwas metallisches durch die Gasse tapsen. Es war nicht mal sehr laut, doch man konnte es hören. Schon krabbelte das Gebilde, in Form einer metallenen Spinne, eine Wand herauf, wobei es sich ein paar winziger Kletterhaken bediente, die sich in Ritzen und Fugen fest klammerte. Plötzlich rührte sich das Gerät nicht mehr. „Was zum Teufel … verdammt kletter schon weiter … Verdammt, verdammt verdammt.“ Das Mädchen kam aus den Schatten heraus, griff nach der kleinen Metallspinne, die ohnehin schon recht komplex wirkte, und löste sie vorsichtig von der Tür. Irgendwie wollte das kleine Ding doch nicht wirklich so, wie sie es wollte. Wieder schraubte sie daran herum, betrachtete das Innenleben und hoffte, sie bekäme es denn nun endlich in den Griff. Schließlich fand sie den Fehler doch. Es war ein einziges kleines Schräubchen, welches sich wieder gelöst hatte. Sacht legte sie es nun auf den Boden, auf ein Tuch, nahm eine kleine Tasche zur Hand, in der sie allerhand Kleinutensilien hatte. Eine Unterlegscheibe fischte sie da heraus, schraubte erneut mit dem Gerät, welches sie erst kürzlich erworben hatte, in dem Spinnchen herum. „Endlich … Nun zick ja nicht schon wieder herum. Los jetzt. Öffne das Schloß.“ Sofort salutierte das Spinnchen, drehte sich um und krabbelte sofort wieder die Tür hinauf. Am Schloß angekommen, streckte es zwei Beinchen in das Schloss, wo es dann fleißig drehte, schob, bis es endlich klickte. „Yay … das hast du suuuuuper gemacht … dafür bekommst du gleich in bisschen Öl.“ Sofort wurde das Geschöpf in die Hand genommen, ihm ein Tröpfchen Öl verabreicht, ehe die Behandschuhte Hand die Türklinke herunter drückte und sie schließlich endlich das Haus betreten konnte. So standen ihr nun alle Türen offen. Der Hauseigentümer war natürlich nicht zugegen, was das ganze unterfangen nun deutlich einfacher machte. Eigentlich war es ja nur ein Testlauf, doch wenn man ohnehin schon mal hier war … Eine Schatulle stand auf dem Kaminsims. Vielleicht fand sich darin ja etwas interessantes? Nein … nur ein paar Papiere, mit denen sie nichts anfangen konnte. Besser sie suchte sich andere Ziele. Ein kleiner Ball wurde au der Tasche gezogen. „Wach auf … du musst für mich Schmiere stehen.“ Ein kleiner Spalt öffnete sich, durch den ein kleines Auge linste. Im nächsten Moment fuhr ein kleiner Propeller oben heraus und ließ das das kleine Ding durch den Raum schweben. Es flog direkt zu der Tür, durch die sie gekommen war und setzte sich von außen über die Tür. Trinity indes, durchsuchte jeden Raum nach Geld und Schmuck. Abnehmer fand sie immer und alles nahm sie auch nie mit. Schließlich wollte sie nicht geschnappt werden, mal zu schweigen davon, das sie einfach Spaß daran hatte, ihre technischen Spielereien aus zu probieren. Spuren zu hinterlassen war etwas für Anfänger. Hier handelte es sich um einen Profi. Meist merkten die Opfer erst, das sie ausgeraubt wurden, wenn das Diebesgut bereits verkauft war. Dann hatte sie sich meist auch schon andere Dinge für den Erlös gekauft, wie eben dieses nette kleine Werkzeug, welches selbst einen Laser besaß. Es war wunderbar, einfach nur auf Knopfdruck ein paar einfache Werkzeuge zu materialisieren und sie eben so schnell wieder zu entmaterialisieren. Jackpott. Im Schlafzimmer, wie typisch das doch war, wurde sie fündig. Eine Schatulle im Schrank war es, die ihre Aufmerksamkeit erregte. Wunderschöne Juwelen, jedoch suchte sie sich die heraus, die Offensichtlich tief unten lagen, denn diese würden zuletzt vermisst werden. Geld fand sie in einer Kassette in einer Schublade. Dieses nahm sie nun doch vollständig mit sich. Zeit das Haus zu verlassen und sich erst einmal ein wenig zurück zu ziehen. Genau das war der Plan. Schnell stopfte sie alles in einen kleinen Beutel und verließ das Haus. Draußen setzte sie eine etwas größere Spinne auf den Boden, gab ihr den Beutel und ließ sie das Ganze über die Dächer zurück in ihre kleine Werkstatt bringen. Mit der Bahn wär sie schnell da.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Mo Jun 23, 2014 8:23 am
V I V I A N
Behutsam ging eine Gestalt durch die Straßen der Stadt, komplett eingehüllt in abgewetzte, weiße Gewänder. Ihr Gang hatte etwas ungleichmäßiges, so als würde sie ihr linkes Bein hinterher ziehen. Diese Gestalt schien genau zu wissen wohin sie musste, denn sie betrat sogleich eine unscheinbare Gasse und ging zielsicher auf einen Seiteneingang zu. Ohne zu Klopfen betrat die Gestalt die kleine Werkstatt und nahm die Kapuze von ihrem Kopf. Blanker Stahl starrte stumm in den Raum, dann warf die Gestalt die Gewänder über ihre Schulter und gab somit den Blick auf ihren linken Arm frei. Eine große offene Wunde klaffte am Unterarm. Die Gestalt griff mit ihrem rechten Daumen unter die Achseln ihres linken Armes und löste den kompletten Oberarm samt Schultergelenk vom Rumpf. Mit einem schweren Scheppern legte es den Arm auf dem Tisch vor sich ab.
In diesem Augenblick kam die Mieterin der Werkstatt herein und überraschte die Gestalt. Das Gesicht zeigte keine Empfindungen, nur kalten Stahl. "Ich bräuchte deine Hilfe", sagte es und schlug den Rest ihres Gewandes zur Seite. Das rechte Bein war war bis zur Hüfte von unzähligen fingergroßen Löchern durchfressen.
Trinity
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Thema: Re: Sanctuary City Mo Jun 23, 2014 8:51 am
Schon als sie in der Nähe der Werkstatt war, blinkte ihr Armband. Jemand war also da. Schon schepperte etwas. Was zum Teufel war denn das? Räumte da jemand ihre Werkstatt aus? Wurde doch wohl Zeit sich mal ein paar größere Geschütze zu zu legen. Bereit dem Einbrecher gegenüber zu treten, öffnete sie die Tür und starrte dieses Wesen vor ihr an. Da stand doch wirklich ein Roboter vor ihr oder … nein das musste einer sein. Was zum Henker … wer hatte es erschaffen? Irgendwie war das doch eine ganz schöne Überraschung. „Öhm … wer oder was oder … Moment.“ Trinity räusperte sich. „Hallo. Ich bin Trinity. Darf ich erfahren, wer und was du bist?“ Schon trat sie näher, betrachtete den Arm,d er da auf dem Tisch lag. Er sah recht komplex aus, doch das war ja nichts, womit sie nicht klar kam. Schließlich war sie ja darauf spezialisiert, Dinge in gang zu bringen, wobei sie am liebsten ihre kleinen Geräte verbesserte, um ihnen nicht nur das Laufen und greifen zu ermöglichen. „Was ist passiert? Das sieht ja schlimmer aus, als ein Schweizer Käse. In einen Kugelhagel geraten oder waren da schwerere Geschütze beteiligt?“ Interessant sah das Wesen ja schon aus, das musste sie zugeben. Wirklich neugierig machte es Trinity auch noch. Sie würde an ihm herum basteln, ihn wieder in gang bringen. Sofort saß Trinity an dem Tisch, betrachtete den Arm. Einige Kabel waren verschmort, müssten neu angelegt werden. Auch das Handgelenk schien was abbekommen zu haben, wenn auch nicht äußerlich. „Setz dich … oder leg dich. Wir schauen uns erst mal deinen Arm an und du sagst mir, was da passiert ist. Ich brauche schon ein paar Infos und werde vielleicht Ersatzteile brauchen.“ Immerhin gab es Teile, die man nur auf dem Schwarzmarkt bekam, die sie jedoch nur ungern verwendete.
Calisto
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Thema: Re: Sanctuary City Mo Jun 23, 2014 12:51 pm
Kazan stand sprachlos da. Der Spectabilität zu widersprechen war…. Unfein. Also ließ er es. Er betrachtete das Mädchen aus der Bar mit Argwohn und harrte der Dinge. Thomeg sah das Mädchen an und schien gar nicht zu begreifen, was sie da eigentlich sagte. Er schaute nur auf sie herab, denn er war recht hoch gewachsen und blickte dann zu der Magierin. „Die Gilde schert sich nicht um Angelegen außerhalb ihrer Interessen.“ Er kramte in seiner tasche, holte dann aber nichts hervor und sah sie wieder an. „Wir interessieren uns auch nicht für Politik und Infrastrukturen.“ Er kramte erneut und dann schien er nachzudenken, kramte erneut und zog abermals nichts hervor, als er die Hand wieder hervorholte. „Ich habe wichtigeres zu tun.“ Nun, damit schien er sie abgespeist zu haben und ging einfach an ihr vorbei. Es schien ihn überhaupt nicht zu interessieren, was das Mädchen wollte. Er ging drei Schritte und blieb wieder stehen. Dann drehte er sich um und betrachtete sie erneut. „Blutdämon sagst du?“, als habe sie es eben erst gesagt, als er weiter gegangen war. „Kazan soll dich begleiten.“ „Was?!“, fragte er empört. Er wollte eben noch etwas sagen. „Ja, ich denke das ist angemessen.“ „Aber…“ „Kazan, begleite die junge Dame und leiste ihr Dienste.“ „Ich glaube nicht das unsere Akademie solche Vorfälle beseitigen muss. Die Bannakademie von Salpikon Savertin ist doch…“ „Wie bitte? Willst du sagen, er könnte es besser als ich?“ Schweigen. Kazan sah ihn sprachlos an. Darum ging es hier doch gar nicht! „N-nein ich…“ „Oder bist du zu schwach? Soll ich lieber Jassafar al’k…“ „Nein! Ich meine…“ er räusperte sich. „Ich meine nein. Ich bin nicht zu schwach. Ich will nur sagen, dass das unter unserer Würde ist!“ Nun schien der Meister einen wirklich klaren Moment zu haben. Er ging auf Kazan zu und musterte ihn mit einem stechend scharfen Blick. Er sagte ruhig: „Kazan… Deine Experimente neulich… Es ist nicht so, dass ich es nicht schätze, wie du dich entwickelst, du kannst es zu was bringen ich sehe großes in dir, aber im Moment… gibt es tausende, die ich an deine Stelle setzen könnte. Ich muss dich vor dem Konzil bestrafen und ich wähle als Strafe das, was du am allermeisten hasst: Du wirst dieser Frau helfen.“ „Eure Spectabi…“ Der Mann legte nur seine Hand auf die Schulter von Kazan, der erschrocken die Augen aufriss. Es bedurfte wohl keiner weiterer Worte, als er den Blick senkte und knirschte: „Wie ihr es wünscht…“ „Diene ihr gut. Du vertrittst das Ansehen unserer Gilde.“ Dann zur Magierin. „Kümmere dich um den Papierkram!“ Sie neigte den Kopf und ein schadenfrohes Grinsen lag auf ihren Zügen. „Jawohl.“ Thomek ging zurück Richtung Akademie. „Äh… Eure Spektabilität?“ „Hm?“ „Ihr… wolltet doch… da lang.“, sagte sie. Und er machte eine Geste, als habe er sich soeben erinnert, was er eigentlich tun wollte. „Ja richtig. Viel erfolg.“ Nun ging er wieder seines Weges und war bald nicht mehr zu sehen. Er murmelte vor sich hin und schien wieder in seiner eigenen Welt zu sein. Die Magierin stellte ein Formular aus, was sie unterzeichnete und Peyton überreichte. „Du kannst nun frei über ihn verfügen, solange es dem Auftrag dient. Er ist jedoch nicht an deine Persönlichen Interessen gebunden.“ Sie lächelte noch mal zufrieden, warf Kazan einen Blick zu und ging in die Akademie. Kazan stand da… unzufrieden, völlig überrumpelt und äußerst unzufrieden. Er sah Peyton nicht mal an.
Lady Peyton
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Thema: Re: Sanctuary City Di Jun 24, 2014 5:40 am
Peyton stand wie angewurzelt da, während sich die beiden Magier vor ihr einig wurden. Beinahe hätte sie die Tore der Akademie verlassen und wäre mit leeren Händen - oder in diesem Fall ohne Unterstützung - zurück in das Gasthaus eingekehrt. So plötzlich wie sie abgewimmelt wurde, änderte der Meister seine Meinung und versicherte ihr die Unterstützung des jungen Mannes, welchen sie zuvor in der Taverne registriert hatte. Peyton nahm die Papiere entgegen und neigte ihren Kopf leicht zum Dank. "Solltest du noch letzte Besorgungen benötigen, so hast du bis heut Abend. Wir treffen uns zur späten Stunde in der Taverne, wo wir uns zum ersten Mal begegnet sind. Nimm Proviant für drei Tage mit. Zudem könnte es nachts in den Wäldern kalt werden.
V I V I A N
"Einheit Fünf-Eins-Sechs von den Alpha Necco.", sprach die Gestalt und setzte sich auf den Tisch. "Feuerhornissen", sprach es und zeigte auf sein Bein. Mit einem Fingerzeig auf seinen beschädigten Arm entgegnete es:"Das hier habe ich von einem Kampf mit einen Eisenbeisser. Verzeih dass ich eingedrungen bin. Dieser Ort schien mir der sicherste zu sein."