Thema: Grenzland - Isenfurth Fr Sep 02, 2016 3:12 am
[Thû-Galad und Shayne weiter aus "Die weiten Ebenen"]
Tal sah Shayne von der Seite an. „Es sind Menschen… Ja auch ein paar Elfen leben da, aber hast du vergessen, dass wir Menschen die Elfen versklavt haben?“ Er dachte sich nichts dabei, aber Thû-Galads Blick fuhr zu Tal herum. Wiebitte?! Was hatte er gesagt? „Natürlich ist es doch nur gut, wenn sie vergessen, zu was Menschen in der Lage sind! Wäre ich ein Elf, würde ich auch lieber friedlich mit den Menschen leben, als erneut versklavt zu werden“ Er hatte es vollkommen falsch verstanden. Der Untote war etwas schockiert, beschloss aber nicht weiter nachzufragen. Natürlich… Deshalb die Angst… Shayne hatte sich verstecken müssen, wegen ihrer Herkunft, nicht nur, weil Elfen die Menschen verabscheuten, sondern anders herum war es auch genauso… Das war… unvorhergesehen. Tal sagte nun außerdem: „Wir sollten ihm auch… die Nähte aus dem Gesicht entfernen.“ Auch das verwirrte den Untoten er griff sich instinktiv ins Gesicht, doch er fühlte natürlich absolut nichts. Er trug schließlich auch Handschuhe. Er sagte schließlich zu Shayne: „Meine Heimat?“ War ja nicht so, als würde ER sich groß erinnern. „Auch ICH habe sie längst vergessen…“ Und auch die Vergangenheit… Er hatte so lange geschlafen. Er schüttelte den Kopf, als wolle er klar kommen und sagte dann: „Tut… was ich für richtig haltet.“ Tal sah zu Shayne. „Ich finde anmalen ist eine schlechte Idee.“ Der Untote musterte die beiden. Dann sah Tal ihn wieder an. „Also… wir könnten die Nacht abwarten?“ Das schien der beste Weg zu sein und es war eh schon später Nachmittag. Zur Nacht hin, gingen sie dann weiter und kamen an den Stadttoren an. „He da! Woher, Wohin und welches Anliegen?“
Aura war schon lange vor Sonnenuntergang eingeschlafen. Sie quengelte zwar und wollte nicht schlafen und mit den Erwachsenen wach bleiben, doch kaum waren sie zur Ruhe gekommen, hatten sich für die Pause zur Ruhe gesetzt, da nickte sie auf dem Schoss ihrer Mutter ein und fiel in einen tiefen Schlaf.
Shayne trug Aura auf den Arm, als sie plump von der Seite angesprochen wurden. "Lehnsweiler, aus dem Westen, auf dem Weg zum besten Gasthaus des Ortes, im Auftrag der Forschung und Archäologie, ich wurde schriftlich um Hilfe gebeten. Und wenn noch einmal so rumbrüllst und das Kind aufweckst, dann sorge ich dafür, dass du zum Latrinendienst verdonnert wirst!"
Die Wachen sahen verdutzt aus musterten das Mädchen und die Reisenden in ihrer begleitung und sahen sich danach an. Der eine hob die Schultern und der andere sagte: "Kein Grund so unhöflich zu werden." Er winkte und deutete an, ihm zu folgen. Wenn sie herberufen worden waren würde der Kommandant bescheid wissen. Sie brachten Sie hinauf zur Festung und dann blieben sie vor einer Tür stehen der Wachmann der an der Tür stand klopfte an und von drinnen drang eine Stimme: "Was ist?" "Besuch, Kommandant." "Ich habe keine Zeit." "Sie behaupten herberufen zu sein." Ein Stuhl rückte nach hinten. Dann schnelle Schritte und schließlich öffnete ein Mensch die Tür. Seine Züge waren weich und fein, mehr einem Elf ähnlich als einem Mensch und das lange, glatte, schwarze Haar war ebenfalls elfischer Natur gemäß geflochten. Er musterte die Neuankömmlige kühl, wobei Thû-Galad an der Wand neben der Tür lehnte und so außerhalb des Blickfeldes. "Nicht, dass ich wüsste. Wer seid ihr? Und was wollt ihr? Ich habe wirklich viel zu tun." Tal starrte ihn an und er schien irgendwie... Als würde er diesen Mann verehren. "Kommandant Kazan aus dem Hause Kelgahn. Es ist mir eine Ehre!" Er neigte den Kopf, aber nur flüchtig. Er wurde jedoch nur lühl gemustert und dann ignoriert. Die Aufmerksamkeit richtete sich auf Shayne, die ein Kind im Arm trug. Kazan wusste so gar nicht, was hier jetzt los war.
Shayne
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Thema: Re: Grenzland - Isenfurth Sa Sep 03, 2016 5:31 am
Shaynes Augen leuchteten Hellblau auf. "Nun, ... ähm ..., wenn wir hier an der falschen Adresse sind, dann sollten wir ... ich meine ... also ..." Sie drehte sich um um wieder zu gehen. Das Hellblau wich einem weichen Pfirsich-Ton. "Tal, du kennst diesen Herren?"
Thû-Galad Admin
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Thema: Re: Grenzland - Isenfurth Sa Sep 03, 2016 6:03 am
Der Kommandant stand an den Türrahmen gelehnt und senkte den Blick, während sich die Brauen zusammen zogen. Er war scheinbar nicht gerade mit Geduld gesegnet. Tal sah hingegen zu Shayne und sagte: "Nur aus Geschichten, über seine Heldentaten!" Er bemerkte nicht mal die andere Augenfarbe. Thû-Galad sagte weiterhin nichts und Kazan fragte: "Ich wiederhole mich nur ungern. Aber WAS wollt ihr und WER seid ihr?" In diesem Moment kam ein Elf den Gang entlang. "Kazan! Ich muss dir noch... Oh! Shayne!" Nun immerhin war nun ein Name bekannt und Kazan lupfte eine Augenbraue. "Deine Gäste?" Der Elf hob die Hände beschwichtigend. "Ja. Eigentlich rief ich sie wegen... Äh, deiner Mutter." Kazan sah ihn verständnislos an. "Sie hatte so komisch gesprochen weißt du noch?" Natürlich wusste er es! Er musterte noch mal die Neuankömmlinge und wies den Elf an: "Kümmere dich darum!" Und schon schloss er die Tür. Tal schien noch immer Verzückt und der Elf sagte: "Ich bin Solus! Entschuldigt den rüden Empfang." Dann sah er zu Tal und letztlich zu Thû-Galad. Er schien erst gar nicht so richtig zu realisieren, wie der Untote aussah und winkte den dreien, dass sie folgen sollten. Er führte sie zum großen heiligen Baum in der Stadt. Er hatte schneeweiße Rinde und rote Blätter. Sie waren sehr selten geworden und früher von den alten Elfen verehrt. Der Untote betrachtete den Baum gebannt und schien sich nicht losreißen zu können. "Hier können wir reden. Leider muss ich sagen, dass sich der Auftrag bereits erledigt hat." Solus lächelte entschuldigend Shayne an.
Shayne
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Thema: Re: Grenzland - Isenfurth Sa Sep 03, 2016 8:31 am
Mit violett gefärbten Augen sprach Shayne: "Wenn ihr nicht wisst wer ich bin, dann bin ich bei Euch offensichtlich an der falschen Adresse, entschuldigt die Ruhestörung. Wir sind dann mal ..." In den Moment öffnete sich die Tür und ein Elfe trat herein. Shayne starrte ihn mit Smaragdgrün schimmernden Augen an.
"Wenigstens doch jemand der meinen Guten Namen kennt!" Ihre Augen waren wieder violett.
Shayne schaute den Elfen verwirrt an. Ihre hellblauen Augen färbten sich rötlich. "Erledigt?"
Thû-Galad Admin
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Thema: Re: Grenzland - Isenfurth Sa Sep 03, 2016 10:08 am
Solus beobachtete Shayne, wie sich ihre Augenfarbe änderte und er war fasziniert. Tal stand da wie bestellt und nicht abgeholt und der Elf stand abseits, wobei er immer noch auf den Baum gaffte. Solus jedenfalls versuchte nun erst mal abzuwarten, mit welcher Shayne er nun sprechen durfte. Er wusste, dass die goldenen Augen jener verspielten Person zumeist die Oberhand hatte und er musste jedes Mal darüber lächeln, wenn sie sich in einer solchen Lage befand. Tal hingegen betrachtete gerade Thû-Galad. Was machte er denn da? Er beschloss hinzugehen und zu fragen, doch der Untote gab keine Reaktion von sich. „He! Ich glaub, der hat den Verstand nun vollends verloren!“ Er deutete dabei auf den Elf. Solus sah hinüber und dann wieder zu Shayne. „Wer sind deine Begleiter?“ er fragte leichthin und nicht fordernd. Er wusste, dass einige Besucher keine Befehle oder Forsche Anforderungen leiden konnten.
Shayne
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Thema: Re: Grenzland - Isenfurth Di Sep 06, 2016 7:13 am
Shayne sah über die Schulter zu den beiden - Tal und Thû-Galad. Mit einem Blinzeln ihrer Augen änderte sich ihr Blickrichtung und sie schaute wieder zu Solus. "Dies sind Thû-Galad und Tal. Sie begleiten mich auf einer gemeinsamen Suche." Sie hielt kurz inne und ihre roten Augen schimmerten leicht, dann leuchteten sie Golden auf.
"Solus, du Arsch!", quiekte sie und verpasste diesem einen saftigen, wenn auch federweichen Schlag unkontrolliert gegen dessen Schulter. "Erst zitierst du mich hier her an den Arsch der Welt, und dann bist du dir auch noch zu fein mir von dem Auftrag zu erzählen." Sie schlug noch einmal nach ihm, verletzte sich jedoch selbst am Handgelenk und hielt sie sich mit schmerzverzerrtem Gesicht vor den Oberkörper.
Eine Suche also? Wonach suchte Shayne? Nicht, dass er das immer wissen würde, aber in diesem Augenblick war es irgendwie… Sogleich wurde er angefahren und hob beschwichtigend die Hände, wobei er leicht lächelte. Er hatte sie nicht verärgern wollen, aber jetzt war es doch passiert. Einige Elfen, die weiter weg standen, sahen entsetzt zu der kleinen Frau, dass sie ihren Fürsten derart betitelte. Er war ja nicht nur irgendein kleiner Fürst, sondern ein persönlicher Berater des Königs Thanduin. Sie knuffte ihn eher, als dass sie wirklich zuschlug und Tal wendete bei ihrem Ausruf den Kopf zu ihr. „Tut… mir wirklich leid Shayne.“ Er betrachtete ihre Hand, die sie sich hielt. „Ich will es dir erklären.“ Er sah rüber zu Tal und schüttelte leicht den Kopf. Na, wenn SIE diesem Menschen vertraute, konnte er das wohl auch. Noch ein misstrauischer Blick zu dem dunkelhäutigen Elfen und schließlich sagte Solus an Shayne gewandt: „Also es war so, die Mutter unseres freundlichen Kommandanten hier war in einem Zustand, in dem sie weder wach noch schlafend war. Sie brabbelte die ganze Zeit Altelfische Phrasen und ich glaubte, du könntest dir einen Reim darauf machen. Nun ist sie allerdings aufgewacht. Und nicht nur das. Zuvor war die gute Frau in einem eher labilen und entrückten Zustand, jetzt aber scheint sie bei klarem Verstand.“ Dass sie seine Geliebte war, verschwieg er erst mal.
Nun endlich wandte Thû-Galad sich von dem heiligen Baum ab und sprach: „Wenn das letzte Blatt der Weißeiche fällt, schlägt die Stunde der Finsternis und der blutroten Dunkelheit.“ Solus Augen weiteten sich. Er sah erschrocken zu ihm. „Das… genau das, hat…“ „Wenn das Licht der Sterne verblasst und kein Ruf der Nachtgleiter mehr ertönt, naht die Leere der Außerwelt. Und es wird erscheinen der Erste Bote und er wird bringen den Tod durch die Hand der Sterblichen und Gestorbenen. Das Land wird verheerd und ein Meer aus Blut überschwemmt alle Grenzen.“ "Was redet ihr da?!", wollte Tal nun ungeduldig wissen, doch sowohl Solus als auch der Untote ignorierten ihn. "Wer bist du?", fragte Solus atemlos und der Untote kam zu Shayne. Er stellte sich hinter sie und antwortete nicht auf ihn er sagte lediglich zu ihr. "Hier hat alles begonnen und hier wird alles enden." Woher er diese Gewissheit nahm und WAS genau hier enden würde... wusste er jedoch nicht.
Shayne
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Thema: Re: Grenzland - Isenfurth Di Sep 20, 2016 6:01 am
Shayne wurde stutzig. Ihre Augen färbten sich hellblau. "Diese Ballade ... Die Hymne des Hauses der Larth." Shayne gebrauchte ein Wort, dessen Übersetzung es weder für die Sprache der Menschen, noch für die der Elfen gab. Aura erwachte und schaute Shayne müde an. "Mama? Wieso kennen die das Lied von Opa?" Shayne schien sichtlich erschrocken. "Ich habe dieses Lied bisher nie verstanden ... doch jetzt ... jetzt wo ich die Worte kenne ... Wieso kennt ihr beiden dieses Lied? Und was hat das zu bedeuten?"
Tal verstand die Welt nicht mehr und er fühlte sich dumm. Er war wohl der einzige, der das ganze hier nicht kannte geschweige denn verstand. Er verschränkte die Arme und lehnte sich gegen einen niedrigen Holztisch, der hier in der Grünanlage aufgestellt war. Thû-Galad beugte sich leicht zu Shaynes Ohr herab und sagte: „Es kann nichts Gutes bedeuten, wenn ein Mensch diese Worte benutzt.“ Solus schien nachdenklich zu sein, da er auf den Boden sah. Der graue Elf, hatte seine Frage nicht beantwortet, aber Solus bohrte auch nicht weiter. Weder wollte er ihn noch Shayne irgendwie beleidigen oder in Bedrängnis bringen. „Ich… Ich sollte euch zu Euphemia bringen, vielleicht… könnt ihr etwas über sie herausbekommen und warum sie so gesprochen hat. Ich werde so lange mit Kazan reden. Wenn diese alte Sprache eine Art Prophezeihung ist, solltet ihr alle zur Kristallzitadelle reisen. Thanduin wird Rat wissen. „Thanduin?“, fragte Tal ungläubig. „Der HASST Menschen. Und zwar wie die Pest! Der bringt uns eher um. Ich habe mal gehört…“ „Euch wird nichts geschehen. Wenn ihr euch dennoch fürchtet… so könnt ihr auch hier bleiben.“ „F-fürchten? Ich? Pha! Du weißt wohl nicht, wen du vor dir hast!“ Solus lächelte. Er brachte sie in einen Turm der von innen über und über mit Gold verziert war. Oben war ein Runder Raum mit einem großen Halbkreisförmigen Balkon. Euphemia saß dort und lächelte zu den Neuankömmlingen herüber. „Ich grüße euch Fremde… Solus.“ Sie erhob sich mit einem Glas Wein in der Hand. Sie war an Schönheit kaum zu übertreffen.
Shayne
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Thema: Re: Grenzland - Isenfurth So Sep 25, 2016 3:47 am
Shaynes Augen färbten sich hellgrün. Respektvoll trat sie an die Dame vor und griff mit beiden Händen nach ihrer rechten Hand. "Lady Euphemia, es ist mir eine Freude sie kennen zu lernen. Solus", sie zeigte etwas abfällig in seine Richtung, "hat mir berichtet, dass es Ihnen nicht gut ging. Wie geht es Ihnen?" Fast wie beiläufig fühlte Shayne den Puls an ihrem Handgelenk, schaute sich ihre Pupillen an und versuchte etwas hinter dem Duft des Tees zu riechen.